Nach Festnahme von Imamoglu
Türkische Polizei geht massiv gegen Demonstranten vor

Die türkische Polizei ist mit Gummigeschossen und Tränengas gegen Anhänger des festgenommenen Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu vorgegangen.

    Demonstranten und Polizisten in robuster Montur stehen einander auf einem nächtlichen Platz gegenüber.
    Anhänger des festgenommenen Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu fordern seine Freilassung. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen die verbotene Kundgebung ein. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Emrah Gurel)
    Trotz eines Demonstrationsverbots hatten sich tausende Menschen vor dem Rathaus der Millionenstadt versammelt. Der Parteichef von Imamoglus Partei CHP, Özel, kritisierte das Vorgehen der Polizei. Özel warf Präsident Erdogan vor, er habe seinen aussichtsreichsten Rivalen aus dem Weg räumen wollen. Imamoglu sollte am Wochenende zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei gekürt werden.
    Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen vor, Anführer einer kriminellen Organisation zu sein und Terrorismus unterstützt zu haben. Zuvor wurde sein Hochschuldiplom aberkannt, das in der Türkei Voraussetzung für eine Präsidentschaftskandidatur ist. Neben Imamoglu wurden mehr als hundert weitere Menschen festgenommen, darunter CHP-Mitglieder und Journalisten.
    Diese Nachricht wurde am 20.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.