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Umstrittener Gruss
Simunic darf nicht zur Fußball-WM

Die kroatische Fußballnationalmannschaft muss bei der WM auf Josip Simunic verzichten. Der ehemalige Bundesligaspieler wurde vom Fußball-Weltverband FIFA für zehn Pflichtspiele gesperrt. Der Grund: Verstoß gegen die Disziplinarregeln.

Marina Schweizer |
    Ein Plakat mit der Aufschrift "Rio 2014" hängt im Maracana-Fußballstadion in Rio de Janeiro.
    Josip Simunic darf in Brasiliens WM-Stadien nicht mitspielen. (dpa/epa/efe/Marcelo Sayao)
    Die Disziplinarkommission der FIFA reagierte damit auf Simunics Verhalten nach dem WM-Playoff-Spiel gegen Island im November. Der Verteidiger hatte im Stadion zusammen mit einigen Fans den sogenannten kroatischen Gruß gerufen. Die umstrittene Parole war während des zweiten Weltkrieges von der faschistischen Bewegung Ustascha benutzt worden. Die Kommission des Fußball-Weltverbandes kam zu dem Schluss, dass dieser Gruß diskriminierend sei und die Würde einer Gruppe von Personen unter anderem in Bezug auf Rasse, Religion oder Herkunft verletze.
    Die Sperre beginnt mit dem ersten WM-Spiel in Brasilien - für die zehn Pflichtspiele wird gegen den 35-Jährigen auch ein Stadionverbot verhängt, so die FIFA. Außerdem muss Simunic eine Geldstrafe von rund 24.500 Euro bezahlen.
    Kroatiens Nationaltrainer Nico Kovac sagte, er sei geschockt und enttäuscht über das Urteil der FIFA. Er kenne Simunic lange genug, um zu wissen, dass er niemanden habe verletzen wollen.
    Der kroatische Fußballverband erwägt einen Einspruch gegen das Urteil.
    Von einem kroatischen Gericht war Simunic bereits zu einer Geldstrafe von umgerechnet 3200 Euro verurteilt worden.