Im Falle der Mäuseplage bietet jedoch möglicherweise die Gentechnologie einen umweltfreundlicheren Ausweg, meint der Mikrobiologe Malcolm Lawson von der Universität von Westaustralien in Perth: "Wir arbeiten mit dem Cytomegalo-Virus der Mäuse, das zur Herpesfamilie gehört und nur sehr spezifisch einen einzigen Wirt befällt." Das Virus ruft bei seinem Wirt eine nur leichte Infektion hervor, es sei denn, andere Keime belasten das Tier zusätzlich. Die hohe Spezifität sowie die geringe Virulenz machen das Cytomegalo-Virus zu einem idealen trojanischen Pferd für fremdes Genmaterial, das in Mäusezellen transportiert werden soll. In diesem Fall setzen die universitären Mäusefeinde auf einen perfiden Trick: Sie schleusen mit Hilfe des Virus jene Gensequenz in Mäusezellen, die für bestimmte Hüllproteine von Mäuseeizellen kodiert. Die Folge: Die Immunabwehr der Tiere erkennt die neuen Eiweiße als körperfremd und bildet Antikörper gegen den vermeintlichen Eindringling. Dadurch aber werden auch die eigenen Eizellen der weiblichen Mäuse angegriffen und getötet - die Maus ist zeitlebens unfruchtbar.
Weitere Besonderheit des Cytomegalo-Virus: Zwar tragen fast alle Tiere den Erreger bereits in sich, können sich jedoch immer wieder neu damit infizieren. "Weil die Ansteckung jedes mal relativ schwache Auswirkungen besitzt, können die Tiere mehrere unterschiedliche Viren erwerben. Dadurch machen wir mit den manipulierten Viren sehr viele Mäuse unfruchtbar, obwohl viele Tiere bereits die natürliche Variante des Virus besitzen", erklärt Lawson. Nachdem das erste Experiment in weitläufigen Gehegen erfolgreich verlaufen ist, erheben die Forscher derzeit eine Risikoabschätzung zur biologischen Kriegsführung gegen die Nager. Es müsse in jedem Fall sicher ausgeschlossen sein, dass das Virus auf andere Tiere überspringe, womöglich sogar auf die landestypische Fauna.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]
Weitere Besonderheit des Cytomegalo-Virus: Zwar tragen fast alle Tiere den Erreger bereits in sich, können sich jedoch immer wieder neu damit infizieren. "Weil die Ansteckung jedes mal relativ schwache Auswirkungen besitzt, können die Tiere mehrere unterschiedliche Viren erwerben. Dadurch machen wir mit den manipulierten Viren sehr viele Mäuse unfruchtbar, obwohl viele Tiere bereits die natürliche Variante des Virus besitzen", erklärt Lawson. Nachdem das erste Experiment in weitläufigen Gehegen erfolgreich verlaufen ist, erheben die Forscher derzeit eine Risikoabschätzung zur biologischen Kriegsführung gegen die Nager. Es müsse in jedem Fall sicher ausgeschlossen sein, dass das Virus auf andere Tiere überspringe, womöglich sogar auf die landestypische Fauna.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]