Newsblog zur Eskalation im Nahen Osten
Israels Armee greift Ewin-Gefängnis in Teheran an

+++ Israel weitet die Angriffe gegen den Iran aus. +++ IAEA-Chef Grossi geht von erheblichen Schäden an der Uran-Anreicherungsanlage Fordo aus. +++ US-Präsident Trump deutet Unterstützung für einen Machtwechsel im Iran an. +++ Weitere Entwicklungen im Newsblog.

    Eine Außenmauer des berüchtigten Evin-Gefängnisses in Teheran im Iran, aufgenommen Anfang März 2006.
    Die Außenmauer des berüchtigten Ewin-Gefängnisses in Teheran im Iran. (dpa Report)

    Montag, 23. Juni

    +++ Der russische Staatschef Putin hat dem Iran Unterstützung zugesagt. +++

    Putin empfing in Moskau den iranischen Außenminister Araghtschi. Worin die Unterstützung bestehen könnte, blieb unklar. Moskau und Teheran hatten in diesem Jahr eine strategische Partnerschaft beschlossen. Sie enthält aber keine Klausel über einen militärischen Beistand. Putin hat die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt, sich zur Bombardierung iranischer Atomanlagen durch die USA am Wochenende aber noch nicht geäußert.

    +++ Grünen-Fraktionsvize Brugger hat Israel und die USA aufgefordert, Beweise dafür vorzulegen, dass die Angriffe auf den Iran gerechtfertigt sind. +++

    In der aktuellen Diskussion darüber, ob die Angriffe völkerrechtlich legitimiert seien, lägen die Fakten nicht vor, sagte sie im Deutschlandfunk. Sie wundere sich, dass häufig "gefühlte Beurteilungen" abgegeben würden. Die Grünen-Politikerin betonte, die Hürden für einen präemptiven Schlag im Völkerrecht seien extrem hoch. Verschiedene Geheimdienste hätten zum Beispiel unterschiedlich eingeschätzt, wie weit das iranische Atomprogramm tatsächlich vorangeschritten sei.

    +++ Israels Armee hat das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Irans Hauptstadt Teheran angegriffen. +++

    Das teilte das Büro von Israels Verteidigungsminister Katz mit. Im Ewin-Gefängnis werden seit Jahrzehnten politische Dissidenten inhaftiert. Das iranische Staatsfernsehen zeigte Bilder, die einen Angriff auf das Tor des Gefängnisses zeigen sollen.

    +++ Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Grossi, geht nach den US-Angriffen auf den Iran von erheblichen Schäden an der Uran-Anreicherungsanlage Fordo aus. +++

    Grossi sagte in Wien, die Zentrifugen reagierten extrem empfindlich auf Erschütterungen. Er forderte zudem, die Inspektoren der IAEA müssten Zugang zu den bombardierten Atomanlagen erhalten. Er habe den Iran darauf hingewiesen, dass jeder Transfer von Kernmaterial aus einer gesicherten Anlage an einen anderen Ort gemeldet werden müsse. Medien berichteten, dass offenbar der größte Teil des hochangereicherten Urans noch vor dem US-Angriff aus Fordo an einen ungenannten Ort gebracht worden sei.

    +++ Israel hat seine Angriffe auf den Iran ausgeweitet. +++

    Verteidigungsminister Katz sagte, das Militär greife Ziele im Zentrum von Teheran mit "beispielloser Kraft" an. Laut Agenturberichten wurde der Norden der Stadt von Explosionen erschüttert. An verschiedenen Orten stieg dichter Rauch auf. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete zudem von israelischen Angriffen auf die Atomanlage Fordo. Bereits in der Nacht hatte Israel zahlreiche militärische Einrichtungen sowie mehrere Flughäfen im Iran bombardiert.

