Zweistündiges Telefonat
Trump stellt Verhandlungen über Waffenruhe in Aussicht - Putin nennt Gespräch "nützlich" - Selenskyj sieht "entscheidenden Moment“

US-Präsident Trump hat sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt. Diese könnten im Vatikan stattfinden, sagte er nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin. Dieser äußerte sich dagegen vage.

    Die Kombo aus Archivbildern zeigt US-Präsident Donald Trump (l) im Oval Office des Weißen Hauses und den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml
    Donald Trump und Wladimir Putin (Evan Vucci/AP/Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa)
    Trump schrieb auf der Plattform Truth Social, die Gespräche mit dem Ziel einer Feuerpause und einem Ende des Krieges würden unverzüglich aufgenommen
    Der US-Präsident fügte hinzu, die Bedingungen dafür würden allein zwischen Kiew und Moskau ausgehandelt. Papst Leo XIV. habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten.
    Putin bezeichnete das Telefonat mit Trump nach Angaben der Staatsmedien als "informativ und nützlich". Moskau sei bereit, mit Kiew über ein Memorandum zu künftigen Friedensgesprächen zu verhandeln. Dieses könnte einen Waffenstillstand beinhalten. Putin rief die Ukraine dazu auf, Kompromisse zu finden, die beiden Seiten gerecht würden. Konkreter wurde er nicht. Der Kreml teilte inzwischen mit, dass über einen Zeitplan für eine Waffenruhe nicht gesprochen worden sei.

    Trump informierte Selenskyj, EU und NATO

    Trump informierte im Anschluss an das Gespräch mit Putin den ukrainischen Präsidenten Selenskyj und zahlreiche Vertreter der EU und der NATO, darunter auch Bundeskanzler Merz. Selenskyj sprach in einer ersten Reaktion von einem entscheidenden Moment im russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Er schrieb auf X, er habe gegenüber Trump bekräftigt, dass sein Land zu einem bedingungslosen Waffenstillstand bereit sei. Es sei aber von enormer Bedeutung, dass die USA ebenfalls an den Gesprächen beteiligt blieben.
    Auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen schrieb auf X, es sei wichtig, dass sich die USA weiterhin engagierten. Sie dankte Trump ausdrücklich für seine, Zitat, "unermüdlichen" Bemühungen um einen Waffenstillstand.
    Bundeskanzler Merz teilte mit, Europa und Amerika würden die Ukraine auf dem Weg hin zu einer Waffenruhe eng begleiten. Er betonte zugleich, Europa werde den Druck auf Moskau durch Sanktionen erhöhen.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.