
In der griechischen Mythologie ist der Gott Hermes nicht nur für Verkehr und Reisen zuständig, sondern auch der Schutzgott der kleinen Händler. Einer von ihnen, der Buchhändler Umit Nar in Izmir, fand darum den Namen Hermes passend für sein Antiquariat und taufte ihn "Hermes-Buchladen". 2021 hatte Nar Markenschutz für sein Unternehmen beantragt. Ein Hermès-Vertreter hatte daraufhin das türkische Patentamt und die Justiz eingeschaltet, um Nar nicht nur den Markenschutz zu verweigern, sondern auch die Nutzung des Namens Hermes. Hermès Paris hatte sich dabei auf eine angebliche "Verwechslungsgefahr" berufen.
Ein Gericht in Ankara hob nun eine Entscheidung des türkischen Patentamtes in Teilen auf, wonach allein das Unternehmen Hermès Paris den Namen des griechischen Gottes in zahlreichen Geschäftsfeldern nutzen darf, darunter auch der Verkauf von Büchern und Zeitschriften. Umit Nar sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Hermes ist ein Gott aus der griechischen Mythologie und gehört zum kulturellen Erbe der Menschheit. Kein Unternehmen sollte ihn für sich beanspruchen dürfen."
Der französische Konzern Hermès ist weltweit tätig und machte 2023 einen Umsatz von 13,4 Milliarden Euro.
Diese Nachricht wurde am 16.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.