Steer: Wenn ich zuerst mal sagen darf, dass es sich wirklich um die Neugründung eines Kulturprogramms handelt, und der erste Punkt ist natürlich der, dass wir statt 30 Sendestunden, wie wir das jetzt in Radio Kultur und Radio Drei zusammen haben, nur noch 18 Sendestunden haben werden, das muss man erst mal wissen. Das Konzept oder die Philosophie ist: Wir wollen uns auf ein teilweise neues Publikum konzentrieren. Das heißt, wir wollen für dieses neue Programm jüngere Hörergruppen gewinnen, das heißt insbesondere Hörer ab 40 in dem Fall. Wir wollen den Leuten mit diesem Kulturprogramm ein Programm bieten, das sich allen Facetten der Kultur widmet und einen weiten und offenen Kulturbegriff pflegt.
Schmitz: Zuerst mal zu den potenziellen Hörern, also auch jüngere: Wie wirkt sich denn das dann im Konzept aus? Also was wollen Sie tun, damit die Leute das auch hören, die bisher möglicherweise nicht gehört haben, die 40-Jährigen?
Steer: Wir wissen, dass sich besonders in dieser Altersgruppe in den vergangenen zehn, 15 Jahren die Hörgewohnheiten doch stark verändert haben. Deshalb haben wir das neue Kulturprogramm tagsüber, also in den Tagesstrecken als Tagesbegleitprogramm konzipiert. Damit wäre es auch attraktiv für jene, die sich aus beruflichen oder anderen Gründen tagsüber zum Beispiel nicht mit ungeteilter Aufmerksamkeit dem Programm widmen können. Die also nicht, ich sage mal, ein oder zwei Stunden eine monothematische Sendung verfolgen können, und das finde ich sehr wichtig.
Schmitz: Das bedeutet aber dann doch, wenn man Radio hören will, Kulturradio hören will und nebenbei seiner eigentlichen Tätigkeit nachgehen möchte, dass man nur kleine Informationseinheiten verkraften kann. Das bedeutet doch eigentlich, ich sage das mal kritisch, das werden Sie auch sicher schon gehört haben, dass es also dann diese Häppchen-Kulturinformationen geben wird, von einer Minute bis zu Zwei-Minuten-Beiträgen.
Steer: Nein, das wird so nicht sein. Wir werden dieses Programm sehr lebendig und sehr flexibel gestalten. Ich habe sowieso etwas gegen Häppchenkultur und gegen Häppchenbeiträge. Natürlich wird es in diesem Programm auch an dieser oder jener Stelle einen Anderthalb- oder Zwei-Minuten-Beitrag geben, aber da wird es sich insbesondere um Beiträge handeln, die auf das eigene Programm hinweisen oder auf Veranstaltungen, also im besten Sinne einen guten Service bieten. Das ist das eine, ansonsten wird es Beiträge geben, die verschiedene Längen haben. Es wird Beiträge von drei Minuten geben, von fünf, sogar von sieben oder von zehn Minuten. Das verstehe auch ich unter Tagesbegleitung, Es muss trotzdem gewährleistet sein, dass wir es dann bei bestimmten Dingen im Programm verstehen, den Zuhörern eine Spannung zu vermitteln: Ab jetzt muss man zuhören. Es wird einen, ich hoffe, interessanten Buchtipp täglich geben, es wird am Wochenende Gelegenheit geben, längere Sendungen zu hören und ab neunzehn Uhr wird das Programm auch ein, wie man so landläufig sagt, Einschaltprogramm werden, wo wir also den Hörerinnen und Hörern genug Zeit geben werden, in Ruhe ein Thema zu verfolgen und sich einem Bereich oder so intensiver zu widmen.
Schmitz: Das Verhältnis Wort zu Musik soll 40 zu 60 sein, welche Musik gibt es zu hören?
Steer: Die dominierende Musik wird Klassik sein. Es wird in dem Programm aber auch, werden auch Musikstile zu hören sein wie Jazz, Chanson, Blues, Swing und Musik fremder Völker. Das wird sich auch in dem Programm widerspiegeln.
Schmitz: In einem sehr kritischen Beitrag in der Berliner Zeitung heißt es, dass das Programm auf klassischen Dudelfunk hinaus laufe, also Barockmusik und das Gewohnte, was ohne Widerstände ist. Wird es auch Gegenwartsmusik der klassischen Musik geben?
Steer: Es wird in dem Programm auch neue Musik der Gegenwart geben. Ein Kulturprogramm kann nicht ohne Musik der Gegenwart den Anspruch erheben, ein wirkliches Kulturprogramm zu sein.
Schmitz: Bedeutet das zur gleichen Zeit, da Sie ja in einer wichtigen Metropole auch ausstrahlen werden, dass Sie so etwas wie ein Programm nicht nur für die Region, sondern über die Region hinaus, auch für Deutschland insgesamt machen wollen, was die Kultur angeht?
