
In deren Rahmen engagieren sich etwa 80 Länder gegen ein Wiedererstarken der Extremisten. Zwar war dieser Schritt im Vorfeld erwartet worden, aus Washington lag jedoch zunächst keine Bestätigung vor. Der IS gilt als militärisch besiegt, in Syrien und im Irak werden aber noch etwa 2.500 aktive Dschihadisten vermutet, die nach wie vor Anschläge verüben. So war etwa kurz vor dem Treffen aus Sicherheitskreisen bekannt geworden, dass in den vergangenen Monaten zwei geplante Anschläge des IS auf al-Scharaa vereitelt worden waren.
Der 43-Jährige war ohne das für Staatsgäste übliche Zeremoniell im Weißen Haus eingetroffen. Er betrat das Gebäude von Reportern unbemerkt durch einen Seiteneingang und nicht durch das Hauptportal des Westflügels, wo bereits die Kameras aufgebaut waren. Vonseiten der syrischen Präsidentschaft hieß es anschließend, man habe über eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen und regionale Fragen gesprochen. An dem Treffen hätten auch die Außenminister beider Länder teilgenommen, hieß es weiter.
Wiederaufbau und regionale Sicherheit
Im Mittelpunkt der Gespräche dürften darüber hinaus Hilfe beim Wiederaufbau Syriens nach 14 Jahren Bürgerkrieg und Sicherheitsfragen gestanden haben. Die USA vermitteln bei Verhandlungen über ein mögliches Sicherheitsabkommen zwischen Damaskus und der israelischen Regierung. Zudem plant Washington nach Diplomatenangaben den Aufbau eines Luftwaffenstützpunkts nahe Damaskus.
Al-Scharaa ist der erste syrische Staatschef seit der Unabhängigkeit des Landes 1946, der im Weißen Haus empfangen wurde. Die Vereinigten Staaten hatten vor einigen Tagen die Sanktionen gegen Syrien aufgehoben. Das Land war wegen des Bürgerkriegs während der Herrschaft des vor knapp einem Jahr gestürzten Machthabers Assad international weitgehend isoliert. Unter al-Scharaa wandte sich Syrien der Türkei, den Golfstaaten und den USA zu. In der Folge hob der Westen bereits zahlreiche Sanktionen auf.
Diese Nachricht wurde am 10.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
