Freitag, 03. Mai 2024

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Ukraine-Konflikt
Kiew meldet Eroberung von Slawjansk

Das ukrainische Militär hat nach heftigen Kämpfen die Rebellenhochburg Slawjansk zurückerobert. Die pro-russischen Separatisten, die die Stadt seit April unter Kontrolle hatten, bestätigten ihren Abzug. Die NATO und Russland halten derweil parallel Flottenmanöver im Schwarzen Meer ab.

05.07.2014
    Ukrainische Soldaten an einem Checkpoint in der Nähe von Slawjansk, im Hintergrund Reifen
    Ukrainische Soldaten an einem Checkpoint in der Nähe von Slawjansk (AFP / VASILY MAXIMOV)
    Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärte heute, er habe seinen Soldaten befohlen, die ukrainische Flagge über Slawjansk zu hissen. Die Stadt sei nach nächtlichen Gefechten wieder unter Kontrolle der Regierung.
    Die pro-russischen Separatisten sind im Osten der Ukraine nach eigenen Angaben auf dem Rückzug. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte Aussagen des Separatisten-Anführers Alexander Borodai, wonach die Rebellen ihre Stellungen entlang der nördlichen Front angesichts der zahlenmäßig weit überlegenen Regierungstruppen geräumt hätten.
    Ein Taxifahrer berichtete der Nachrichtenagentur AP telefonisch aus Slawjansk, die ganze Nacht über habe er die Detonationen von Bombenangriffen gehört. Erst am Morgen habe dies aufgehört. Am Montag hatte Poroschenko eine zehntägige Waffenruhe für beendet erklärt und zugleich eine neue Militäroffensive gegen die Rebellen gestartet.
    Noch Verhandlungen über neue Waffenruhe
    Eigentlich hätten spätestens heute neue Verhandlungen über eine weitere Feuerpause in der Ostukraine beginnen sollen. So hatten es die Ukraine und Russland bei einem Treffen diese Woche in Berlin verabredet. Poroschenko erklärte gestern, er habe für die neue Verhandlungsrunde Ort und Zeit vorgeschlagen, habe aber noch keine Antwort erhalten.
    Ungeachtet der internationalen Friedensbemühungen hat Russland mit einem Großmanöver in der Nähe der Krisenregion begonnen. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau gestern mitteilte, sind im Schwarzen Meer etwa 20 Kriegsschiffe sowie Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-24 und Kampfhubschrauber im Einsatz. Es seien ebenfalls Tests von Marschflugkörpern geplant. Auch die NATO hält ein Seemanöver im Schwarzen Meer ab.
    (kis/fe)