Ein Beitrag von Armin Himmelrath
Das ist hart, auf jeden Fall. Das tut sehr weh. Da weiß ich auch nicht, ob das nicht geschickter gewesen wär, dass man das zumindest in Raten hätte zahlen können oder so. Also, wer hat schon mal eben 700, 800 Euro?
Es wäre ein Problem für mich, weil ich nicht wüsste, wo ich das Geld hernehmen sollte. Auch nicht mit Arbeiten.
Von Ferienstimmung also keine Spur an der Fachhochschule Köln. Viele Studenten sind sauer über die Post der letzten Tage. Der Zahlschein für die Rückmeldung zum Sommersemester 2004 hat es in sich: Stolze 762 Euro und 59 Cent sollen sie zahlen - den normalen Semesterbeitrag plus die Strafgebühr für Langzeitstudenten von 650 Euro. Betroffen sind alle, die im nächsten Jahr schon zwölf Semester oder mehr eingeschrieben sind. So steht es zwar im neuen nordrhein-westfälischen Hochschulgesetz, aber eine Rechtsverordnung hat das Wissenschaftsministerium bisher noch nicht erlassen. Die FH Köln bewegt sich mit ihrer Gebührenforderung also auf juristisch höchst fragwürdigem Gelände. Kein Wunder, dass Betroffene wie Marco Schneider verärgert sind.
Ich hab davor schon mal studiert und hab dann meine Fähigkeiten irgendwo anders gesehen, allerdings erst nach vier Semestern. Und jetzt werde ich halt bestraft, dass ich im Grunde was studier, was meinen Fähigkeiten oder zumindest mir mehr Spaß macht, mit den Strafgebühren. Und dann auch noch das letzte Semester, wo auch noch die Diplomarbeit ist, muß ich 650 Euro zahlen. Aber Sie werden zahlen? Muß ich ja. Weil, sonst hab ich ja den Studentenstatus nicht mehr und kann ja die Diplomarbeit nicht schreiben. Bin ja gezwungen dazu.
Marco Schneider fühlt sich regelrecht erpresst. Bei seinem informationswissenschaftlichen Studium an der Fachhochschule ist er im 7. Semester und damit durchaus im Zeitplan. Zum Verhängnis wird ihm allerdings, dass er vorher schon einmal für vier Semester an einer Uni eingeschrieben war. Trotz des Ärgers will er aber keine juristischen Mittel gegen den Gebührenbescheid einlegen.
Das ist so ein Riesenaufwand - wenn’s irgendwie nen Massenbrief gibt, wo ich meine Unterschrift druntersetzen soll, dann ja. Aber ich denk mal, dass zuviel Potenzial verpufft.
Seine Arbeitsenergie will Marco Schneider lieber in die Diplomarbeit stecken. Die geforderte Summe wird er deshalb zähneknirschend an die Hochschulkasse überweisen. Für ihn mehr als ein ganzes Monatsbudget. Verärgert sind nicht nur die Studierenden, sondern auch das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium. Das schnelle Vorpreschen der FH Köln in Sachen Langzeitgebühren sei nicht in Ordnung, sagt Sprecher Thomas Breustedt.
Das führt natürlich jetzt dazu, dass es bei den Studierenden eine zusätzliche Verunsicherung gibt. Viele der 3500 Studierenden, das räumt auch die FH Köln ein, fallen ja möglicherweise gar nicht unter die Gebührenpflicht, weil sie durch die Sozialklauseln, die im Gesetz vorgesehen sind und die in der Rechtsverordnung ganz konkret definiert werden, gar nicht gebührenpflichtig werden.
Die massive Kritik aus dem Wissenschaftsministerium hat an der Fachhochschule Köln Wirkung gezeigt. Gegenüber Campus und Karriere verweigerte die Hochschule heute jede Stellungnahme. Gestern hieß es noch, die Langzeitgebühren seien schon über das Landeshochschulgesetz abgesichert. Deswegen sei eine Rechtsverordnung nicht mehr nötig. Mittlerweile aber heißt es nur noch: Kein Kommentar. Dabei lehnen selbst Betroffene wie Marco Schneider die Langzeitgebühr nicht generell ab.
