Nach gegenwärtiger Planung sollen in einigen Jahren fast 30 Galileo-Satelliten in 23.000 Kilometern Höhe um die Erde kreisen und so zentimetergenaue Navigation am Boden und in der Luft ermöglichen. Zwei Testsatelliten sind bereits im All, vier weitere stehen fast fertig in den Fabrikhallen - und um den Auftrag für die restlichen 22 Satelliten gibt es hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen. In Raumfahrtkreisen heißt es jetzt, dass der Auftrag zum Bau der ersten acht dieser 22 Satelliten an die Bremer Firma OHB geht, die unter anderem die Radarsatelliten SAR-Lupe für die Bundeswehr gebaut hat.
Während noch über den Bau gefeilscht wird, hat das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen seinen Betrieb bereits aufgenommen. Walter Päffgen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und sein Team proben den Galileo-Betrieb:
"Seit April 2008 haben wir zwei Satelliten in der Umlaufbahn, das sind Testsatelliten, mit denen die Technologie der späteren Galileo-Satelliten ausgetestet beziehungsweise qualifiziert werden soll. Zurzeit laufen auch die Vorbereitungen für die erste kleine Minikonstellation, vier Satelliten."
Die bis Anfang 2012 mit russischen Sojus-Raketen ins All starten und so einen umfangreichen Testbetrieb ermöglichen sollen. Die bisherigen sechs Galileo-Satelliten hatte ein Konsortium unter Führung von EADS Astrium gebaut. Daher war allgemein auch die Vergabe des Hauptauftrags an diese Firmengruppe erwartet worden, allerdings hat die Europäische Kommission auch stets betont, man wolle Satelliten bei verschiedenen Herstellern erwerben. Heute laufen weitere Gespräche bei Europas Weltraumorganisation ESA, die gemeinsam mit der EU das Galileo-Programm betreibt. Vor einiger Zeit hatte sich ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain vielsagend über das Projekt geäußert:
Galileo sei ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von ESA und EU - aber Zusammenarbeit sei eben schwierig. Denn die ESA sei eine Welt der Ingenieure, die Europäische Kommission die Welt der Politik und Regularien. Es dauere seine Zeit, bis diese zwei Welten zusammenarbeiten könnten. Nachdem man zunächst aus politischen Gründen Firmen zur Kooperation zwingen wollte, die nicht zusammenpassen, stand das Galileo-Projekt vor einigen Jahren fast vor dem Aus. Mit Ach und Krach hat man schließlich die Testsatelliten ins All bugsiert. Das Team um Walter Päffgen im Galileo-Kontrollzentrum wartet nun sehnlichst auf weitere Aufgaben:
"In einem zweiten Schritt werden wir auch noch den Navigationsmissionsbetrieb durchführen. Da sind die Hauptaufgabe eine hochgenaue Bestimmung der Bahn der Satelliten und eine Synchronisation der Uhren an Bord, weil das das Essenzielle ist, ohne das man nicht auf eine hohe Genauigkeit käme bei der Positionsbestimmung."
Technischer Knackpunkt sind die präzisen Uhren an Bord. Denn die Positionen auf der Erde werden über die Laufzeit der Funksignale zu den einzelnen Satelliten berechnet. Um die geforderte Präzision bei der Navigation zu bekommen, müssen die Uhren auf milliardstel Sekunden genau gehen und die Bahnen der Satelliten fast zentimetergenau bestimmt werden. Derart ausgestattet ist Galileo dem amerikanischen Global Positioning System GPS deutlich überlegen:
"Dadurch dass wir in Europa auf neueste Technologie zurückgreifen, insbesondere auch auf beste Uhren, die auf den Satelliten mitfliegen, die genauer sind, kann man auch genauere Positionsbestimmung machen. Es ist klar, dass die Amerikaner in diesen Technologien nachziehen werden mit ihrem GPS-System."