    +++ Kanzleramtschef Frei sieht eine erhöhte Gefahr für amerikanische und israelische Einrichtungen in Deutschland. +++

    Die Sicherheitsbehörden in Deutschland würden aber alles dafür tun, um den Schutz dieser Einrichtungen zu gewährleisten, sagte der CDU-Politiker. Frei lud nach eigenen Angaben die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen ein, um über die Lage im Nahen Osten nach den amerikanischen Luftangriffen auf den Iran zu informieren. Wie es in Regierungskreisen in Berlin heißt, nimmt auch die AfD an dem Gespräch teil.

    +++ Nach den amerikanischen Luftangriffen auf den Iran sind an den Börsen in Asien und Europa größere Verwerfungen ausgeblieben. +++

    Die europäischen Börsen starteten mit leichten Verlusten in den Tag, der japanische Aktienmarkt zeigte sich nur moderat schwächer. Die Ölpreise stiegen zunächst deutlich an, lagen später aber nur noch leicht im Plus. Investoren zeigten sich mehrheitlich optimistisch, dass der Iran eine völlige Eskalation vermeiden werde.

    +++ Bundesaußenminister Wadephul hat den Iran erneut zu direkten Gesprächen mit den USA aufgefordert. +++

    Es brauche eine Verhandlungslösung, sagte Wadephul vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. Der Iran müsse dabei wissen, dass die Welt eine atomare Bewaffnung des Landes nicht akzeptieren werde.

    +++ Die EU-Außenbeauftragte Kallas warnt vor den Folgen einer möglichen Blockade der Straße von Hormus durch den Iran. +++

    Eine Sperrung der für den weltweiten Öltransport wichtigen Meerenge wäre extrem gefährlich und für niemanden gut, sagte sie in Brüssel. Kallas fügte hinzu, die Sorgen vor Vergeltung und einer Eskalation des Krieges seien enorm. Der iranische Sender Press TV hatte berichtet, dass der Nationale Sicherheitsrat des Iran über eine Schließung des Seewegs berate, nachdem das Parlament eine solche Maßnahme unterstützt habe.

    +++ Israel hat die Luftangriffe im Iran fortgesetzt. +++

    Man habe militärische Infrastrukturanlagen in Kermanschah angegriffen, teilte die Armee mit. Ziel seien Abschussrampen sowie Lager für Boden-Boden-Raketen gewesen. Außerdem seien sechs Flughäfen angegriffen worden. Dabei seien Start- und Landebahnen sowie 15 Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber zerstört worden.
    In Israel fing das Militär mindestens eine ballistische Rakete aus dem Iran ab. Zuvor hatte es in Tel Aviv und Umgebung Raketenalarm gegeben.

    +++ Der frühere deutsche Botschafter in den USA, Wittig, hat das Eingreifen des US-Militärs im Iran als "hochriskantes Unternehmen" bezeichnet. +++

    Dies gelte auch innenpolitisch für den Präsidenten der Vereinigten Staaten, sagte Wittig im Deutschlandfunk. Trump habe keinen unbegrenzten Rückhalt. Das zeige der "offene Machtkampf" innerhalb seiner Anhängerschaft.
    Die "nukleare Wiederaufrüstung" des Irans sei auch ein Resultat von Trumps Entscheidung gewesen, 2018 - also während seiner ersten Amtszeit - aus dem Internationalen Atomabkommen auszusteigen. Die Europäer sollten sich weiter um eine diplomatische Lösung bemühen, betonte Wittig. Die "ernüchternde Wahrheit" sei jedoch, dass Deutschland und die EU derzeit nur "sehr begrenzt" Einfluss nehmen könnten.

    +++ Der Iran hat nach eigenen Angaben erneut einen der Spionage für Israel beschuldigten Mann hingerichtet. +++

    Das Todesurteil sei am Montagmorgen vollstreckt worden, teilte die iranische Justiz mit. Dem Mann wurden den Angaben zufolge Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad sowie zum Fernsehsender Iran International vorgeworfen. Der TV-Sender mit Sitz in London war vom Iran während der Protestbewegung nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im Jahr 2022 als "terroristische Organisation" eingestuft worden. Die iranischen Behörden werfen dem Medium Verbindungen zu Israel vor.
    Bereits am Sonntag war im Iran nach Justizangaben ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für den Mossad hingerichtet worden. Der Leiter der iranischen Justizbehörde, Mohseni Edschei, kündigte an, Verfahren, in denen es um die Unterstützung Israels gehe, würden künftig beschleunigt.

