
In der russischen Stadt Sewero-Kurilsk wurden der Hafen und ein Fischereiunternehmen überflutet. Die rund 2.000 Einwohner seien rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Auf der Inselgruppe der Nordkurilen drang das Wasser teils bis zu 200 Meter ins Landesinnere vor. Straßen wurden überflutet und Häuser beschädigt. Es gab mehrere Verletzte.
In Japan wurden zunächst fast zwei Millionen Menschen aufgerufen, in höher gelegene Gebiete zu fliehen. Größere Wellen trafen aber nicht auf Land. Der Bahn- und Flugverkehr wurde teilweise unterbrochen. Sicherheitsmaßnahmen waren auch für das 2011 bei einem Erdbeben schwer beschädigte Atomkraftwerk Fukushima ergriffen worden. Die Internationale Atomenergiebehörde teilte mit, dass alle Nuklearanlagen sicher seien.
Betroffen war auch Alaska, wie die US-Erdbebenwarte mitteilte. Zudem gab es Warnungen im Pazifikraum unter anderem für Hawaii, Mexiko, Peru, Ecuador, Papua-Neuguinea sowie für Teile der chinesischen Ostküste. Hinweise auf größere Schäden gibt es bislang nicht.
Stärkstes Erdbeben seit 2011
Mit 8,8 war das Hauptbeben nach Angaben der US-Erdbebenwarte das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011 - und wurde seit Beginn der Messungen überhaupt nur von fünf Beben übertroffen.
Das Zentrum des Bebens lag der Russischen Akademie der Wissenschaften zufolge in der offenen See, etwa 130 Kilometer vor der nur dünn besiedelten Küste Kamtschatkas, und relativ tief unter dem Meeresboden. Nach dem Erdbeben trat vor der Ostküste Russlands Lava aus dem größten aktiven Vulkan der nördlichen Hemisphäre, dem 4.750 Meter hohen Kljutschewskaja Sopka aus.
Bei Kamtschatka stoßen zwei tektonische Platten aufeinander - die pazifische und die nordamerikanische. In der Region hatte es am 20. Juli bereits ein Erdbeben gegeben der Stärke 7,4 gegeben.
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Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.