Berlin
Umbenennung der Mohrenstraße per Eilentscheid erlaubt

In Berlin kommt heute ein über Jahre auch bundesweit beachteter Streit über koloniale Straßennamen und deren Umbenennung vorläufig zum Ende.

    Auf einem Straßenschild in Berlin-Mitte steht "Mohrenstraße".
    Die Mohrenstraße in Berlin-Mitte wird vorerst nicht umbenannt (Archivbild). (imago / Wolfgang Maria Weber)
    Nach einer juristischen Auseinandersetzung quasi bis zur letzten Minute darf die Mohrenstraße künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen. Am Abend machte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg im Eilverfahren den Weg frei. Es kassierte einen nur wenige Stunden zuvor vom Verwaltungsgericht Berlin verfügten Stopp der Umbenennung. Der Bezirk Mitte mit Bürgermeisterin Remlinger, Grüne, hatte die Entscheidung angefochten. Der Festakt kann damit wie geplant stattfinden.
    Die Umbenennung wurde bereits 2021 angekündigt, da der Straßenname als rassistisch kritisiert wird. Anwohner klagten gegen die Umbenennung. Sie argumentierten, Mohrenstraße sei vor 300 Jahren wertschätzend gemeint gewesen. Der neue Name ehrt nun den Philosophen Anton Wilhelm Amo, der im 18. Jahrhundert als einer der ersten afrikanischstämmigen Gelehrten in Europa wirkte.
    Diese Nachricht wurde am 23.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.