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Ukraine-Krieg
Ukrainischer Geheimdienst veröffentlicht Telefonat, das russische Verantwortung für Staudamm-Zerstörung beweisen soll

Der ukrainische Geheimdienst will über den Beweis der russischen Verantwortung für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verfügen.

    Ukraine: Dieses von Maxar Technologies über AP zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt den zerstörten Kachowka-Staudamm. Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien ein wichtiger Staudamm nahe der Front schwer beschädigt worden.
    Der zerstörte Kachowka-Staudamm in der Ukraine. (Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa)
    Die Behörde erklärte, sie habe ein Telefonat russischer Truppen mitgeschnitten. Dieses belege, dass die russische Armee den Staudamm in der Südukraine gesprengt habe. Der Inlandsgeheimdienst veröffentlichte das etwa einhalb Minuten dauernde Telefonat auf seinem Telegram-Kanal. Darin soll ein Soldat sagen, dass der Damm von den russischen Streitkräften in einem Sabotageakt zerstört worden sei, um die ukrainische Bevölkerung zu verängstigen. Die Aktion sei allerdings aus dem Ruder gelaufen, heißt es darin weiter. Eine unabhängige Überprüfung des Mitschnitts gibt es derzeit nicht.
    Durch die aus dem Staudamm geströmten Wassermassen kamen nach offiziellen Angaben 14 Menschen ums Leben. In den überfluteten Gebieten dauern die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen an. Die ukrainischen Betreiber des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporioschja warnten, wegen des sinkenden Pegels des Stausees werde das Kühlwasser für das AKW knapp. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte kürzlich noch erklärt, derzeit sei genug Wasser für die Kühlung vorhanden.
    Diese Nachricht wurde am 09.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.