Die Europäische Kommission in Brüssel teilte mit, Kiew könne mit dem Geld Justiz- oder Verwaltungsreformen finanzieren. Die Tranche gehört zu dem im März von der EU angekündigten Ukraine-Paket von elf Milliarden Euro.
Regierungstruppen vertreiben pro-russische Kämpfer
Unterdessen haben Regierungseinheiten nach eigenen Angaben die pro-russischen Separatisten aus dem Zentrum der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol vertrieben. Mindestens fünf Aufständische seien getötet und vier Soldaten verletzt worden, teilte Innenminister Arseni Awakow mit. Über dem Rathaus wehe wieder die ukrainische Flagge.
Medienberichten zufolge brachten sich viele Bürger in Kellern in Sicherheit. Russland kritisierte die Offensive der ukrainischen Einheiten scharf. Statt blutiger Gefechte sei ein Dialog nötig, sagte Moskaus Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Andrej Kelin.
Gefechte auch in Donezk
Bei Kämpfen in der Region Donezk erlitten die militanten Gruppen laut Verteidigungsministerium bedeutende Verluste. So seien bei Stepanowka am Vortag mehr als 40 Separatisten getötet worden. An der Grenze zu Russland brachten Regierungseinheiten demnach einen rund 120 Kilometer langen Streifen unter ihre Kontrolle, den die Grenztruppen aufgegeben hatten.
Die Bundesregierung äußerte sich besorgt über Berichte, russische Panzer seien in ukrainisches Staatsgebiet eingedrungen. "Wenn sich das bestätigt, wäre das allerdings eine schwerwiegende und sehr besorgniserregende Entwicklung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
(tj/tön)