Steer: Ich kann das so beantworten: Wir werden uns in aller erster Linie natürlich dem Kulturschaffen in Berlin und Brandenburg widmen, aber das Programm wird an aufregenden Veranstaltungen und so weiter, Kulturereignissen in Deutschland und auch in der Welt nicht vorübergehen, das ist mir ganz wichtig. Ich möchte auch ein weltoffenes Programm haben.
Link: mehr ...
1731.html
Schmitz: Zuerst mal zu den potenziellen Hörern, also auch jüngere: Wie wirkt sich denn das dann im Konzept aus? Also was wollen Sie tun, damit die Leute das auch hören, die bisher möglicherweise nicht gehört haben, die 40-Jährigen?
Steer: Wir wissen, dass sich besonders in dieser Altersgruppe in den vergangenen zehn, 15 Jahren die Hörgewohnheiten doch stark verändert haben. Deshalb haben wir das neue Kulturprogramm tagsüber, also in den Tagesstrecken als Tagesbegleitprogramm konzipiert. Damit wäre es auch attraktiv für jene, die sich aus beruflichen oder anderen Gründen tagsüber zum Beispiel nicht mit ungeteilter Aufmerksamkeit dem Programm widmen können. Die also nicht, ich sage mal, ein oder zwei Stunden eine monothematische Sendung verfolgen können, und das finde ich sehr wichtig.
Schmitz: Das bedeutet aber dann doch, wenn man Radio hören will, Kulturradio hören will und nebenbei seiner eigentlichen Tätigkeit nachgehen möchte, dass man nur kleine Informationseinheiten verkraften kann. Das bedeutet doch eigentlich, ich sage das mal kritisch, das werden Sie auch sicher schon gehört haben, dass es also dann diese Häppchen-Kulturinformationen geben wird, von einer Minute bis zu Zwei-Minuten-Beiträgen.
Steer: Nein, das wird so nicht sein. Wir werden dieses Programm sehr lebendig und sehr flexibel gestalten. Ich habe sowieso etwas gegen Häppchenkultur und gegen Häppchenbeiträge. Natürlich wird es in diesem Programm auch an dieser oder jener Stelle einen Anderthalb- oder Zwei-Minuten-Beitrag geben, aber da wird es sich insbesondere um Beiträge handeln, die auf das eigene Programm hinweisen oder auf Veranstaltungen, also im besten Sinne einen guten Service bieten. Das ist das eine, ansonsten wird es Beiträge geben, die verschiedene Längen haben. Es wird Beiträge von drei Minuten geben, von fünf, sogar von sieben oder von zehn Minuten. Das verstehe auch ich unter Tagesbegleitung, Es muss trotzdem gewährleistet sein, dass wir es dann bei bestimmten Dingen im Programm verstehen, den Zuhörern eine Spannung zu vermitteln: Ab jetzt muss man zuhören. Es wird einen, ich hoffe, interessanten Buchtipp täglich geben, es wird am Wochenende Gelegenheit geben, längere Sendungen zu hören und ab neunzehn Uhr wird das Programm auch ein, wie man so landläufig sagt, Einschaltprogramm werden, wo wir also den Hörerinnen und Hörern genug Zeit geben werden, in Ruhe ein Thema zu verfolgen und sich einem Bereich oder so intensiver zu widmen.
Schmitz: Das Verhältnis Wort zu Musik soll 40 zu 60 sein, welche Musik gibt es zu hören?
Steer: Die dominierende Musik wird Klassik sein. Es wird in dem Programm aber auch, werden auch Musikstile zu hören sein wie Jazz, Chanson, Blues, Swing und Musik fremder Völker. Das wird sich auch in dem Programm widerspiegeln.
Schmitz: In einem sehr kritischen Beitrag in der Berliner Zeitung heißt es, dass das Programm auf klassischen Dudelfunk hinaus laufe, also Barockmusik und das Gewohnte, was ohne Widerstände ist. Wird es auch Gegenwartsmusik der klassischen Musik geben?
Steer: Es wird in dem Programm auch neue Musik der Gegenwart geben. Ein Kulturprogramm kann nicht ohne Musik der Gegenwart den Anspruch erheben, ein wirkliches Kulturprogramm zu sein.
Schmitz: Bedeutet das zur gleichen Zeit, da Sie ja in einer wichtigen Metropole auch ausstrahlen werden, dass Sie so etwas wie ein Programm nicht nur für die Region, sondern über die Region hinaus, auch für Deutschland insgesamt machen wollen, was die Kultur angeht?
Steer: Ich kann das so beantworten: Wir werden uns in aller erster Linie natürlich dem Kulturschaffen in Berlin und Brandenburg widmen, aber das Programm wird an aufregenden Veranstaltungen und so weiter, Kulturereignissen in Deutschland und auch in der Welt nicht vorübergehen, das ist mir ganz wichtig. Ich möchte auch ein weltoffenes Programm haben.
Link: mehr ...
1731.html