Bröckelnde Steine in den Ruinen der antiken Thermen von Kaiser Caracalla, im Kolosseum und in einigen Wohnhäusern kam es zu Rissen in Wänden und Decken. Jedes Erdbeben irgendwo in Mittelitalien, auch das kleinste, lässt in Rom die Häuser wackeln. Und: 80 Prozent des historischen Zentrums besteht aus Gebäuden, die zwischen 150 und 2000 Jahre alt sind. Grund genug, dachte sich die italienische Weltraumbehörde, einige Straßenzüge des berühmten "Centro storico" permanent zu kontrollieren. Aus der Luft. Mit Satelliten, erklärt Antonio Pascucci, Ingenieur beim italienischen Raumfahrtunternehmen Alenia:
"Es ist nun möglich, großflächig das gesamte Stadtgebiet zu überwachen. Bisher liessen sich nur einige Teile des historischen Zentrums aus der Luft beobachtet. Seit zehn Jahren werden Tests durchgeführt, um herauszufinden, wie man mit der bereits existierenden Satellitentechnik einzelne Gebäude überprüfen kann, ob sie sich bewegen und somit statisch gefährdet sind."
Das Projekt einer satellitengestützten Überwachung einzelner römischer Straßenzüge begann 1999 nach dem Zusammensturz eines Wohnhauses aufgrund statischer Probleme. In der Testphase des Projekts übernahmen unter anderem die kommerziellen Erdbeobachtungssatelliten Radarsat 1 und 2 die Monitoring-Funktion aus einer Umlaufbahn in rund 800 Kilometern Höhe. Diese Himmelskörper verfügen über schwenkbare Radar-Sensoren. Bei einer Hochauflösung von zehn Metern erfasst der Satellit eine Fläche von 50 Quadratkilometern – so gross wie der historische Kern Roms. Der Satellit liefert eine zweidimensionale Darstellung der Geländeausschnitte durch Abtastung der Erdoberfläche mit elektromagnetischen Wellen. Projektleiter Antonio Pascucci:
"Mit den von diesen Satelliten gesammelten Daten, die jeden Tag erstellt werden, können wir genau herausfinden, ob sich ein Gebäude verschiebt. Wir haben zum Beispiel ermitteln können, dass einige Stadtteile pro Jahr um fünf Millimeter absinken. Das kann mit der Zeit zu erheblichen statischen Problemen führen. Vor allem dann, wenn diese Gebäude ohnehin schon in einem bedenklichen Zustand sind. Solche Daten erhalten wir zusätzlich auch von den Satelliten der europäischen Raumfahrtbehörde."
Die nach dem Haupt- und den verschiedenen Nachbeben in den Abruzzen erstellten Daten ergaben, dass sich einige römische Gebäude in nur wenigen Tagen um bis zu vier Millimeter verschoben haben. Das gilt vor allem für Wohnhäuser in den östlichen Stadtteilen Roms, die dem Erdbebengebiet am nächsten liegen. Aufgrund dieser Daten werden Ingenieure der städtischen Baubehörde jetzt vor Ort nachforschen, ob ernstzunehmende Schäden eingetreten sind oder noch eintreten könnten.
Vom kommenden Jahr an wird dann das gesamte Stadtgebiet Roms mit Satelliten ständig kontrolliert. Ein Grossrechner vergleicht die einzelnen Satellitenbilder, um so herausfinden zu können, in welchen Stadtteilen welche Gebäude "in Bewegung" sind. Denn der italienische Katastrophenschutz fordert von der Regierung, dass die satellitengestützte Gebäudeüberwachung in allen italienischen Erdbebengebieten zum Einsatz kommt.
Eine weitere Aufgabe haben sich Antonio Pascucci und Kollegen vorgenommen: sie wollen auch herausfinden, ob die Satellitenaufnahmen auch als Frühwarnsystem für Erdbeben dienlich sind. Experten des italienischen Zivilschutzes schließen nicht aus, dass immer dann, wenn sich in nur wenigen Wochen mehrere Gebäude um einige Millimeter bewegen, sich ein Erdbeben ankündigt..
"Es ist nun möglich, großflächig das gesamte Stadtgebiet zu überwachen. Bisher liessen sich nur einige Teile des historischen Zentrums aus der Luft beobachtet. Seit zehn Jahren werden Tests durchgeführt, um herauszufinden, wie man mit der bereits existierenden Satellitentechnik einzelne Gebäude überprüfen kann, ob sie sich bewegen und somit statisch gefährdet sind."
Das Projekt einer satellitengestützten Überwachung einzelner römischer Straßenzüge begann 1999 nach dem Zusammensturz eines Wohnhauses aufgrund statischer Probleme. In der Testphase des Projekts übernahmen unter anderem die kommerziellen Erdbeobachtungssatelliten Radarsat 1 und 2 die Monitoring-Funktion aus einer Umlaufbahn in rund 800 Kilometern Höhe. Diese Himmelskörper verfügen über schwenkbare Radar-Sensoren. Bei einer Hochauflösung von zehn Metern erfasst der Satellit eine Fläche von 50 Quadratkilometern – so gross wie der historische Kern Roms. Der Satellit liefert eine zweidimensionale Darstellung der Geländeausschnitte durch Abtastung der Erdoberfläche mit elektromagnetischen Wellen. Projektleiter Antonio Pascucci:
"Mit den von diesen Satelliten gesammelten Daten, die jeden Tag erstellt werden, können wir genau herausfinden, ob sich ein Gebäude verschiebt. Wir haben zum Beispiel ermitteln können, dass einige Stadtteile pro Jahr um fünf Millimeter absinken. Das kann mit der Zeit zu erheblichen statischen Problemen führen. Vor allem dann, wenn diese Gebäude ohnehin schon in einem bedenklichen Zustand sind. Solche Daten erhalten wir zusätzlich auch von den Satelliten der europäischen Raumfahrtbehörde."
Die nach dem Haupt- und den verschiedenen Nachbeben in den Abruzzen erstellten Daten ergaben, dass sich einige römische Gebäude in nur wenigen Tagen um bis zu vier Millimeter verschoben haben. Das gilt vor allem für Wohnhäuser in den östlichen Stadtteilen Roms, die dem Erdbebengebiet am nächsten liegen. Aufgrund dieser Daten werden Ingenieure der städtischen Baubehörde jetzt vor Ort nachforschen, ob ernstzunehmende Schäden eingetreten sind oder noch eintreten könnten.
Vom kommenden Jahr an wird dann das gesamte Stadtgebiet Roms mit Satelliten ständig kontrolliert. Ein Grossrechner vergleicht die einzelnen Satellitenbilder, um so herausfinden zu können, in welchen Stadtteilen welche Gebäude "in Bewegung" sind. Denn der italienische Katastrophenschutz fordert von der Regierung, dass die satellitengestützte Gebäudeüberwachung in allen italienischen Erdbebengebieten zum Einsatz kommt.
Eine weitere Aufgabe haben sich Antonio Pascucci und Kollegen vorgenommen: sie wollen auch herausfinden, ob die Satellitenaufnahmen auch als Frühwarnsystem für Erdbeben dienlich sind. Experten des italienischen Zivilschutzes schließen nicht aus, dass immer dann, wenn sich in nur wenigen Wochen mehrere Gebäude um einige Millimeter bewegen, sich ein Erdbeben ankündigt..