Gerne würde man Platz nehmen an den reich gedeckten Tischen - Teller, Gläser, Besteck und Servietten, Tischdecke, Menükarte und Kerzenständer sind perfekt passend aufeinander abgestimmt. Bunt und glitzernd ist der eine Tisch, dezent und elegant ein zweiter gedeckt. Allerdings fehlt der Kellner, der das Menü für die Gäste bringt. Denn hier sind die Tische eine Bühne - eine Bühne für die Dekorationsartikel, die es allesamt bei Butlers zu kaufen gibt.
Mitten in der Kölner Innenstadt, in direkter Nachbarschaft zu einem Blumenladen und einem Schuhgeschäft ist das Hauptquartier von Butlers. Der Name prangt in großen, vierfarbigen Lettern auf dem Ladenschild. Ein englischer Name - ein britisches Unternehmen? Was ist das Konzept? Inhaber und Geschäftsführer Wilhelm Josten klärt auf:
"Dass wir Themenwelten dem Kunden anbieten. Er betritt den Laden und sieht Tische, die gedeckt sind und zwar in einer Form, die auch zu Hause bei ihm, beim Kunden so gedeckt sein könnte. Und alle Accessoires und Artikel, die auf diesem Tisch dekoriert sind, findet der Kunde in maximal einem Meter Entfernung. Hinter dem Namen steckt der Butler, der der Diener ist zwischen Küche und Esszimmer. Butlers ist ein urkölsches Unternehmen, hat also nichts mit England zu tun. Der Name allerdings wird natürlich in der ganzen Welt verstanden."
In die Welt hinaus - das will Wilhelm Josten, gebürtiger Niederrheiner aus Neuss, mit seinem Unternehmen. Mittlerweile gibt es weltweit 72 Filialen, Butlers beschäftigt zwischen 500 und 600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gibt es seit über sieben Jahren:
"Es fing alles langsam an, mit dem ersten Geschäft in Köln 1999, dann folgte eine Filiale in Neuss. Dann folgten in den Jahren darauf zwei und mal fünf Filialen, ab 2002 haben wir dann die Expansion verschärft, und jedes Jahr zwischen 10 und 20 Filialen eröffnet. Seit letztem Jahr sind wir auch international tätig, wir haben Filialen in England, Österreich und der Schweiz eröffnet, die wir selber betreiben. Und haben in Griechenland eine Franchise-Filiale eröffnet. 2006 kamen weitere Länder hinzu: Dubai, und im nächsten Jahr werden hinzukommen Saudi-Arabien, in Tschechien, wahrscheinlich Russland und Singapur."
Entgegen dem Branchentrend wächst das Unternehmen. Von der Konsumflaute im Einzelhandel sei bei Butlers nicht viel zu spüren. Geschäftsführer Josten hat eine einfache Erklärung dafür:
"Flexibilität ist heute ein absolutes Muss. Wenn ich sehe, wie oft früher die Kollektionen gewechselt wurden, und wie oft wir das heute tun ... Dann sind wir heute ungefähr fünf bis sechs mal so schnell im Wandel des Sortiments wie die Geschäfte waren vor zehn Jahren. Und diese Flexibilität ist natürlich genau das, womit man den Vorsprung vor den Wettbewerbern hält und das ist auch genau das, was gefordert wird. Weil die Menschen einfach Abwechslung sehen wollen."
So flexibel Butlers im Wandel seines Sortiments ist, so flexibel ist das Unternehmen auch bei der Expansion beziehungsweise Öffnung und Schließung von Filialen. Wichtiges Kriterium: Die Umsatzrendite. Die muss bei mindestens 15 Prozent liegen, sonst wird die Filiale zugemacht.
"Wir schließen tatsächlich nach einem Bundesligaprinzip die nicht rentablen Standorte, oder wenig rentablen Standorte nach möglichst kurzer Zeit. Denn wir haben herausgefunden, dass wir wesentlich gesünder wachsen, wenn wir jedes Jahr 20 Filialen eröffnen und drei wieder schließen, als wenn wir die drei nicht schließen würden. Wir machen einfach einen Laden auf, und gucken was passiert. Dann mieten wir für eine bestimmte Laufzeit einen Laden an den wir auch schnell wieder loswerden können, so dass wir das Land auch verlassen können, wenn es nicht funktioniert hat."
15 Prozent Umsatzrendite - da muss die Kasse klingeln. Wie hoch der Umsatz ist, das verrät der Inhaber jedoch nicht. Außer, dass er sich im zweistelligen Millionenbereich bewegt. Ein Gang an die Börse ist für den 42jährigen Manager Josten noch kein Thema. Keine fremden Geldgeber. Die Expansion wird aus dem Cash-Flow bezahlt. Bankverbindlichkeiten? Gibt es nicht. Dafür ein einfaches Erfolgsrezept.
