Archiv

Trolling-Kampagne
Türk: "Onlineplattformen müssen mehr gegen Hassreden tun"

UNO-Menschenrechtskommissar Türk hat dem Onlinedienst X indirekt vorgeworfen, eine "Trolling-Kampagne" gegen eine Anti-Rassimus-Organisation zu betreiben. Er rief Plattformen dazu auf, mehr gegen Hassreden zu tun.

    Volker Türk, UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, spricht zu den Medien während einer Pressekonferenz, am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen.
    Volker Türk, UNO-Hochkommissar für Menschenrechte. (Salvatore Di Nolfi / KEYSTONE / dpa / Salvatore Di Nolfi)
    Türk sagte bei einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus am Rande des UNO-Menschenrechtsrates in Genf, "diejenigen, die nicht handeln, müssen zur Verantwortung gezogen werden." Es gebe "keine Entschuldigung dafür, die Stimme des Hasses zu verbreiten".
    Ohne den Milliardär Musk oder seinen früher Twitter genannten Onlinedienst X ausdrücklich zu nennen, kritisierte Türk eine "Trolling-Kampagne einer Online-Plattform" gegen die Anti-Defamation League (ADL). Der UNO-Menschenrechtskommissar bezog sich dabei offenbar auf eine Reihe von Beiträgen Musks auf X in der jüngeren Vergangenheit.
    Darin hatte Musik die jüdische Anti-Rassismus-Organisation heftig angegriffen und sie beschuldigt, zum starken Rückgang von Werbeeinnahmen der Plattform beigetragen zu haben, indem die Organisation Werbetreibende abgeschreckt habe. Musk drohte der ADL auch mit einer Klage. Die Organisation wiederum kritisiert, seit Musks Übernahme der Plattform hätten problematische und rassistische Äußerungen stark zugenommen.
    Der umstrittene US-Unternehmer Musk hatte Twitter im Oktober vergangenen Jahres für umgerechnet knapp 41 Milliarden Euro gekauft und seitdem den Umbau des Unternehmens vorangetrieben. Er führte neue Gebühren ein und fuhr die Moderation der dort verbreiteten Inhalte herunter. Zudem wurden zuvor stillgelegte Twitter-Konten umstrittener Nutzer wieder freigeschaltet, unter anderem das von Ex-US-Präsident Trump. Ende Juli änderte Musk den Namen von Twitter in X.
    Diese Nachricht wurde am 13.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.