    +++ Die außenpolitische Sprecherin der Linken im Europaparlament, Demirel, hat die Angriffe Israels wie auch der USA auf den Iran als völkerrechtswidrig bezeichnet. +++

    Dass Teheran nicht verhandlungsbereit gewesen wäre, sei eine falsche Behauptung, sagte die Abgeordnete im Deutschlandfunk. Eine weitere Eskalation müsse mit allen Mitteln verhindert werden. Demirel äußerte zugleich die Befürchtung, dass die Angriffe das Regime und nicht demokratische, fortschrittliche Kräfte im Iran stärken könnten.

    +++ Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Hardt, hat ein vollständiges Ende des iranischen Atomprogramms gefordert. +++

    Der Iran habe nach den Angriffen der USA auf seine Nuklearanlagen die Chance zu begreifen, dass dieses Programm niemals Realität werde, sagte Hardt im Deutschlandfunk. Israel und die USA würden das nicht zulassen. Deshalb sollte das Land jetzt auf Verhandlungsangebote eingehen, sagte der CDU-Politiker. Es gebe nun ein Fenster für neue diplomatische Bemühungen. Hardt kritisierte, der Iran habe 15 Jahre lang auf Zeit gespielt und dabei seine Anlagen für die Anreicherung von Uran zum Bau von Atombomben ausgeweitet.

    +++ Israel und der Iran haben sich auch in der Nacht gegenseitig angegriffen. +++

    Wie die israelische Armee mitteilte, bombardierten etwa 20 Kampfjets iranische Raketenstützpunkte sowie Satelliten- und Radaranlagen. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Nour News wurde ein Militärkomplex in Parchin südöstlich von Teheran getroffen. In Israel fing das Militär mindestens eine ballistische Rakete aus dem Iran ab. Zuvor hatte es in Tel Aviv und Umgebung Raketenalarm gegeben.

    +++ Der Iran und Israel haben zahlreiche Tote nach ihren wechselseitigen Angriffen gemeldet. +++

    Im Iran wurden nach dessen Aussage seit Beginn der israelischen Luftangriffe mehr als 400 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt. Die meisten von ihnen seien Zivilisten, teilte das Gesundheitsministerium in Teheran mit. Bei iranischen Angriffen auf Israel wiederum wurden nach israelischen Angaben bislang 24 Menschen getötet. Mehr als 1.200 Menschen seien verletzt worden, teilte das Büro von Ministerpräsident Netanjahu mit. 14 der Verletzten seien in ernstem Zustand.

    +++ Israel will nach den Worten von Ministerpräsident Netanjahu einen Zermürbungskrieg mit dem Iran vermeiden. +++

    Er sagte der "Times of Israel": "Wir werden unsere Maßnahmen nicht über das hinaus fortsetzen, was zur Erreichung der Ziele erforderlich ist, aber wir werden auch nicht zu früh aufhören". Es gehe darum, "die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen": die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen. "Wir kommen diesen Zielen Schritt für Schritt näher. Wir sind kurz davor, sie zu erreichen", fügte Netanjahu hinzu. Wenn die Ziele erreicht seien, sei die Operation abgeschlossen und die Kämpfe würden eingestellt.

    +++ US-Präsident Trump will sich heute nach Informationen eines Axios-Reporters mit seinem Team für nationale Sicherheit treffen +++

    Demnach werden um 13 Uhr Ortszeit in Washington (19 Uhr deutscher Zeit) die Ergebnisse des US-Angriffs auf den Iran besprochen. Trump selbst hatte kurz zuvor auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social gepostet, dass der größte Schaden an den iranischen Atomanlagen weit unter der Erdoberfläche entstanden sei.

