Donnerstag, 16. Mai 2024

Fußball-EM 2024
Turnier im eigenen Land soll "Heimspiel für Menschenrechte" werden

Die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland könnte aus Sicht von Bundesarbeitsminister Heil zum Vorbild für künftige Sport-Großereignisse werden. Vor allem die Bemühungen für gute Arbeitsbedingungen rund um das Turnier sehe er als positives Zeichen. Mitte November soll zudem die Menschenrechts-Grundatzerklärung für die EM vorgestellt werden.

18.10.2023
    Lahm, Šašić und Heil stehen im Anschluss an eine Pressekonferenz zur EM 2024 mit dem Pokal und Fußbällen im Frankfurter Stadion.
    Turnierdirektor Philipp Lahm (links), EM-Botschafterin Celia Šašić und Bundesarbeitsminister Heil (rechts) bei der Pressekonferenz zur EM 2024. (Arne Dedert / dpa / Arne Dedert)
    Heil hob bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main zudem die Bedeutung der Heim-EM in Zeiten zahlreicher Krisen hervor. Dieses große Fußballfest könne Deutschland Orientierung und Hoffnung geben. Heil zog Parallelen zum sogenannten "Wunder von Bern" bei der Weltmeisterschaft 1954 oder dem sogenannten "Sommermärchen" bei der WM 2006 im eigenen Land.

    Sport als verbindendes Element wieder in Mittelpunkt

    Auch EM-Turnierdirektor Philipp Lahm betonte die Chancen des sportlichen Wettbewerbs. Dieser lege den Fokus auf mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft - in Deutschland und ganz Europa, sagte Lahm, der 2014 als deutscher Fußball-Nationalspieler den Weltmeistertitel holte.
    Die Vizepräsidentin des Deutschen Fußball-Bundes, Celia Sasic, forderte, dass die EM genutzt werden müsse, um das verbindende Element wieder in den Vordergrund zu stellen. Man dürfe das Turnier nicht nur als rein sportliches Event sehen, sagte sie.

    Menschenrechte im Fokus der EM

    Man könne nicht davon ausgehen, dass alle Austragungsorte von Sportgroßereignissen vorbildliche Demokratien seien, sagte Minister Heil mit Blick auf die Diskussionen um die WM 2022 in Katar, aber auch auf die mögliche Vergabe des Turniers 2034 nach Saudi-Arabien. Man müsse hart dafür arbeiten, dass gute Beispiele auch Schule machten.
    Am 14. November sollen bei einem Termin die konkreten Vorstellungen für die EM zum Thema Menschenrechte und Nachhaltigkeit gemeinsam mit der Bundesregierung präsentiert werden. Auf dem Weg zum Gelingen des Turniers und der großen Ziele abseits der Sports suchen der Fußball und die Politik den Schulterschluss. Probleme habe es schon immer gegeben, ergänzte Lahm bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Nur aktuell sei es für die Bevölkerung jedoch eine sehr, sehr herausfordernde Zeit. Gleichzeitig sei es aber auch eine Chance - verbunden mit der Frage: "Wie wollen wir eigentlich zusammen leben? Wir können uns so zeigen, wie wir sind."