Die stärkere Nachfrage zur Weihnachtszeit macht sich bei uns auf dem Markt nicht besonders bemerkbar. Denn die Deutschen lieben Puten-Fleisch das ganze Jahr über – allerdings dann eher hübsch portioniert. Lässt sich der Truthahn oder die Pute doch vielseitig verwenden.
Putenfleisch kommt der Verzehrsgewohnheit der deutschen Verbraucher sehr stark entgegen. Er ist im Sinne von Fleisch zu sehen, nicht nur Geflügel, und da Putenfleisch angeboten wird in der gesamten Produktpalette wie die roten Fleischarten, haben wir hier diese starken Wachstumstendenzen. Es wird zerteilt angeboten, Brustfleisch, Schnitzel, Rollbraten, Schenkel, Wurst, Räucherwaren – also die gesamte Palette wie es der deutsche Verbraucher gewohnt ist.
95 Prozent der Putenware kommt in Teilstücken auf den Markt, schätzt Werner Böttcher von der ZMP, der Zentralen Markt und Preisberichtstelle. Dabei stammt nur die Hälfte aller bei uns verspeisten Truthähne und Puten – ob im Ganzen oder zerteilt – aus deutschen Landen. Die Niederlande und in gewissen Massen auch Osteuropa steuern kräftig dazu. Denn auch ein Jahr nach der BSE-Krise, die dem Putenfleisch einen enormen Nachfrageanstieg bescherte, ist dieses Lebensmittel äußerst beliebt und – zur großen Freude der Verbraucher- auch recht günstig.
Wir hatten 2001 einen kurzfristigen Preisanstieg aufgrund der BSE bedingten Nachfrage. Aber danach sind die Preise deutlich zurückgegangen und auch derzeit liegen sie klar unter dem Ausgangsniveau von BSE. Als Beispiel: Der Verbraucherpreis für frisches Putenschnitzel wird 2002 im Schnitt bei etwa 7,90 Euro liegen. Im Jahr zuvor waren es fast neun Euro und im Jahr 2000 waren es etwas mehr als acht Euro. Diese Preise verstehen sich immer je Kilogramm.
Die industrialisierte Haltung der Hähne und Hennen macht es möglich.
Wir haben große leistungsfähige Firmen, begonnen von der Zucht und Bruteinrichtungen über Futtermittelwerke, die Mäster, die Schlachtereien. Ich würde sagen, das ist ein ganz normaler marktwirtschaftlicher Effekt, genauso wie wir ihn in anderen Produktionszweigen immer größere Unternehmen immer größere Produktionen haben, gibt es das in der Putenwirtschaft ebenfalls und das hat sich im Preis niedergeschlagen. Der Verbraucher profitiert davon. Und die Produktion ist durch die großen Einheiten für den Verbraucher auch sicher geworden. Man will kontrollieren können, wo kommt die Ware her und das können sie von der Verkaufstheke zurück bis zum Stall und zum geschlüpften Küken nachvollziehen. Wegen der industrialisierten Aufzucht ist der Puter ein gesundes Lebensmittel.
Das sehen Tierschützer freilich ganz anders. Die Intensivhaltung bedinge einen hohen Einsatz von Medikamenten, Antibiotika vor allem, um zu verhindern, dass kranke Tiere andere anstecken. Mehr noch aber liegt den Tierschützern das Wohl der ehemals wilden Vögel am Herzen. Dreimal so schwer wie früher sei eine ausgemästete Pute heute. Damit ihre Brust schön groß wird und viel des begehrten Fleisches hat, können sich die Tiere zuletzt kaum mehr auf den Beinen halten, sagt Dr. Heidrun Betz vom Deutschen Tierschutzbund.
Die Tiere werden 24 Wochen gemästet, bei Hähnen bis auf 22 Kilogramm – in so kurzer Zeit, für einen Vogel, das muss man sich mal vorstellen. Es kommen haltungsbedingte Probleme dazu, die Tiere werden auf engstem Raum gehalten, drei Hähne und fünf Hennen pro Quadratmeter. Sie liegen fast nur noch herum, die Einstreu durchnässt und verkotet, sie bekommen auch noch schmerzhafte Brustblasen, das ist grausame Tierquälerei.
Das Tierschutzgesetz enthält nur allgemeine Formulierungen zu einer artgerechten Haltung. Das ist dem Tierschutzbund zu wenig. Eine Haltungsverordnung für Puten müsse her, um dem grausamen Spiel ein Ende zu machen. Das Landwirtschaftsministerium habe schon signalisiert, dass man sich des Problems annehmen werde. Einstweilen appelliert Dr. Betz an die Verbraucher, durch den Einkauf von billigem Putenfleisch der Tierquälerei nicht auch noch Vorschub zu leisten.
Verbraucher sollten auf keinen Fall an der Billigtheke das eingeschweißte Putenschnitzel kaufen oder Brust, auch wenn es noch so billig angeboten wird. Gerade diese Produkte stammen aus der Intensivhaltung, die man mit dem Kauf unterstützt. Ich würde empfehlen, sich einen Landwirt zu suchen in der Umgebung, dass man sich die Haltung anschaut und mit dem Landwirt spricht, dass man das Tier kaufen möchte und bittet, dass gar nicht bis zuletzt gemästet wird.