Trotz der aufwendigen Präsentation und den häufig wechselnden Sortimenten bewegt sich Butlers mit seinen Produkten bewusst im mittleren Preissegment. Cathy Abbott, Pressesprecherin des Unternehmens:
"Also es ist nicht Premium-Qualität zu einem Premium-Preis. Sondern die teuersten Artikel liegen bei knapp 50 Euro."
Die Palette an Artikeln reicht von Kerzen und Kerzenständern, Küchen- und Badezimmerutensilien, Textilien, Porzellan und Geschirr bis zu Wein, Kaffee und Kochbüchern. Hier gibt es Geschenke für die, die schon alles haben. Butlers hält es mit Voltaire: Überflüssiges ist notwendig. Und so halten es auch die Kunden, Selten, so scheint es, haben sie vor ihrem Einkauf schon ein bestimmtes Produkt im Visier.
Kundin: "Ich gehe hier rein um zu gucken, mich anregen zu lassen. Manchmal findet man, ohne dass man bestimmte Vorstellungen hat, was man haben möchte plötzlich irgendwas, was man eigentlich schon immer gesucht hat."
Es sind "gute Ideen zum Mitnehmen" - so heißt es in der Imagebroschüre von Butlers. Und auch Wilhelm Josten nimmt seine Ideen mit - aus allen Teilen der Welt.
"Wir werden, aufgrund dass wir so vorgehen, und weltweit die Tendenzen suchen und die Einflüsse sammeln und hier bündeln und dann wieder in unseren Läden aufbauen, gelingt es uns, in Deutschland als englisches Unternehmen zu gelten, in England als italienisches Unternehmen zu gelten und wieder woanders als schwedisches Unternehmen gesehen zu werden, oder als amerikanisches. Und das ist genau das, was wir eben für die Markenbildung Butlers wollen. Nämlich ein global agierendes und global funktionierendes Unternehmen zu sein."
Mittelfristig sieht Josten ein Potential, die Zahl der Filialen von derzeit 72, auf 500 bis 600 Filialen fast zu verzehnfachen. Eine selbstbewusste Einschätzung. Wann und ob dieses Ziel erreicht wird, bleibt abzuwarten. Und wenn, dann kann Josten einen ganz besonderen Thementisch dekorieren: Vielleicht den Business-Tisch für erfolgreiche Manager?
Mitten in der Kölner Innenstadt, in direkter Nachbarschaft zu einem Blumenladen und einem Schuhgeschäft ist das Hauptquartier von Butlers. Der Name prangt in großen, vierfarbigen Lettern auf dem Ladenschild. Ein englischer Name - ein britisches Unternehmen? Was ist das Konzept? Inhaber und Geschäftsführer Wilhelm Josten klärt auf:
"Dass wir Themenwelten dem Kunden anbieten. Er betritt den Laden und sieht Tische, die gedeckt sind und zwar in einer Form, die auch zu Hause bei ihm, beim Kunden so gedeckt sein könnte. Und alle Accessoires und Artikel, die auf diesem Tisch dekoriert sind, findet der Kunde in maximal einem Meter Entfernung. Hinter dem Namen steckt der Butler, der der Diener ist zwischen Küche und Esszimmer. Butlers ist ein urkölsches Unternehmen, hat also nichts mit England zu tun. Der Name allerdings wird natürlich in der ganzen Welt verstanden."
In die Welt hinaus - das will Wilhelm Josten, gebürtiger Niederrheiner aus Neuss, mit seinem Unternehmen. Mittlerweile gibt es weltweit 72 Filialen, Butlers beschäftigt zwischen 500 und 600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gibt es seit über sieben Jahren:
"Es fing alles langsam an, mit dem ersten Geschäft in Köln 1999, dann folgte eine Filiale in Neuss. Dann folgten in den Jahren darauf zwei und mal fünf Filialen, ab 2002 haben wir dann die Expansion verschärft, und jedes Jahr zwischen 10 und 20 Filialen eröffnet. Seit letztem Jahr sind wir auch international tätig, wir haben Filialen in England, Österreich und der Schweiz eröffnet, die wir selber betreiben. Und haben in Griechenland eine Franchise-Filiale eröffnet. 2006 kamen weitere Länder hinzu: Dubai, und im nächsten Jahr werden hinzukommen Saudi-Arabien, in Tschechien, wahrscheinlich Russland und Singapur."
