Dienstag, 30. April 2024

Archiv

TÜV-Report 2014
Autos werden älter - und anfälliger

Immerhin 40.000 Fahrzeuge sind auf den Straßen unterwegs, obwohl sie wegen gravierender Sicherheitsmängel nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen dürften. Das ist eines der Ergebnisse des TÜV-Reports, der in Berlin vorgestellt wurde.

Von Verena Kemna | 05.12.2013
    Die meisten Autos in Deutschland sind im Schnitt in einem guten Zustand. So sind über die Hälfte der PKW im Sinne der Hauptuntersuchung ohne Mängel. Fast 25 Prozent der Autos haben allerdings so erhebliche Mängel, dass der Halter erst bei einer Nachprüfung die HU-Plakette bekommt. Lediglich 0,1 Prozent der Fahrzeuge gelten als verkehrsunsicher.
    Hochgerechnet auf den Gesamtbestand sind immerhin 40.000 Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, obwohl sie eigentlich wegen gravierender Sicherheitsmängel nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen dürften. Klaus Brüggemann, vom TÜV-Verband stellt fest, dass die deutsche Fahrzeugindustrie insgesamt beim TÜV–Report 2014 hervorragend abschneidet. In Punkto technischer Sicherheit hätten die deutschen Automobilhersteller in diesem Jahr die Japaner auf den zweiten Platz verwiesen.
    "Im Grunde genommen sind die Ergebnisse ähnlich wie in den Vorjahren, was die Qualität betrifft. Wir sehen, dass das Durchschnittsalter der Fahrzeuge zugenommen hat, das liegt jetzt bei 8,7 Jahren und wir sehen natürlich auch, dass mit zunehmendem Alter die Mängelquote steigt."
    So wird der Fahrzeugbestand in Deutschland immer älter. Vor zehn Jahren lag das Durchschnittsalter bei etwa sieben Jahren, inzwischen liegt es bei fast neun Jahren. Laut TÜV-Report ein Zeichen dafür, dass die Qualität der Autos deutlich besser geworden ist. Trotzdem gilt, je älter ein Auto, desto mehr Mängel werden bei der Hauptuntersuchung festgestellt. Dabei ist die Spannbreite der Mängel in den einzelnen Altersgruppen sehr groß. Besonders, wer einen Gebrauchtwagen kauft, sollte bei der Entscheidung genau hinschauen. So die Empfehlung des TÜV-Report. Junge Gebrauchtwagen können genauso viele Mängel aufweisen wie ältere Fahrzeuge und umgekehrt. Ganz oben auf der Liste der TOP Ten unter den zwei bis dreijährigen Fahrzeugen steht in diesem Jahr Opel.
    "Also bei den zwei- bis dreijährigen Fahrzeugen, das ist die Klasse, in der wir den Sieger prämieren, steht Opel Meriva ganz vorne, dann folgt der Mazda 2, der Toyota IQ und dann auf den weiteren Plätzen Porsche 911, BMW Z4, Audi Q5, Audi A3, Mercedes GLK und dann nochmal Toyota und Mazda."
    Der Familienvan von Opel wird im Januar mit einer Goldenen Plakette ausgezeichnet. Mit sechs deutschen und vier japanischen Modellen unter den Top Ten, liegt Deutschland an erster Stelle, was Qualität und Sicherheit angeht. Im Prüfkatalog der Hauptuntersuchung zählen nur Mängel, die sich direkt auf die Sicherheit auswirken. Auffallend viele Mängel haben mit der Beleuchtung zu tun, so die Angaben im TÜV-Report. Dabei sei jeder Halter verpflichtet, vor der Abfahrt kaputte oder zu hoch eingestellte Scheinwerfer zu überprüfen. Klaus Brüggemann vom TÜV-Verband.
    "Erstaunlich ist für uns jedes Jahr die große Zahl von Mängeln an der Beleuchtung, weil das eben auch für den Fahrer leicht erkennbar ist. Jeder Fahrer ist zu einer Abfahrkontrolle verpflichtet und eigentlich sollte er, gerade mit diesen Mängeln nicht zur Hauptuntersuchung fahren."

    Mehr zum Thema