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Ukraine-Konflikt
Widersprüchliche Meldungen über Waffenstillstand

Ein Kreml-Sprecher hat Informationen aus Kiew widersprochen, nach denen man sich auf einen dauerhaften Waffenstillstand in der Ost-Ukraine geeinigt habe. Russland sei keine Partei in diesem Konflikt, teilte der Sprecher mit. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko hatte den Waffenstillstand kurz zuvor gemeldet. Aus Moskau hieß es zu diesem Zeitpunkt nur, man sei sich "weitgehend einig".

    Petro Proschenko (vorne) und Wladimir Putin
    Petro Proschenko (vorne) und Wladimir Putin (afp / Alexey Druzhinin)
    Das Büro von Ukraines Präsident Poroschenko hatte zunächst gemeldet, ein "dauerhafter Waffenstillstand für den Donbass" sei bei einem Telefonat beider Präsidenten vereinbart worden. Der Zusatz "dauerhaft" wurde inzwischen korrigiert, wie DLF-Korrespondentin Sabine Adler berichtet. Jetzt ist nur noch von einer Feuerpause die Rede. In der Region Donbass liegen die heftig umkämpften Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk.
    Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte zwar auch über ein Telefonat der beiden Politiker berichtet, allerdings nur von einer Annäherung der Positionen gesprochen. "Ihre Meinungen über mögliche Auswege aus der Krise stimmen weitgehend überein", sagte er. Die beiden Staatschefs hätten sich über Möglichkeiten für ein Ende des Blutvergießens in der Ostukraine ausgetauscht, sagte Peskow. Bei den Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Streitkräften waren in den vergangenen fünf Monaten nach UN-Angaben fast 2600 Menschen getötet worden.
    Bei ihrem Treffen am vergangenen Dienstag im weißrussichen Minsk hatte es noch keine spürbaren Fortschritte gegeben. Der Konflikt hatte sich in den vergangenen Tagen sogar noch zugespitzt. Die ukrainische Regierung warf Moskau vor, immer mehr Soldaten in die Region zu schicken, um die prorussischen Separatisten im Kampf gegen die Regierungstruppen zu unterstützen. Moskau wies die Vorwürfe zurück.
    (pg/cc)