
Es ist eine Rettungsaktion und ein unerwarteter Deal. Zumindest bis zum Ende der Saison 20-21 will Canal+ die Fußballspiele der ersten Liga und acht von zehn Spielen der zweiten Liga ausstrahlen. Damit ist die wochenlange Unsicherheit vorbei. Warum die Unternehmensgruppe den Vereinen zur Hilfe geeilt ist, wird Maxime Saada, Chef von Canal +, im französischen Sender RTL gefragt.
"Wir haben überhaupt kein Interesse daran, dass es dem Fußball schlecht geht, schon gar nicht dem französischen Fußball. Mein einziges Anliegen sind die Abonnenten von Canal plus. Die lieben die Liga und den Fußball. Jetzt haben wir eine vorübergehende Lösung gefunden. Wir waren in einer Notsituation. Und die Einigung, die wir mit der Liga gefunden haben, erlaubt es, dass Canal Plus sofort Geld ins System pumpt, um zu vermeiden, dass es zusammenbricht."
Eine Erleichterung für die französischen Clubs, deren Ticket-Verkäufe wegen der Corona-Pandemie ausbleiben. Und dann kollabierte auch noch der Riesen-Deal mit dem spanischen Medienunternehmen Mediapro. Das hatte eigentlich die Fernsehrechte bis 2024 erhalten. Dafür sollten jährlich 830 Millionen Euro an die französische Liga fließen.
Aber die Raten im Oktober und Dezember blieben aus. 80 Prozent der TV-Rechte der ersten Liga wurden nach dem gescheiterten Geschäft frei. Jetzt heißt es, die Vereine müssten sich nach der Einigung mit Canal Plus mit weniger Geld zufriedengeben: knapp 670 Millionen Euro, davon sollen 370 Millionen von Canal Plus kommen. Der Fernsehsender war seit 1984 traditioneller Partner der französischen Liga und erst im letzten Jahr ausgestiegen.