Montag, 29. April 2024

Explosion in der Türkei
PKK soll hinter Bombenanschlag in Ankara stecken

Für den Anschlag auf das türkische Innenministerium in Ankara ist nach eigenem Bekunden die verbotene kurdische Partei PKK verantwortlich.

01.10.2023
    Rettungskräfte und schwer bewaffnete Polizisten stehen auf einer Straße in der Nähe des türkischen Parlaments in Ankara.
    Die Explosion ereignete sich in der Nähe des Parlaments in Ankara, das wenige Stunden später erstmals nach der Sommerpause tagen sollte. (Ali Unal / AP / Ali Unal)
    Das geht aus einer Meldung der PKK hervor, die von der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF veröffentlicht wurde. Demnach wurde die Attacke von Mitgliedern des - so wörtlich - "Bataillons der Unsterblichen" ausgeführt. Türkische Ermittler sprachen davon, dass einer der beiden Angreifer ein PKK-Mitglied gewesen sei. Eine Person hatte sich vor einem Eingang des Ministeriums in die Luft gesprengt. Ein zweiter Mann, der ebenfalls einen Sprengsatz am Körper getragen hatte, war von der Polizei erschossen worden, bevor er die Bombe zünden konnte. Bei dem Schusswechsel wurden zwei Beamte verletzt.

    Parlament beendet Sommerpause - Erdogan: "letztes Zucken des Terrors"

    Unweit des Tatortes wurde die neue Legislaturperiode des türkischen Parlaments eröffnet. Staatschef Erdogan betonte dort in einer Rede, die Terroristen würden ihre Ziele niemals erreichen. Er bezeichnete den Anschlag als ein "letztes Zucken des Terrors". Die Schurken würden ihre Ziele nie erreichen.

    Bundeskanzler Scholz und Nato verurteilen Anschlag in Ankara

    Nato-Generalsekretär Stoltenberg verurteilte den Anschlag auf das Innenministerium in Ankara. Das Verteidigungsbündnis stehe im Kampf gegen den Terrorismus in Solidarität an der Seite der Türkei, schrieb Stoltenberg über den Onlinedienst X. Den verletzten Polizeibeamten wünschte er eine schnelle und vollständige Genesung.
    Bundeskanzler Scholz schrieb bei X: "Wir verurteilen den Anschlag im Zentrum von Ankara auf das Schärfste! Unsere Solidarität gilt unseren türkischen Partnern."
    Im Oktober 2015 hatte es in der Nähe des Hauptbahnhofs in Ankara zwei Bombenexplosionen gegeben. Dabei wurden 102 Menschen getötet. Bis heute gab es kein offizielles Bekenntnis einer Terrororganisation, es wird jedoch vermutet, dass die Attentäter aus dem Umfeld der Gruppe Islamischer Staat stammten.
    Diese Nachricht wurde am 01.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.