Entgegen dem Branchentrend wächst das Unternehmen. Von der Konsumflaute im Einzelhandel sei bei Butlers nicht viel zu spüren. Geschäftsführer Josten hat eine einfache Erklärung dafür:
"Flexibilität ist heute ein absolutes Muss. Wenn ich sehe, wie oft früher die Kollektionen gewechselt wurden, und wie oft wir das heute tun ... Dann sind wir heute ungefähr fünf bis sechs mal so schnell im Wandel des Sortiments wie die Geschäfte waren vor zehn Jahren. Und diese Flexibilität ist natürlich genau das, womit man den Vorsprung vor den Wettbewerbern hält und das ist auch genau das, was gefordert wird. Weil die Menschen einfach Abwechslung sehen wollen."
So flexibel Butlers im Wandel seines Sortiments ist, so flexibel ist das Unternehmen auch bei der Expansion beziehungsweise Öffnung und Schließung von Filialen. Wichtiges Kriterium: Die Umsatzrendite. Die muss bei mindestens 15 Prozent liegen, sonst wird die Filiale zugemacht.
"Wir schließen tatsächlich nach einem Bundesligaprinzip die nicht rentablen Standorte, oder wenig rentablen Standorte nach möglichst kurzer Zeit. Denn wir haben herausgefunden, dass wir wesentlich gesünder wachsen, wenn wir jedes Jahr 20 Filialen eröffnen und drei wieder schließen, als wenn wir die drei nicht schließen würden. Wir machen einfach einen Laden auf, und gucken was passiert. Dann mieten wir für eine bestimmte Laufzeit einen Laden an den wir auch schnell wieder loswerden können, so dass wir das Land auch verlassen können, wenn es nicht funktioniert hat."
15 Prozent Umsatzrendite - da muss die Kasse klingeln. Wie hoch der Umsatz ist, das verrät der Inhaber jedoch nicht. Außer, dass er sich im zweistelligen Millionenbereich bewegt. Ein Gang an die Börse ist für den 42jährigen Manager Josten noch kein Thema. Keine fremden Geldgeber. Die Expansion wird aus dem Cash-Flow bezahlt. Bankverbindlichkeiten? Gibt es nicht. Dafür ein einfaches Erfolgsrezept.
Trotz der aufwendigen Präsentation und den häufig wechselnden Sortimenten bewegt sich Butlers mit seinen Produkten bewusst im mittleren Preissegment. Cathy Abbott, Pressesprecherin des Unternehmens:
"Also es ist nicht Premium-Qualität zu einem Premium-Preis. Sondern die teuersten Artikel liegen bei knapp 50 Euro."
Die Palette an Artikeln reicht von Kerzen und Kerzenständern, Küchen- und Badezimmerutensilien, Textilien, Porzellan und Geschirr bis zu Wein, Kaffee und Kochbüchern. Hier gibt es Geschenke für die, die schon alles haben. Butlers hält es mit Voltaire: Überflüssiges ist notwendig. Und so halten es auch die Kunden, Selten, so scheint es, haben sie vor ihrem Einkauf schon ein bestimmtes Produkt im Visier.
Kundin: "Ich gehe hier rein um zu gucken, mich anregen zu lassen. Manchmal findet man, ohne dass man bestimmte Vorstellungen hat, was man haben möchte plötzlich irgendwas, was man eigentlich schon immer gesucht hat."
Es sind "gute Ideen zum Mitnehmen" - so heißt es in der Imagebroschüre von Butlers. Und auch Wilhelm Josten nimmt seine Ideen mit - aus allen Teilen der Welt.
"Wir werden, aufgrund dass wir so vorgehen, und weltweit die Tendenzen suchen und die Einflüsse sammeln und hier bündeln und dann wieder in unseren Läden aufbauen, gelingt es uns, in Deutschland als englisches Unternehmen zu gelten, in England als italienisches Unternehmen zu gelten und wieder woanders als schwedisches Unternehmen gesehen zu werden, oder als amerikanisches. Und das ist genau das, was wir eben für die Markenbildung Butlers wollen. Nämlich ein global agierendes und global funktionierendes Unternehmen zu sein."
Mittelfristig sieht Josten ein Potential, die Zahl der Filialen von derzeit 72, auf 500 bis 600 Filialen fast zu verzehnfachen. Eine selbstbewusste Einschätzung. Wann und ob dieses Ziel erreicht wird, bleibt abzuwarten. Und wenn, dann kann Josten einen ganz besonderen Thementisch dekorieren: Vielleicht den Business-Tisch für erfolgreiche Manager?