Die zögernde Haltung der politisch Verantwortlichen drohte diesen Vorteil zu verspielen. Mit der jetzt erfolgenden Vergabe zum Bau der Satelliten könnte die fast unendliche Galileo-Geschichte auf dem Weg zum Happy End sein. Für 840 Millionen Euro sollen 22 weitere Satelliten gebaut werden, die nach und nach ins All starten. Läuft alles glatt, verfügt könnte frühestens in vier Jahren Europa über ein eigenes Navigationssystem verfügen.
Während noch über den Bau gefeilscht wird, hat das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen seinen Betrieb bereits aufgenommen. Walter Päffgen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und sein Team proben den Galileo-Betrieb:
"Seit April 2008 haben wir zwei Satelliten in der Umlaufbahn, das sind Testsatelliten, mit denen die Technologie der späteren Galileo-Satelliten ausgetestet beziehungsweise qualifiziert werden soll. Zurzeit laufen auch die Vorbereitungen für die erste kleine Minikonstellation, vier Satelliten."
Die bis Anfang 2012 mit russischen Sojus-Raketen ins All starten und so einen umfangreichen Testbetrieb ermöglichen sollen. Die bisherigen sechs Galileo-Satelliten hatte ein Konsortium unter Führung von EADS Astrium gebaut. Daher war allgemein auch die Vergabe des Hauptauftrags an diese Firmengruppe erwartet worden, allerdings hat die Europäische Kommission auch stets betont, man wolle Satelliten bei verschiedenen Herstellern erwerben. Heute laufen weitere Gespräche bei Europas Weltraumorganisation ESA, die gemeinsam mit der EU das Galileo-Programm betreibt. Vor einiger Zeit hatte sich ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain vielsagend über das Projekt geäußert:
Galileo sei ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von ESA und EU - aber Zusammenarbeit sei eben schwierig. Denn die ESA sei eine Welt der Ingenieure, die Europäische Kommission die Welt der Politik und Regularien. Es dauere seine Zeit, bis diese zwei Welten zusammenarbeiten könnten. Nachdem man zunächst aus politischen Gründen Firmen zur Kooperation zwingen wollte, die nicht zusammenpassen, stand das Galileo-Projekt vor einigen Jahren fast vor dem Aus. Mit Ach und Krach hat man schließlich die Testsatelliten ins All bugsiert. Das Team um Walter Päffgen im Galileo-Kontrollzentrum wartet nun sehnlichst auf weitere Aufgaben:
"In einem zweiten Schritt werden wir auch noch den Navigationsmissionsbetrieb durchführen. Da sind die Hauptaufgabe eine hochgenaue Bestimmung der Bahn der Satelliten und eine Synchronisation der Uhren an Bord, weil das das Essenzielle ist, ohne das man nicht auf eine hohe Genauigkeit käme bei der Positionsbestimmung."
Technischer Knackpunkt sind die präzisen Uhren an Bord. Denn die Positionen auf der Erde werden über die Laufzeit der Funksignale zu den einzelnen Satelliten berechnet. Um die geforderte Präzision bei der Navigation zu bekommen, müssen die Uhren auf milliardstel Sekunden genau gehen und die Bahnen der Satelliten fast zentimetergenau bestimmt werden. Derart ausgestattet ist Galileo dem amerikanischen Global Positioning System GPS deutlich überlegen:
"Dadurch dass wir in Europa auf neueste Technologie zurückgreifen, insbesondere auch auf beste Uhren, die auf den Satelliten mitfliegen, die genauer sind, kann man auch genauere Positionsbestimmung machen. Es ist klar, dass die Amerikaner in diesen Technologien nachziehen werden mit ihrem GPS-System."
Die zögernde Haltung der politisch Verantwortlichen drohte diesen Vorteil zu verspielen. Mit der jetzt erfolgenden Vergabe zum Bau der Satelliten könnte die fast unendliche Galileo-Geschichte auf dem Weg zum Happy End sein. Für 840 Millionen Euro sollen 22 weitere Satelliten gebaut werden, die nach und nach ins All starten. Läuft alles glatt, verfügt könnte frühestens in vier Jahren Europa über ein eigenes Navigationssystem verfügen.