Denn ein zu hohes Gewicht, weil zu lange gemästet, haben auch die Bio-Puten, sagt Dr. Betz. Wer verhindern will, dass die Tiere zu lange leiden, für den sind auch sie also keine wirkliche Alternative.
Putenfleisch kommt der Verzehrsgewohnheit der deutschen Verbraucher sehr stark entgegen. Er ist im Sinne von Fleisch zu sehen, nicht nur Geflügel, und da Putenfleisch angeboten wird in der gesamten Produktpalette wie die roten Fleischarten, haben wir hier diese starken Wachstumstendenzen. Es wird zerteilt angeboten, Brustfleisch, Schnitzel, Rollbraten, Schenkel, Wurst, Räucherwaren – also die gesamte Palette wie es der deutsche Verbraucher gewohnt ist.
95 Prozent der Putenware kommt in Teilstücken auf den Markt, schätzt Werner Böttcher von der ZMP, der Zentralen Markt und Preisberichtstelle. Dabei stammt nur die Hälfte aller bei uns verspeisten Truthähne und Puten – ob im Ganzen oder zerteilt – aus deutschen Landen. Die Niederlande und in gewissen Massen auch Osteuropa steuern kräftig dazu. Denn auch ein Jahr nach der BSE-Krise, die dem Putenfleisch einen enormen Nachfrageanstieg bescherte, ist dieses Lebensmittel äußerst beliebt und – zur großen Freude der Verbraucher- auch recht günstig.
Wir hatten 2001 einen kurzfristigen Preisanstieg aufgrund der BSE bedingten Nachfrage. Aber danach sind die Preise deutlich zurückgegangen und auch derzeit liegen sie klar unter dem Ausgangsniveau von BSE. Als Beispiel: Der Verbraucherpreis für frisches Putenschnitzel wird 2002 im Schnitt bei etwa 7,90 Euro liegen. Im Jahr zuvor waren es fast neun Euro und im Jahr 2000 waren es etwas mehr als acht Euro. Diese Preise verstehen sich immer je Kilogramm.
Die industrialisierte Haltung der Hähne und Hennen macht es möglich.
Wir haben große leistungsfähige Firmen, begonnen von der Zucht und Bruteinrichtungen über Futtermittelwerke, die Mäster, die Schlachtereien. Ich würde sagen, das ist ein ganz normaler marktwirtschaftlicher Effekt, genauso wie wir ihn in anderen Produktionszweigen immer größere Unternehmen immer größere Produktionen haben, gibt es das in der Putenwirtschaft ebenfalls und das hat sich im Preis niedergeschlagen. Der Verbraucher profitiert davon. Und die Produktion ist durch die großen Einheiten für den Verbraucher auch sicher geworden. Man will kontrollieren können, wo kommt die Ware her und das können sie von der Verkaufstheke zurück bis zum Stall und zum geschlüpften Küken nachvollziehen. Wegen der industrialisierten Aufzucht ist der Puter ein gesundes Lebensmittel.
Das sehen Tierschützer freilich ganz anders. Die Intensivhaltung bedinge einen hohen Einsatz von Medikamenten, Antibiotika vor allem, um zu verhindern, dass kranke Tiere andere anstecken. Mehr noch aber liegt den Tierschützern das Wohl der ehemals wilden Vögel am Herzen. Dreimal so schwer wie früher sei eine ausgemästete Pute heute. Damit ihre Brust schön groß wird und viel des begehrten Fleisches hat, können sich die Tiere zuletzt kaum mehr auf den Beinen halten, sagt Dr. Heidrun Betz vom Deutschen Tierschutzbund.
Die Tiere werden 24 Wochen gemästet, bei Hähnen bis auf 22 Kilogramm – in so kurzer Zeit, für einen Vogel, das muss man sich mal vorstellen. Es kommen haltungsbedingte Probleme dazu, die Tiere werden auf engstem Raum gehalten, drei Hähne und fünf Hennen pro Quadratmeter. Sie liegen fast nur noch herum, die Einstreu durchnässt und verkotet, sie bekommen auch noch schmerzhafte Brustblasen, das ist grausame Tierquälerei.
Das Tierschutzgesetz enthält nur allgemeine Formulierungen zu einer artgerechten Haltung. Das ist dem Tierschutzbund zu wenig. Eine Haltungsverordnung für Puten müsse her, um dem grausamen Spiel ein Ende zu machen. Das Landwirtschaftsministerium habe schon signalisiert, dass man sich des Problems annehmen werde. Einstweilen appelliert Dr. Betz an die Verbraucher, durch den Einkauf von billigem Putenfleisch der Tierquälerei nicht auch noch Vorschub zu leisten.
Verbraucher sollten auf keinen Fall an der Billigtheke das eingeschweißte Putenschnitzel kaufen oder Brust, auch wenn es noch so billig angeboten wird. Gerade diese Produkte stammen aus der Intensivhaltung, die man mit dem Kauf unterstützt. Ich würde empfehlen, sich einen Landwirt zu suchen in der Umgebung, dass man sich die Haltung anschaut und mit dem Landwirt spricht, dass man das Tier kaufen möchte und bittet, dass gar nicht bis zuletzt gemästet wird.
Denn ein zu hohes Gewicht, weil zu lange gemästet, haben auch die Bio-Puten, sagt Dr. Betz. Wer verhindern will, dass die Tiere zu lange leiden, für den sind auch sie also keine wirkliche Alternative.