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Uhren für den Himmel

Schon vor Jahrtausenden haben Menschen versucht, himmlische Abläufe durch mechanische Konstruktionen möglichst präzise abzubilden. Dies zeigt der Mechanismus von Antikythera, der 1900 an Bord eines vor der gleichnamigen griechischen Insel gesunkenen Schiffes gefunden wurde.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Er gilt neueren Forschungen zufolge als bislang ältestes "astronomisches Getriebe" und dürfte aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert stammen. Von den ursprünglich wohl 37 Bronzezahnrädern mit bis zu 224 Zähnen sind 29 ganz oder teilweise erhalten geblieben.

    Mit ihrer Hilfe konnten Sonnen- und Mondstellung, die aktuelle Mondphase, die ungleichförmige Mondbewegung und sogar Finsternisse angezeigt werden.

    Die ersten astronomischen Uhren der Neuzeit wurden schon bald nach der Erfindung mechanischer Uhrwerke entwickelt. Bereits 1379 entstand die erste astronomische Uhr in Rostock, deren Nachfolge-Modell von 1472 noch heute läuft und als älteste funktionstüchtige Originaluhr auf deutschem Boden gilt.

    Auch das erste käuflich erworbene Sammelobjekt des Deutschen Uhrenmuseums in Furtwangen war eine astronomische Uhr. Sie stammt aus dem Jahre 1787 und wurde von dem Benediktinermönch Thaddäus Rinderle im Stil einer Schwarzwald-Uhr konzipiert und gebaut.

    Sie umfasst unter anderem eine drehbare Erdscheibe mit Zeiger für die Stunde, eine feststehende, durchsichtige Sternenscheibe, einen Mondzeiger und einen Sonnenring mit Zeiger für das Datum. Hinzu kommt ein exzentrischer Ring zur Darstellung der Mondphase.

    Mehr über den Mechanismus von Antikythera

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