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Tür an Tür und Welten dazwischen

Für Salvador Dalí war der Bahnhof von Perpignan einst das Zentrum der Welt, für die französischen Katalanen ist die Stadt bis heute Hauptstadt Kataloniens. Perpignan oder katalanisch Perpinyà, Verwaltungssitz des südfranzösischen Departements Pyrenées-Orientales, ist nicht nur die südlichste Stadt Frankreichs, es ist auch die heißeste - meteorologisch und politisch.

Mit Reportagen von Simonetta Dibbern |
    Ehemals Zweithauptstadt von Mallorca, wurde Perpignan/ Perpinyà umkämpft von Spaniern, Franzosen und Katalanen.

    Die Mauren wurden vertrieben, das fahrende Volk der Gitans ließ sich nach der Französischen Revolution hier nieder. Und wehrt sich heute zunehmend gegen die neuen Einwanderer, die Immigranten aus dem Maghreb, die mit ihnen Tür an Tür leben.

    In der Rue Llucia im Altstadtviertel Saint Jacques könnten Gitans und Araber sich zwar gegenseitig in die Fenster sehen, sie tun es aber nicht. Einfach war das Verhältnis zwischen den beiden Volksgruppen nie, doch mit dem Zuwachs der arabischen Bevölkerung in den letzten Jahren haben sich die Spannungen noch einmal verschärft.

    Nur am Strand und auf dem arabischen Markt auf der Place Cassanyes sind alle Sprachen Perpignans zu hören: Französisch, Katalanisch, Arabisch und Caló.


    Am Mikrofon: Britta Fecke