Newsblog zur Eskalation im Nahen Osten
Trump kündigt Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran an

+++ +++ US-Präsident Trump hat eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran angekündigt. +++ Noch bis kurz vor Ablauf der Frist fliegen Israel und der Iran neue Angriffe. +++ Bereits am Abend hatte der Iran hat einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar attackiert. +++ Weitere Entwicklungen im Newsblog.

    Donald Trump steht mit ernster Mine an einem Mikrofon, im Hintergrund ist sein Außenminister Rubio zu sehen.
    US-Präsident Donald Trump mit Außenminister Rubio (dpa / Carlos Barria)

    Dienstag, 24. Juni

    +++ Ungeachtet der Ankündigung einer Waffenruhe haben sich Israel und der Iran wieder gegenseitig angegriffen. +++

    Explosionen waren im Norden und im Zentrum der iranischen Hauptstadt zu hören. Auch in Israel gab es gleich mehrmals Luftalarm, unter anderem in der Nähe von Jerusalem. Die Angriffe erfolgten noch bis kurz vor Ablauf der Frist für den Beginn einer möglichen Feuerpause.

    +++ US-Präsident Trump hat eine baldige Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran angekündigt. +++

    Auf seiner Online-Plattform Truth Social schrieb er, die Feuerpause solle gegen 6 Uhr morgens deutscher Zeit beginnen. Zunächst werde der Iran die Waffen schweigen lassen, anschließend dann auch Israel. Nach 24 Stunden solle dann ein Ende des zwölftägigen Krieges zwischen beiden Ländern erreicht sein.

    +++ Die Bundeswehr hat weitere 179 Deutsche mit zwei Militärmaschinen aus Israel ausgeflogen. +++

    Die beiden Airbus A400M landeten kurz nach Mitternacht in Frankfurt am Main. Zu der sogenannten diplomatischen Rückholung waren die Flugzeuge in Wunstorf gestartet. Die Bundesregierung setzt damit ihre Hilfe für deutsche Staatsbürger fort. Das Angebot richtete sich den Angaben zufolge wieder an vulnerable Menschen, die ihren Ausreisewunsch mitgeteilt hatten, darunter viele Familien. 
    Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt mit drei Sonderflügen mehr als 460 Menschen eine Rückkehr über Amman in Jordanien ermöglicht. Am vergangenen Freitag wurden erstmals 64 Deutsche von der Bundeswehr direkt aus Israel ausgeflogen.

    Montag, 23. Juni

    +++ Außenminister Wadephul bezeichnete Irans Angriff auf US-Stützpunkt als "kalibrierte Antwort" auf das Vorgehen der USA. +++

    Er sei froh, dass der amerikanische Präsident Trump so abgewogen auf Irans Raketenangriff reagiert habe. "Insofern ist wohl verhinderbar, dass es eine weitere Eskalation gibt", sagte der CDU-Politiker. 

    +++ US-Präsident Trump nennt iranischen Vergeltungsschlag auf US-Stützpunkt in Katar "schwache Reaktion". +++

    Von 14 Raketen seien 13 abgefangen worden, teilte Trump mit. Zugleich dankte er dem Iran für dessen Vorwarnung. Dies habe dazu geführt, dass keine Toten oder Verletzten zu beklagen seien. Trump äußerte die Hoffnung, dass Teheran jetzt Frieden im Nahen Osten anstrebe. Er werde Israel ermutigen, dasselbe zu tun.

    +++ Es herrscht Unklarheit über den zunächst vermeldeten iranischen Angriff auf den US-Stützpunkt Ain al-Assad im Irak. +++

    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Insider, dass kein weiterer Angriff außer dem auf Al-Udeid in Katar verzeichnet worden sei. Die Agentur hat unter Berufung auf Militärvertreter gemeldet, dass die Flugabwehr auf dem Ain-al-Assad-Stützpunkt der USA im Irak aus Sorge über einen etwaigen Angriff in Betrieb genommen worden sei. Die Angriffe auf den Stützpunkt im Irak seien inzwischen vom Iran dementiert worden, bestätigt Katharina Willinger, ARD-Korrespondentin in Istanbul.

    +++ Bei dem iranischen Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums ersten Erkenntnissen zufolge keine US-Bürger verletzt worden. +++

    Der Luftwaffenstützpunkt Al Udeid in Katar sei mit ballistischen Raketen kurzer und mittlerer Reichweite angegriffen worden, erklärte ein Vertreter des Ministeriums. "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über amerikanische Verletzte." Die Lage werde weiterhin genau beobachtet, erklärte er weiter. 

    +++ Nach dem iranischen Angriff auf einen Militärstützpunkt in Katar haben die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume geschlossen. +++

    Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmaßnahme an. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hieß es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums. 
    Auch Kuwait kündigte im "im Interesse der Sicherheit des Landes" die Schließung des Luftraums und der Flughäfen an.

    +++ Iran informierte Katar Medienbericht zufolge vor Angriff. +++

    Mehrere Medien berichten unter Berufung auf iranische Beamte, der Iran habe Katar im Voraus über die bevorstehenden Angriffe informiert, um die Zahl der Opfer zu minimieren. Demnach sagten die iranischen Quellen, der Iran müsse symbolisch zurückschlagen, dies aber gleichzeitig auf eine Weise tun, die allen Seiten einen Ausweg biete.

    +++ Katar: Haben alle iranischen Raketen abgefangen. +++

    Katar hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in dem Golfemirat scharf verurteilt. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen. Es handle sich um eine "eklatante Verletzung" der Souveränität und des Luftraums des Landes. Katar behalte sich das Recht vor," direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht" zu reagieren, erklärte der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari.
    Archiv: Newsblog von Montag, 23. Juni 2025
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.