Auf 644 Millionen Euro belaufen sich die Verbindlichkeiten der Bundesliga, immer neue Finanzierungsmodelle tauchen auf. So hat der Investor Klaus-Michael Kühne dem Hamburger SV 12,5 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug hat der HSV Kühne anteilige Transferrechte an den deutschen Nationalspielern Marcell Jansen, Dennis Aogo und Heiko Westermann sowie an Paolo Guerrero und U-21-Auswahlspieler Dennis Diekmeier überlassen. Ein ähnliches Modell existiert auch bei 1860 München. Für den Sportrechtsexperten Martin Stopper eine logische Entwicklung.
"Künftige Einnahmen jetzt zu bekommen, und sie dann irgendwann zurückzahlen zu müssen, das ist ein klassisches Modell. Und da werden immer wieder Wege gefunden, und da denke ich, dass nicht nur diese beiden Klubs, sondern das auch andere Klubs dies auch durchführen."
Für Martin Kind, den Präsidenten von Hannover 96, ist dies ein strukturelles Problem.
"Das ist meine Analyse aus zehn Jahren Verantwortung und im Ergebnis zeigt es nach meiner Einschätzung, das viele Vereine unterkapitalisiert sind. Aber das auch national und international die Wettbewerbsfähigkeit nicht gegeben ist."
Damit weiter Geld in die Kasse fließt, werden Spieler zu Renditeobjekten. Um neue Transfers zu finanzieren oder Löcher im Etat zu stopfen, werden Geldgebern Teile zukünftiger Ablösesummen versprochen. Für Martin Stopper ein Modell, das sportjuristisch auf wackligen Füßen steht.
"Es gibt jetzt keine offiziellen Vorschriften zu diesem Thema auf nationaler Ebene, aber es gibt übergeordnet FIFA-Vorschriften, die auch in Deutschland gelten, die solche Modelle grundsätzlich stark in Zweifel ziehen beziehungsweise verbieten. Es gibt das FIFA-Statut für Transferangelegenheiten, in dem steht, das ein Verein keine Verträge eingehen darf, die der anderen Partei oder einer dritten Partei die Möglichkeit einräumen, in Arbeitsverhältnisse oder Transfersachen seine Unabhängigkeit, seine Politik oder die Leistung einer Teams zu beeinflussen."
Aber ganz so einfach sind die sogenannten Transferfondmodelle nicht zu fassen. Bisher prüft die Deutsche Fußball-Liga beim Lizenzierungsverfahren, ob eine Einflussnahme vorliegt. Bisher hat die Liga noch nicht eingegriffen, auch beim Transfer von Luis Gustavo von Hoffenheim zum FC Bayern München sah die DFL keine verbotene Einflussnahme von Hoffenheims Geldgeber Dietmar Hopp. Aber in anderen Angelegenheiten bleiben die Sachen in einer Grauzone. Martin Kind will gegen die DFL die 50+1-Regel durchsetzen. Diese schreibt vor, dass die Vereine die Mehrheit am Klub halten müssen und sie nicht an Investoren verkaufen dürfen. Er sieht die Transfermodelle unter einem besonderen Gesichtspunkt.
"Ich will das nicht kritisieren, das sind Modelle, die man bedingt auch als Umgehungstatbestände beschreiben kann, die sich ergeben, um Kapital zu beschaffen. Da gibt es vielfältige Möglichkeiten, dass Investoren Transfers finanzieren und Rechte behalten, Und ich persönlich plädiere. 50+1 zu modifizieren, damit diese Umgehungstatbestände nicht notwendig sind, sondern das wir offen, transparent und reproduzierbar die Entscheidungsprozesse darstellen können."
Ein modifiziertes 50+1-Modell, dass den Einfluss der Investoren klar definiert, ist die Vorstellung von Kind. Bisher heißt es in den Statuten nur, dass sportfremde Interessen ausgeschlossen werden sollen. Auch Martin Stopper sieht Berührungspunkte mit der 50+1-Regel.
"Und zum Stichwort sportfremde Interessen, das ist ja ein Stichwort, das hier in Deutschland zur Verteidigung der 50+1 –Regel genannt wird. Man will, und dass völlig zu Recht, keine sportfremden Interessen zur Geltung kommen lassen im professionellen Fußball, das man diese Grundidee der sportlichen Entwicklung und Integrität der Liga beeinflusst sieht. Und dafür sorgt man in 50+1: Wir wollen keine Investoren, die das Sagen haben in dem Verein, die Sport und fußballfremde Interessen verfolgen."
Wenn man 50+1 so manifestiert, müsse der Verband auch die Transferfondmodelle stärker beobachten. Während Investoren doch den ganzen Verein im Fokus des Eigeninteresses hätten, wären die Investoren von Spielertransfers mehr an der Rendite bei den Ablösesummen interessiert. Stopper kommt so zu dem Schluss:
"Wo bleiben die Interessen der sportlichen Entwicklung. Die Menschen, die dort investiert haben, interessieren sich nicht an einer sportlichen Entwicklung sondern sagen sich, jetzt ist der beste Zeitpunkt, den Spieler X zu transferieren, weil der Verein Y hat jetzt das Interesse, eine so hohe Ablösesumme zu zahlen."
