Der Film beginnt mit einer Stimme aus dem Off. Es ist die Stimme der Schauspielerin Nina Hoss. Sie wird in den folgenden 131 Minuten noch oft aus einem Buch vorlesen, das zum Besten gehört, was die deutsche Nachkriegsliteratur hervorgebracht hat, zum unangenehmsten auch. Übrigens nicht nur, weil es an einem Tabu rüttelte. Es ist spröde im Stil, hart im Urteil, wahr und aufrichtig und manchmal auch ein Feuerwerk sarkastischer Pointen. Davon versucht der Film, eine deutsche Großproduktion aus dem Hause Constantin, von Anfang an entschieden zu profitieren. Doch das geht – um es gleich zu sagen - nach hinten los. Immer wenn Nina Hoss mal wieder dem Hörbuch eine Chance gibt, spürt man wie flach und beliebig der Film geraten ist. Grob inszenierte Russenhorden in der Babelsberger Trümmerkulisse, davor Nina Hoss mit Wassereimern. Und wenn sie eine Freundin von früher triff, fragt sie die gleich: "Wie oft."
Die Filmfigur der Anonyma hat offenbar gut gelebt unter dem Naziregime und sich wenig Gedanken gemacht über dessen Folgen. Sie ist eine offenbar gebildete Frau: Journalistin – Fotografin - weltgewandt. Die Gräuel der Deutschen in Russland werden immer wieder angesprochen, um die besoffenen Hordenkriegsverbrechen der Roten Armee ein bisschen verständlich zu machen. Selbst dem feinsinnigen Klavierspielenden Kommandeur hat man die Frau erhängt. Anonyma – besser gesagt – Nina Hoss - weiß was sie will. Sie will der unerträglichen willkürlichen Gewalt ein Ende setzen und ihr Leben wieder selbst bestimmen und sei es als Geliebte eines russischen Leitwolfes – am besten des Kommandeurs.
Bis hierhin folgt der Film etwas uninspiriert aber aufrichtig der Vorlage, doch die Liebesgeschichte, die er nun konstruiert mit dramatischem Schlussauftritt der Heroin – Casablanca lässt grüßen - als der Kommandeur nach Sibirien versetzt werden soll, weil sein Fraternisieren mit der Deutschen unangenehm aufgefallen ist, schlägt doch dem Fass den Boden aus. Es gibt keinen Hinweis darauf in den Tagebüchern, die ja bewusst schnörkellos und schonungslos schildern wollten, wie es damals gewesen ist. Der Deal zwischen Anonyma und dem Kommandeur ist: Schutz gegen Sex und genau das - aber nicht mehr - bekommt sie auch. Max Färberböck hat an der falschen Stelle die Karte Kino gezogen. Da freut man sich, wenn wenigstens die Fassbinder-Schauspielerin Irm Herrmann aus ihrer kleinen Rolle der schrulligen Witwe manchmal kichernd, dann wieder lüstern flüsternd ein knalliges Schlaglicht auf harte Zeiten wirft. Daraus hätte man ein Konzept für den Film entwickeln können, der nun vielen manches deutlich machen wird, ein fast vergessenes Thema wieder auf die Tagesordnung setzt, es allen mit einer bröckeligen Inszenierung Recht machen will und in gepflegter Langeweile strandet. An Nina Hoss liegt es nicht, dass dieser Film schief geht, dafür ist ihre Stimme im Hörfilm viel zu betörend, etwa wenn sie philosophiert – etwas unangemessen - über die Liebe.
Die Filmfigur der Anonyma hat offenbar gut gelebt unter dem Naziregime und sich wenig Gedanken gemacht über dessen Folgen. Sie ist eine offenbar gebildete Frau: Journalistin – Fotografin - weltgewandt. Die Gräuel der Deutschen in Russland werden immer wieder angesprochen, um die besoffenen Hordenkriegsverbrechen der Roten Armee ein bisschen verständlich zu machen. Selbst dem feinsinnigen Klavierspielenden Kommandeur hat man die Frau erhängt. Anonyma – besser gesagt – Nina Hoss - weiß was sie will. Sie will der unerträglichen willkürlichen Gewalt ein Ende setzen und ihr Leben wieder selbst bestimmen und sei es als Geliebte eines russischen Leitwolfes – am besten des Kommandeurs.
Bis hierhin folgt der Film etwas uninspiriert aber aufrichtig der Vorlage, doch die Liebesgeschichte, die er nun konstruiert mit dramatischem Schlussauftritt der Heroin – Casablanca lässt grüßen - als der Kommandeur nach Sibirien versetzt werden soll, weil sein Fraternisieren mit der Deutschen unangenehm aufgefallen ist, schlägt doch dem Fass den Boden aus. Es gibt keinen Hinweis darauf in den Tagebüchern, die ja bewusst schnörkellos und schonungslos schildern wollten, wie es damals gewesen ist. Der Deal zwischen Anonyma und dem Kommandeur ist: Schutz gegen Sex und genau das - aber nicht mehr - bekommt sie auch. Max Färberböck hat an der falschen Stelle die Karte Kino gezogen. Da freut man sich, wenn wenigstens die Fassbinder-Schauspielerin Irm Herrmann aus ihrer kleinen Rolle der schrulligen Witwe manchmal kichernd, dann wieder lüstern flüsternd ein knalliges Schlaglicht auf harte Zeiten wirft. Daraus hätte man ein Konzept für den Film entwickeln können, der nun vielen manches deutlich machen wird, ein fast vergessenes Thema wieder auf die Tagesordnung setzt, es allen mit einer bröckeligen Inszenierung Recht machen will und in gepflegter Langeweile strandet. An Nina Hoss liegt es nicht, dass dieser Film schief geht, dafür ist ihre Stimme im Hörfilm viel zu betörend, etwa wenn sie philosophiert – etwas unangemessen - über die Liebe.