
Kings Familie wurde vorab über die Herausgabe informiert, kritisierte die Veröffentlichung aber. Ihr 1968 ermordeter Vater habe "im Visier einer beunruhigenden Desinformations- und Überwachungskampagne" gestanden, die das FBI orchestriert habe. Ziel sei die Diskreditierung, Demontage und Zerstörung von Kings Ruf und der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung im Allgemeinen gewesen. In diesem historischen Kontext müssten die Akten betrachtet werden.
Telefone abgehört, Hotelzimmer verwanzt
Aus bereits früher veröffentlichten Akten geht hervor, dass das FBI unter seinem damaligen Chef J. Edgar Hoover Kings Telefonleitungen abgehört, seine Hotelzimmer verwanzt und Informanten eingesetzt hatte, um Material gegen den Baptistenprediger zu erhalten.
Wissenschaft, Medien und Geschichtsinteressierte warten gespannt darauf, ob die nun veröffentlichten Dokumente neue Informationen über Kings Ermordung am 4. April 1968 in Memphis enthalten. Den Mord gestand James Earl Ray, der dieses Bekenntnis später aber nicht wiederholte und bis zu seinem Tod 1998 seine Unschuld beteuerte. Kings Angehörige und andere haben in Frage gestellt, ob Ray allein gehandelt hat oder ob er überhaupt an dem Mord beteiligt war.
Trump ordnete frühere Freigabe an
US-Präsident Trump hatte im Januar angeordnet, ebenso die Freigabe der letzten unter Geheimhaltung stehenden Dokumente über die Ermordung des damaligen US-Staatschefs John F. Kennedy vor sechs Jahrzehnten und die der Unterlagen über die Ermordungen von John F. Kennedys jüngerem Bruder Robert F. Kennedy. Die Aufzeichnungen über King sollten ursprünglich laut einem Gericht bis 2027 geheim bleiben. Doch das Justizministerium bat einen Bundesrichter, die Versiegelung bereits vor Ablauf der Frist aufzuheben.
Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.