Sport und Politik
UEFA-Boss Ceferin: "Politik muss mehr gegen Kriege tun"

Der Präsident des Europäischen Fußballverbandes UEFA, Ceferin, hat von der Politik mehr Engagement zur Beendigung der Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine gefordert. Für seinen Appell wählte er eindringliche Worte.

    UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gestikuliert sitzend.
    UEFA-Präsident Aleksander Ceferin fordert von der Politik mehr Engagement zur Beendigung von Kriegen. (picture alliance / dpa / Tom Weller)
    "Ich kann nicht verstehen, wie ein Politiker, der so viel tun kann, um das Gemetzel zu beenden, schlafen gehen kann, während er all die toten Kinder und Zivilisten sieht", sagte Ceferin in einem Interview mit dem Magazin "Politico". Er sehe in der Politik derzeit keine große Reaktion, während die Zivilgesellschaft sich sehr engagiert gegen die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine stelle.
    Zugleich betonte der UEFA-Chef, er sei gegen den Ausschluss von Sportlern von Wettbewerben aus politischen Gründen. Es sei wohl klar, dass russische Sportler erst nach dem Ende des Krieges in der Ukraine wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen würden. Seiner Ansicht nach sollten aber Kinder anders behandelt werden als Erwachsene, weil sie verstünden, dass Nationen untereinander keine Feinde seien.
    Dabei bezog Ceferin sich auf den Versuch, dem russischen U17-Nachwuchs das Spielen auf internationaler Ebene wieder zu ermöglichen, der jüngst gescheitert war. Als Folge sei eine, wie der UEFA-Präsident es beschrieb, "politische Hysterie" ausgelöst worden. Einige Mitglieder des Exekutivkomitees hätten darum gebeten, mit der Entscheidung zu warten, weil sie privat und persönlich so angegriffen worden seien, dass sie es nicht mehr hätten ertragen können.
    Ceferin ist seit 2016 Präsident des Europäischen Fußballverbands. Im vergangenen Jahr kündigte er an, nach dem Ende seiner derzeitigen dritten Amtszeit im Jahr 2027 nicht noch einmal antreten zu wollen.
    Diese Nachricht wurde am 03.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.