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UEFA-Präsidentenwahl
Große Aufgaben für den Neuen

Der bisher weithin unbekannte Slowene Alexander Ceferin ist klarer Favorit auf den Chefposten bei der UEFA. Auf den neuen Präsidenten warten schwierige Aufgaben.

Von Bastian Rudde | 13.09.2016
    Der slowenische Fußball-Präsident Aleksander Ceferin will neuer UEFA-Präsident werden.
    Der slowenische Fußball-Präsident Aleksander Ceferin (dpa / picture alliance / Igor Kupljenik)
    Mit 68 Jahren hat sich Michael von Praag noch mal richtig ins Zeug gelegt. Im Kampf um die UEFA-Präsidentschaft hat der Niederländer sogar einen nostalgischen Wahlwerbespot drehen lassen. Darin: Sein Leben als Fußballmärchen.
    "My whole life I have learned to become a leader in football!”
    Doch trotz seines guten Rufes als international erfahrener Funktionär, wird es für Michael van Praag wahrscheinlich kein Happy End als UEFA-Präsident geben – wohl auch, weil er vielen im europäischen Verband auf seine alten Tage zu forsch ist.
    "Viele Sachen sind in den letzten Jahren falsch gegangen. Es ist wichtig, dass die Umwelt Vertrauen in die UEFA hat und deswegen finde ich es sehr wichtig, dass wir damit schnell anfangen."
    Favorit bei der Wahl ist der Slowene Alexander Ceferin. Der ist wesentlich jünger und verkauft seine eigene Geschichte – die vom Funktionärs-Frischling, der neuen Wind in die UEFA bringen könnte.
    "Es muss ein neuer Wind wehen. Es muss neue Ideen geben. Ich bringe diese Ideen mit."
    Ideen sind auch nötig – vor allem im aktuellen Streit um die Millionen aus der Champions League. Große Vereine wie die Bayern hatten bei der UEFA durchgesetzt, dass ihre Einnahmen noch mal steigen. Kleinere Klubs fürchten, weiter abgehängt zu werden – und erwarten Lösungen.
    "Wir brauchen einen UEFA-Präsidenten, der auch schwierige Themen anpackt!"
    Und Reinhard Grindel, Chef des deutschen Fußballbundes, gibt sich nach einem Zick-Zack-Kurs des DFB zwischen den Kandidaten gewiss.
    "Dass Aleksander Ceferin der geeignetste Kandidat ist."
    Von dem sich der DFB nebenbei Unterstützung für seine Bewerbung um die EM 2024 erhofft. Das ist wohl ausschlaggebender, als die Skepsis vieler Beobachter gegenüber Ceferins rasantem Aufstieg vom Chef des kleinen slowenischen Verbandes zum Favoriten bei der großen UEFA. Dieser Aufstieg scheint ohne mächtige Fürsprecher im Hintergrund kaum möglich. Doch der 48-Jährige versichert, er sei unabhängig.
    "Glaubt mir: Ich bin unabhängig!"
    Ob das nur ein Märchen ist, wird sich zeigen, wenn Aleksander Ceferin heute wie zu erwarten für drei Jahre neuer UEFA-Präsident wird.