Mittwoch, 24. April 2024

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UEFA
"Wille zu umweltgerechten, nachhaltigen Turnieren"

Kriterien für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Anforderungen wie Barrierefreiheit lässt die UEFA mittlerweile in EM-Bewerbungen festschreiben. Ein Fortschritt für Patrick Gasser - bei der UEFA für soziale Verantwortung zuständig. Strafen für Verstöße gegen die Kriterien gibt es aber nicht.

Patrick Gasser im Gespräch mit Matthias Friebe | 01.12.2018
    Polnische Fans im Stadion von Marseille bei der Europameisterschaft 2016.
    Polnische Fans im Stadion von Marseille bei der Europameisterschaft 2016. (MAXPPP)
    Patrick Gasser, Leiter der UEFA-Abteilung für soziale Verantwortung, ist mit den Fortschritten in Sachen Nachhaltigkeit bei Fußball-Europameisterschaften sehr zufrieden "Die Arbeit hat sich sehr verbessert", sagt Gasser.
    Patrick Klaus Gasser, Leiter der UEFA-Abteilung für soziale Verantwortung
    Patrick Klaus Gasser, Leiter der UEFA-Abteilung für soziale Verantwortung (imago/GEPA pictures)
    "Im Hinblick auf die Euro 2016 in Frankreich konnten wir zum ersten Mal diese Bedingungen einbringen in die Ausschreibung. Und seither erleichtert uns das natürlich die Arbeit im Nachhinein, weil diese Versprechungen verbrieft sind. Und da kann man dann im Umsetzungsprozess immer darauf hinweisen: Aber in der Bewerbung habt ihr uns dies und jenes versprochen."
    Direkte Sanktionsmöglichkeiten gibt es für die UEFA aber nicht. Gasser sagt: "Also wir gehen jetzt nicht hin und machen Sanktionen oder es gibt Bestrafungen, weil dies oder jenes nicht umgesetzt wurde. Aber ich glaube, da ist eine gute Kooperation und ein Ansatz und ein Wille da, Turniere in Zukunft möglichst umweltgerecht, nachhaltig aber auch sozial – zum Beispiel barrierefrei, damit die Behinderten entsprechend Zugang haben –umzusetzen."
    Kompensationsprojekte für CO2-Belastung 2020
    Die Euro 2020 sei trotz der großen Entfernungen zwischen den 12 Stadien in 12 Ländern nachhaltig, sagt Gasser. Die Nutzung der Stadien sei garantiert. Es soll dadurch keine Sportstätten geben, die anschließen nicht mehr genutzt werden. Bei diesen sogenannten weißen Elefanten habe man bisher gesündigt, sagt Gasser.
    Die CO2-Belastung durch die weiten Reisen vieler Fans will die UEFA berechnen, und anschließend Kompensationsprojekte mit passenden Organisationen realisieren.
    Bessere Rollstuhlplätze 2024
    Auch für die Euro 2024 sieht Gasser noch Verbesserungspotential. Das Ziel: Rollstuhlfahrer sollen über die gesamten 90 Minuten das Spiel sehen können – ihre Plätze sollen so platziert sein, dass Fans, die vor ihnen aufspringen, ihnen nicht mehr die Sicht nehmen.