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Wahlverhalten von Deutschtürken
Türkische Gemeinde in Deutschland weist Kritik von Özdemir zurück

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Sofuoglu, hat nach der Präsidentenwahl in der Türkei Kritik am Wahlverhalten von Türken in Deutschland zurückgewiesen.

    Die Menschen schwenken auf einem Platz türkische Fahnen. Einsatzkräfte der Polizei begleiten sie.
    Feiernde Türken in Duisburg nach der Präsidentenwahl. (Christoph Reichwein / dpa / Christoph Reichwein)
    Die deutsche Politik wäre gut beraten, sich aus dem Wahlkampf in der Türkei herauszuhalten, sagte Sofuoglu dem Deutschlandfunk. Vor allem die Stigmatisierung mache die Menschen viel entschlossener, zur Wahl zu gehen und Erdogan zu wählen. Die deutsche Politik müsse sich auch fragen, welche Angebote sie den Menschen machen könne, damit sie sich mehr für die Politik in Deutschland interessierten als für die Wahlen in der Türkei. Indirekte Kritik am Wahlverhalten hatte Landwirtschaftsminister Özdemir geäußert. Der Grünen-Politiker schrieb auf Twitter, Erdogans Anhänger feierten hierzulande, ohne für die Folgen ihrer Wahl einstehen zu müssen.
    Dies müssten aber viele Menschen in der Türkei durch Armut und Unfreiheit. Autokorsos jubelnder Türken hierzulande seien eine Absage an die pluralistische Demokratie. Gestern Abend waren unter anderem in Berlin, Köln, Duisburg und Hamburg hupende und mit Türkei-Fahnen geschmückte Autos durch die Straßen gefahren.
    Diese Nachricht wurde am 29.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.