
Das Handelsdefizit der USA gegenüber der EU sei eine Bedrohung der nationalen Sicherheit, schrieb Trump in einem Brief, den er auf seinem Social-Media-Konto veröffentlichte.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte als Reaktion auf den neuen Einfuhrzoll an, es würden alle notwendigen Schritte eingeleitet, die Interessen der EU-Staaten sicherzustellen. Falls notwendig, würden angemessene Gegenmaßnahmen ergriffen. Bundeswirtschaftsministerin Reiche drängte die EU-Kommission zu pragmatischen und zügigen Verhandlungen mit Washington. Es gehe in der verbleibenden Zeit darum, pragmatisch eine Lösung mit den USA auszuhandeln, die sich auf die wesentlichen großen Konflikt-Punkte konzentriere, erklärte die CDU-Politikerin in Berlin. Die Kommission habe für diesen Ansatz die Unterstützung der Bundesregierung. Die angekündigten Sonderzölle auf europäische Produkte würden nicht nur die exportierenden Unternehmen in Europa hart treffen, sondern auch spürbare wirtschaftliche Folgen für Wirtschaft und Verbraucher auf der anderen Seite des Atlantiks haben, betonte Reiche.
Der niederländische Ministerpräsident Schoof nannte Trumps Ankündigung "besorgniserregend", dies sei "nicht der richtige Weg". Italiens Regierungschefin Meloni zeigte sich zuversichtlich, dass noch ein faires Abkommen mit den USA erzielt werde. Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnte vor einer Eskalation, die schädlich für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks sei.
Die Europäische Kommission bemüht sich in Gesprächen mit dem Weißen Haus um eine Verständigung, um zu große Nachteile für die hiesige Wirtschaft abzuwenden. Besonders die Automobilindustrie baut auf einen solchen Kompromiss.
Parallel zur Zoll-Ankündigung für die EU kündigte Trump auch 30 Prozent Zoll auf Importe aus Mexiko an. In dem Schreiben an die mexikanische Präsidentin Sheinbaum gestand Trump zwar zu, dass das Land bei der Eindämmung des Zustroms von Migranten ohne Papiere und von Fentanyl in die Vereinigten Staaten hilfreich gewesen sei. Mexiko unternehme aber noch zu wenig, fügte er hinzu. Das Wirtschaftsministerium in Mexiko-Stadt kündigte ebenfalls an, eine Lösung in weiteren Verhandlungen mit Washington anzustreben.
Trump hatte bereits neue Zölle für eine Reihe von Ländern angekündigt, darunter Japan, Südkorea, Kanada und Brasilien.
Diese Nachricht wurde am 13.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.