"Provokante" Playlist-Titel
Türkische Behörden nehmen Spotify ins Visier

In der Türkei haben die Behörden die Streaming-Plattform Spotify ins Visier genommen. Es geht um mutmaßliche Wettbewerbsverzerrung und die Zusammenstellung von Playlists.

    Die Applikation App Spotify ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen.
    Das türkische Kartellamt geht gegen Spotify vor. (picture alliance / dpa / Silas Stein)
    Die türkische Kartellbehörde erklärte, gegen das schwedische Unternehmen seien Ermittlungen wegen "wettbewerbsverzerrenden Auswirkungen" seiner Geschäftspraxis auf die Musikindustrie im Land eröffnet worden. Ziel sei es zu prüfen, ob Spotify bestimmten Künstlern mehr Sichtbarkeit verleihe als anderen und seine Auszahlungen auf ungerechte Weise verteile.
    Zugleich rief der stellvertretende Kulturminister Mumcu im Onlinedienst X zu rechtlichen Schritten gegen Spotify auf, da sich das Unternehmen geweigert habe, Playlists mit provokanten und beleidigenden Titeln zu löschen. "Inhalte, die sich gegen unsere religiösen und nationalen Überzeugungen richten und die Glaubenssätze unserer Gesellschaft verhöhnen, wurden nicht korrigiert", hieß es weiter. Auch Staatschef Erdogan und seine Frau würden in Liedern und Playlistnamen beleidigt.
    Spotify, das seit 2013 in der Türkei verfügbar ist, erklärte, seine Geschäftstätigkeit stehe im Einklang mit allen anwendbaren Gesetzen. Zu den Vorwürfen wegen der Playlist-Titel äußerte sich Spotify nicht.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.