    +++ Viele Fluggesellschaften haben nach dem Angriff der USA auf den Iran ihre Flüge auf der Nahost-Route vorerst ausgesetzt. +++

    Singapore Airlines, eine der bekanntesten asiatischen Fluggesellschaften, bezeichnete die Situation als "unbeständig" und strich alle Flüge von Singapur nach Dubai. Auch Air France KLM erklärte, dass die Flüge von und nach Dubai und Riad ausfielen. British Airways sagte ebenfalls Flüge von und nach Dubai und Doha ab. Die Nahost-Route ist für Flüge zwischen Europa und Asien wichtiger geworden, seit der russische und ukrainische Luftraum wegen des dortigen Krieges geschlossen wurde.

    +++ US-Präsident Donald Trump hat die Möglichkeit eines Regimewechsels im Iran nicht ausgeschlossen. +++

    Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social schrieb er: "Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff Regimewechsel zu verwenden, aber wenn das derzeitige iranische Regime nicht in der Lage ist, den Iran großartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regimewechsel geben??? MIGA!!!" Trump spielte mit dem Kürzel auf seinen Slogan MAGA, "Make America Great Again", an und bezog diesen nun auf den Iran.

    +++ Chinas UNO-Botschafter Fu Cong zufolge ist das Land nach dem US-Angriff auf den Iran besorgt darüber, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. +++

    Wie Fu dem staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV nach der Sitzung des UNO-Sicherheitsrats sagte, sollten die Parteien "den Impuls der Gewalt zurückhalten und vermeiden, Konflikte zu verschärfen und Öl ins Feuer zu gießen". Insbesondere Israel solle sofort den Beschuss einstellen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern und ein Übergreifen des Krieges zu vermeiden, zitierte CCTV Fu weiter und fügte hinzu, dass der Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen die Glaubwürdigkeit Amerikas beschädigt habe.

    +++ Bundesverteidigungsminister Pistorius geht nach eigenen Worten davon aus, dass mit dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen eine große Bedrohung ausgeschaltet wurde. +++

    Das sei eine gute Nachricht für den Mittleren und Nahen Osten, aber auch für Europa, sagte der SPD-Politiker im ARD-Fernsehen. Zwar sei es nie gut, wenn eine Konfrontation militärisch eskaliere. Doch wenn es stimme, was Israel und die USA sagten, sei der Iran weit vorangekommen auf dem Weg zur Atombombe. Zur völkerrechtlichen Legitimität der Angriffe sagte Pistorius, Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung, und die Amerikaner hätten Verantwortung in der Region übernommen. 
    Zudem stellte sich der Verteidigungsminister inhaltlich hinter Bundeskanzler Merz, der gesagt hatte, Israel erledige mit seinen Angriffen die "Drecksarbeit". Er selber hätte aber andere Worte gewählt.

    +++ Australien hat sich nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hinter die USA gestellt. +++

    Dem Iran dürfe "nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln", sagte die australische Außenministerin Wong vor Journalisten. "Wir unterstützen Maßnahmen, um dies zu verhindern, und genau darum geht es hier." Zugleich betonte Wong, dass ihr Land gegen eine Eskalation sei: "Die Welt will keinen umfassenden Krieg im Nahen Osten."
    Die oppositionellen Konservativen in Australien bekundeten ebenfalls ihre Unterstützung für den US-Militäreinsatz. Lediglich die Grüne Partei verurteilte ihn als eklatante Verletzung des Völkerrechts.

    +++ Der iranische UNO-Botschafter Amir Saeid Iravani hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, mit ihren Angriffen auf das iranische Atomprogramm die Diplomatie zu zerstören. +++

    Das iranische Militär werde über den "Zeitpunkt, die Art und den Umfang einer angemessenen Reaktion entscheiden", teilte Iravani in einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates in New York mit. "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen", fügte er hinzu.

