Botschafter wird einbestellt
Dänemark empört wegen Ernennung von Grönland-Beauftragtem in den USA

Erneut führt das Thema Grönland zu diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Dänemark: Nach der Ernennung eines US-Sondergesandten für Grönland sagte der dänische Außenminister Rasmussen, die Entscheidung von Präsident Trump sei vollkommen inakzeptabel.

    Bunte, schneebedeckte Häuser in Nuuk sind vom Meer aus zu sehen.
    Dänemarks Außenminister Rasmussen hat empört auf die Ernennung eines US-Sondergesandten für Grönland reagiert. (Evgeniy Maloletka/AP/dpa)
    Die Regierung kündigte an, den US-Botschafter in Kopenhagen einzubestellen. Die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen und ihr grönländischer Kollege Nielsen teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, man betone nochmals, dass Landesgrenzen und die Souveränität von Staaten im Völkerrecht verankert und grundlegende Prinzipien seien.

    US-Gesandter Landry: "Werde dabei dienen, Grönland zu einem Teil der USA zu machen"

    Grönland gehört zum Königreich Dänemark, ist aber weitgehend autonom und selbstverwaltet. US-Präsident Trump hat wiederholt Besitzansprüche auf die rohstoffreiche Insel angemeldet. Gestern erklärte er auf seiner Online-Plattform Truth Social, der Gouverneur von Louisiana, Landry, werde das neugeschaffene Amt eines US-Sondergesandten für Grönland übernehmen. Der Republikaner verstehe, wie wichtig das Gebiet für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten sei. Landry betonte, es sei ihm eine Ehre, ehrenamtlich dabei zu dienen, Grönland zu einem Teil der Vereinigten Staaten zu machen.
    Der Streit um Grönland war nach Trumps Antritt seiner zweiten Amtszeit im Januar neu ausgebrochen. Nicht nur die von Trump geäußerten Annexionspläne wurden weithin als Provokation gewertet. Auch der Besuch von Vizepräsident Vance Ende März auf dem US-Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten Grönlands führte zu Spannungen.
    Diese Nachricht wurde am 22.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.