Wie das ARD-Magazin "Report Mainz" meldet, liegt dies vor allem am Personalmangel. 80 Prozent der kommunalen Einrichtungen berichteten den Angaben zufolge über viele Krankheitsfälle in der Belegschaft. Außerdem gebe es eine hohe Zahl an zu bearbeitenden Fällen. Dies wirkt sich laut dem Bericht auch auf die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen aus. So soll es vorgekommen sein, dass Kinder auf Grund mangelnder Plätze in geeigneten Einrichtungen in Räumen des Jugendamtes übernachten oder Mitarbeiter des Amtes die Kinder mit zu sich nach Hause nehmen mussten. Für die Umfrage befragte das Magazin alle bundesweit rund 600 Jugendämter; über die Hälfte antwortete.
Ähnlich hatten sich Beschäftigte von Jugendämtern und Jugendhilfeträgern jüngst selbst geäußert. Auch sie sehen den Kinderschutz in Deutschland wegen Personalmangels gefährdet. Manche junge Kolleginnen müssten zum Berufsstart gleich 70 bis 80 Familien betreuen, sagte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeiner Sozialer Dienst, Kubisch-Piesk, der dpa. Im vergangenen Frühjahr habe man ineinem Brief an Bundeskanzler Scholz und Familienministerin Paus den dramatischen Fachkräftemangel geschildert und zeitnah einen nationalen Kinderschutzgipfel gefordert. Weil dies nicht geschehen sei, werde man für April selbst ein Treffen organisieren - zusammen mit dem SOS-Kinderdorf und anderen Verbänden. Man hoffe, Scholz und Paus werden teilnehmen, hieß es weiter. Kinderschutz sei Chefsache. - Der ASD ist in den rund 560 Jugendämtern bundesweit unter anderem für den Kinderschutz und die Betreuung von belasteten Familien zuständig.
Diese Nachricht wurde am 23.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.