    Sonntag, 22. Juni

    +++ UNO-Generalsekretär Guterres hat nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran zu Zurückhaltung und Diplomatie aufgerufen. +++

    Die Menschen in der Region könnten keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen, sagte Guterres bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrats in New York.
    "Und doch riskieren wir es jetzt, in ein Rattenloch von Vergeltung nach Vergeltung abzusinken." Anstelle dessen müsse zu Diplomatie übergegangen werden, mahnte der UNO-Generalsekretär. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Grossi, forderte in einer Videobotschaft ebenfalls Zurückhaltung und äußerte seine Besorgnis über eine "mögliche Ausweitung" des Konflikts. Teheran erklärte, der Sicherheitsrat müsse das rechtswidrige Verhalten der USA verurteilen.

    +++ Führende Oppositionelle des Iran haben das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, zum Rücktritt aufgefordert. +++

    Der im Exil lebende Sohn des einstigen Schahs, Resa Pahlavi, rief Chamenei in einer eigenen Erklärung zum Rückzug auf. Auch Marjam Radschawi von den Volksmudschaheddin forderte in einer eigenen Erklärung dessen Rücktritt. Wo sich Chamenei derzeit aufhält, ist unklar. Israel hat nicht ausgeschlossen, den seit 1989 amtierenden 86-Jährigen zu töten. Oppositionsgruppen gehen davon aus, dass sich der Hardliner in einem Bunker tief unter der Erdoberfläche versteckt hält und nur mit wenigen Beratern in Kontakt steht.

    +++ US-Außenminister Rubio hat dem Iran erneut angeboten, sein Atomprogramm rein zivil und ohne Urananreicherung fortzusetzen. +++

    "Das iranische Regime sollte aufwachen und sagen 'okay, wenn wir wirklich Atomenergie in unserem Land wollen, dann gibt es einen Weg, es zu tun'", sagte Rubio dem Sender Fox News. "Dieses Angebot ist immer noch da, wir sind dazu bereit, morgen mit ihnen darüber zu sprechen."

    +++ Im Iran hat es in der Provinz Buschehr Medienberichten zufolge eine Explosion gegeben. +++

    Mehrere Stunden nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen seien Detonationen zu hören gewesen, berichtete die Tageszeitung "Schargh". Die Nachrichtenagentur Fars erklärte, dass die israelische Armee zwei Ziele in der Stadt Buschehr angegriffen habe. In Buschehr befindet sich ein Atomkraftwerk, das seit September 2011 in Betrieb ist. Zwei weitere Reaktoren befinden sich dort derzeit im Bau. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte am Freitag gewarnt, ein direkter Angriff auf das Akw könne schwerwiegende Folgen haben.

    +++ Die USA zeigen sich nach den Angriffen im Iran nach eigenen Angaben offen für Gespräche. +++

    US-Verteidigungsminister Hegseth sagte auf die Nachfrage eines Journalisten zu diplomatischen Möglichkeiten: Er könne nur bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner über mehrere Kanäle geschickt worden seien - um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen.
    Bis vor Kurzem hatten die USA über längere Zeit immer wieder mit dem Iran über das Atomprogramm verhandelt.

    +++ Die Angriffe der USA gegen drei Atomanlagen im Iran waren nach Angaben von Verteidigungsminister Hegseth ein "überwältigender Erfolg". +++

    Es seien kraftvolle und gezielte Angriffe gewesen, sagte er in Washington. Kein anderes Militär der Welt hätte dies leisten können. Die Attacken hätten sich nicht gegen das iranische Volk oder die iranischen Streitkräfte gerichtet. Es sei einzig und allein darum gegangen, das iranische Atomprogramm zu vernichten. US-Vizepräsident Vance erklärte ebenfalls in Washington, dass die Entscheidung zum Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran unmittelbar vor den nächtlichen Angriffen gefallen sei.
    Archiv: Newsblog von Sonntag, 22. Juni 2025
    Diese Nachricht wurde am 23.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.