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Ungarn
Tübingens OB Palmer tritt trotz Kritik in regierungsnaher Einrichtung auf

Tübingens Oberbürgermeister Palmer hat ungeachtet harter Kritik im Vorfeld an der Veranstaltung einer Einrichtung in Ungarn teilgenommen, die dessen Ministerpräsidenten Orban nahesteht.

    Palmer mit Vollbart und schwarzem Jackett spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon und gestikuliert mit der linken Hand. Dahinter auf einer Wand groß der Name des Collegiums.
    Boris Palmer im Mathias-Corvinus-Collegium. (Marton Monus / dpa )
    Er trat im sogenannten "Matthias-Corvinus-Collegium" in Budapest auf, das eng mit der Regierung des Rechtspopulisten verbunden ist. Palmer warb dabei für einen stärkeren Dialog zwischen Deutschland und Ungarn: Die Kontroversen zwischen beiden Ländern seien auch eine Chance, sich mit anderen Sichtweisen zu befassen, sagte er.
    Baden-württembergische Landespolitiker von SPD und FDP hatten Palmer vor dem Auftritt vorgeworfen, sich Orban anzudienen. Das Collegium gilt als Kaderschmiede der ungarischen Regierung. Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister in Tübingen. Im vergangenen Mai war er nach längerem Streit und umstrittenen Äußerungen etwa zur Migration bei den Grünen ausgetreten.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.