
Unter anderem in der am stärksten betroffenen Provinz Hatay wollen sich die Menschen um 4.17 Uhr Ortszeit versammeln. Zu diesem Zeitpunkt hatte das erste Beben der Stärke 7,7 den Süden der Türkei erschüttert. Ein zweites Beben der Stärke 7,6 folgte am Nachmittag. Offiziellen Angaben zufolge kamen damals 53.000 Menschen ums Leben. Die türkische Ärztekammer zweifelt die Zahl an und geht von mindestens 120.000 Todesopfern aus.
Schweigemarsch in Antakya
Bereits gestern Abend hatten in der Stadt Antakya mehrere hundert Menschen an die Toten erinnert. Durch das Stadtzentrum zog ein Schweigemarsch, ein Chor intonierte Trauergesänge. Antakya war von den Erdstößen stark betroffen. Viele Häuser wurden komplett zerstört. Das Zentrum der Stadt prägen auch ein Jahr nach dem Beben noch Trümmerberge. Die Bauingeneurskammer in Istanbul kritisierte, es fehle noch immer an dem Nötigsten. Baufällige Gebäude und unkontrolliert abgetragener Schutt stellten eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen da. Außerdem mangele es an Vorkehrungen für weitere Beben in der Zukunft.
Auch in Syrien viele Todesopfer
Die beiden Erdbeben hatten am 6. Februar 2023 auch das Nachbarland Syrien erschüttert. Genaue Angaben zu den Opferzahlen sind in dem Bürgerkriegsland schwer zu ermitteln. Beobachter gehen von rund 6.000 Toten aus.
Es handelte sich um die tödlichste Erdbebenkatastrophe seit 1970. Damals waren in Peru 67.000 Menschen ums Leben gekommen.
Diese Nachricht wurde am 06.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.