
Trump hatte dem Kreml in Moskau am Dienstag ein Ultimatum von zehn Tagen gesetzt und mit Sanktionen gedroht, falls die Angriffe gegen die Ukraine weitergehen. Der US-Präsident sprach von Zöllen von "rund 100 Prozent" gegen Länder, die weiterhin billiges Öl und Gas oder Waffen von Russland beziehen. Dies trifft vor allem auf China, Indien und Brasilien zu. Allerdings sind auch EU-Länder wie Ungarn, Österreich und die Slowakei weiter von russischem Gas abhängig.
Vor Reportern sagte Trump nun, Witkoff werde diese Woche nach Moskau fliegen - "Mittwoch oder Donnerstag". Witkoff war bereits mehrfach in Trumps Auftrag in Russland und hatte sich mit Staatspräsident Putin getroffen.
Die Reise findet auch vor dem Hintergrund eines in Sozialen Medien ausgetragenen Streits zwischen Trump und dem früheren russischen Präsidenten Medwedew statt. Medwedew, der inzwischen Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, hatte Trumps Ultimatum an Russland als "Schritt in Richtung Krieg" bezeichnet und indirekt auf die russischen Atomfähigkeiten verwiesen. Das veranlasste Trump zur Entsendung von Atom-U-Booten "in geeignete Regionen". Später sagte er dem Sender Newsmax, sie seien jetzt "näher an Russland dran".
Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater Bolton kritisierte dessen Äußerungen. In einem CNN-Interview sagte Bolton, der Präsident sei schlecht beraten, auf jemanden von der Stellung Medwedews zu antworten. Vor allem aber zeigten Trumps Worte, dass er nicht verstehe, wie die Atom-U-Boote funktionierten. Die Boote lägen nicht im Hafen, sondern seien in Stellung, um im Falle eines nuklearen Angriffes durch Russland oder andere zu reagieren. Wenn Trump diese Boote verlegen wolle, wisse er nicht, was ihre Aufgabe sei. Bolton zeigte sich besorgt darüber, dass Russland die Schritte Trumps missverstehen könne als mögliche Anzeichen für einen geplanten Atomangriff von Seiten der USA.
Diese Nachricht wurde am 04.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.