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Studie
Übermäßige polizeiliche Gewalt wird nur selten aufgearbeitet

Übermäßige polizeiliche Gewalt wird einer Studie zufolge nur selten aufgearbeitet.

    Verschwommene Polizisten des SEK Dresden. Davor eine Polizeiabsperrung. (Archivbild)
    Zu übermäßiger Polizeigewalt kommt es z.B. bei Großveranstaltungen, aufgearbeitet wird sie nur selten. (Archivbild) (IMAGO / xcitepress / IMAGO / xcitepress / benedict bartsch)
    Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass es nur eine geringe Bereitschaft gebe, Anzeige zu erstatten, heißt es in der Untersuchung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ein Großteil der Verdachtsfälle verbleibe dadurch im Dunkelfeld. Strafverfahren zu Verdachtsfällen werden den Angaben zufolge meist eingestellt, weil häufig Aussagen der Betroffenen denen der einsatzbeteiligten Polizisten gegenüberstünden und es an weiteren Beweismitteln fehle. Zu übermäßiger Polizeigewalt kommt es vor allem bei Großveranstaltungen wie Demonstrationen und Fußballspielen sowie in Konfliktsituationen oder bei Personenkontrollen.
    Das Forschungsteam hatte mehr als 3.300 Betroffene sowie Polizeikräfte, Richter und Opferberatungsstellen befragt.
    Der Begriff "übermäßige Gewaltanwendung" wird definiert als "Handlungen, die Grenzen des Akzeptablen überschritten haben, aber nicht zwingend rechtswidrig sind".
    Diese Nachricht wurde am 16.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.