Und sieht für die DFL nur eine Lösung:
"Wir wollen einerseits 50+1 schützen, und zusätzlich werden wir auch alle anderen Entwicklungen, die dieses Grundinteresse, sportfremde Interessen aus diesem Betrieb rauszuhalten, weiter unterstützen."
"Künftige Einnahmen jetzt zu bekommen, und sie dann irgendwann zurückzahlen zu müssen, das ist ein klassisches Modell. Und da werden immer wieder Wege gefunden, und da denke ich, dass nicht nur diese beiden Klubs, sondern das auch andere Klubs dies auch durchführen."
Für Martin Kind, den Präsidenten von Hannover 96, ist dies ein strukturelles Problem.
"Das ist meine Analyse aus zehn Jahren Verantwortung und im Ergebnis zeigt es nach meiner Einschätzung, das viele Vereine unterkapitalisiert sind. Aber das auch national und international die Wettbewerbsfähigkeit nicht gegeben ist."
Damit weiter Geld in die Kasse fließt, werden Spieler zu Renditeobjekten. Um neue Transfers zu finanzieren oder Löcher im Etat zu stopfen, werden Geldgebern Teile zukünftiger Ablösesummen versprochen. Für Martin Stopper ein Modell, das sportjuristisch auf wackligen Füßen steht.
"Es gibt jetzt keine offiziellen Vorschriften zu diesem Thema auf nationaler Ebene, aber es gibt übergeordnet FIFA-Vorschriften, die auch in Deutschland gelten, die solche Modelle grundsätzlich stark in Zweifel ziehen beziehungsweise verbieten. Es gibt das FIFA-Statut für Transferangelegenheiten, in dem steht, das ein Verein keine Verträge eingehen darf, die der anderen Partei oder einer dritten Partei die Möglichkeit einräumen, in Arbeitsverhältnisse oder Transfersachen seine Unabhängigkeit, seine Politik oder die Leistung einer Teams zu beeinflussen."
Aber ganz so einfach sind die sogenannten Transferfondmodelle nicht zu fassen. Bisher prüft die Deutsche Fußball-Liga beim Lizenzierungsverfahren, ob eine Einflussnahme vorliegt. Bisher hat die Liga noch nicht eingegriffen, auch beim Transfer von Luis Gustavo von Hoffenheim zum FC Bayern München sah die DFL keine verbotene Einflussnahme von Hoffenheims Geldgeber Dietmar Hopp. Aber in anderen Angelegenheiten bleiben die Sachen in einer Grauzone. Martin Kind will gegen die DFL die 50+1-Regel durchsetzen. Diese schreibt vor, dass die Vereine die Mehrheit am Klub halten müssen und sie nicht an Investoren verkaufen dürfen. Er sieht die Transfermodelle unter einem besonderen Gesichtspunkt.
"Ich will das nicht kritisieren, das sind Modelle, die man bedingt auch als Umgehungstatbestände beschreiben kann, die sich ergeben, um Kapital zu beschaffen. Da gibt es vielfältige Möglichkeiten, dass Investoren Transfers finanzieren und Rechte behalten, Und ich persönlich plädiere. 50+1 zu modifizieren, damit diese Umgehungstatbestände nicht notwendig sind, sondern das wir offen, transparent und reproduzierbar die Entscheidungsprozesse darstellen können."
Ein modifiziertes 50+1-Modell, dass den Einfluss der Investoren klar definiert, ist die Vorstellung von Kind. Bisher heißt es in den Statuten nur, dass sportfremde Interessen ausgeschlossen werden sollen. Auch Martin Stopper sieht Berührungspunkte mit der 50+1-Regel.
"Und zum Stichwort sportfremde Interessen, das ist ja ein Stichwort, das hier in Deutschland zur Verteidigung der 50+1 –Regel genannt wird. Man will, und dass völlig zu Recht, keine sportfremden Interessen zur Geltung kommen lassen im professionellen Fußball, das man diese Grundidee der sportlichen Entwicklung und Integrität der Liga beeinflusst sieht. Und dafür sorgt man in 50+1: Wir wollen keine Investoren, die das Sagen haben in dem Verein, die Sport und fußballfremde Interessen verfolgen."
Wenn man 50+1 so manifestiert, müsse der Verband auch die Transferfondmodelle stärker beobachten. Während Investoren doch den ganzen Verein im Fokus des Eigeninteresses hätten, wären die Investoren von Spielertransfers mehr an der Rendite bei den Ablösesummen interessiert. Stopper kommt so zu dem Schluss:
"Wo bleiben die Interessen der sportlichen Entwicklung. Die Menschen, die dort investiert haben, interessieren sich nicht an einer sportlichen Entwicklung sondern sagen sich, jetzt ist der beste Zeitpunkt, den Spieler X zu transferieren, weil der Verein Y hat jetzt das Interesse, eine so hohe Ablösesumme zu zahlen."
Und sieht für die DFL nur eine Lösung:
"Wir wollen einerseits 50+1 schützen, und zusätzlich werden wir auch alle anderen Entwicklungen, die dieses Grundinteresse, sportfremde Interessen aus diesem Betrieb rauszuhalten, weiter unterstützen."