Was ich gerechtfertigt finden würde, ist, wenn jemand wirklich aufgrund des Studentenstatus über die zwölf Semester kommt. Aber als wirkliche Strafe sehe ich das wirklich, wenn man aus Neigungsgründen gewechselt hat. Weil, da wird man wirklich bestraft.
Spätestens bis September, hat das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium angekündigt, soll die fehlende Rechtsverordnung in Sachen Langzeitgebühren nachgereicht werden. Und erst dann wird auch feststehen, ob tatsächlich alle 3500 Studierenden, die jetzt die unerfreuliche Post bekommen haben, auch tatsächlich 650 Euro bezahlen müssen.
Das ist hart, auf jeden Fall. Das tut sehr weh. Da weiß ich auch nicht, ob das nicht geschickter gewesen wär, dass man das zumindest in Raten hätte zahlen können oder so. Also, wer hat schon mal eben 700, 800 Euro?
Es wäre ein Problem für mich, weil ich nicht wüsste, wo ich das Geld hernehmen sollte. Auch nicht mit Arbeiten.
Von Ferienstimmung also keine Spur an der Fachhochschule Köln. Viele Studenten sind sauer über die Post der letzten Tage. Der Zahlschein für die Rückmeldung zum Sommersemester 2004 hat es in sich: Stolze 762 Euro und 59 Cent sollen sie zahlen - den normalen Semesterbeitrag plus die Strafgebühr für Langzeitstudenten von 650 Euro. Betroffen sind alle, die im nächsten Jahr schon zwölf Semester oder mehr eingeschrieben sind. So steht es zwar im neuen nordrhein-westfälischen Hochschulgesetz, aber eine Rechtsverordnung hat das Wissenschaftsministerium bisher noch nicht erlassen. Die FH Köln bewegt sich mit ihrer Gebührenforderung also auf juristisch höchst fragwürdigem Gelände. Kein Wunder, dass Betroffene wie Marco Schneider verärgert sind.
Ich hab davor schon mal studiert und hab dann meine Fähigkeiten irgendwo anders gesehen, allerdings erst nach vier Semestern. Und jetzt werde ich halt bestraft, dass ich im Grunde was studier, was meinen Fähigkeiten oder zumindest mir mehr Spaß macht, mit den Strafgebühren. Und dann auch noch das letzte Semester, wo auch noch die Diplomarbeit ist, muß ich 650 Euro zahlen. Aber Sie werden zahlen? Muß ich ja. Weil, sonst hab ich ja den Studentenstatus nicht mehr und kann ja die Diplomarbeit nicht schreiben. Bin ja gezwungen dazu.
Marco Schneider fühlt sich regelrecht erpresst. Bei seinem informationswissenschaftlichen Studium an der Fachhochschule ist er im 7. Semester und damit durchaus im Zeitplan. Zum Verhängnis wird ihm allerdings, dass er vorher schon einmal für vier Semester an einer Uni eingeschrieben war. Trotz des Ärgers will er aber keine juristischen Mittel gegen den Gebührenbescheid einlegen.
Das ist so ein Riesenaufwand - wenn’s irgendwie nen Massenbrief gibt, wo ich meine Unterschrift druntersetzen soll, dann ja. Aber ich denk mal, dass zuviel Potenzial verpufft.
Seine Arbeitsenergie will Marco Schneider lieber in die Diplomarbeit stecken. Die geforderte Summe wird er deshalb zähneknirschend an die Hochschulkasse überweisen. Für ihn mehr als ein ganzes Monatsbudget. Verärgert sind nicht nur die Studierenden, sondern auch das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium. Das schnelle Vorpreschen der FH Köln in Sachen Langzeitgebühren sei nicht in Ordnung, sagt Sprecher Thomas Breustedt.
Das führt natürlich jetzt dazu, dass es bei den Studierenden eine zusätzliche Verunsicherung gibt. Viele der 3500 Studierenden, das räumt auch die FH Köln ein, fallen ja möglicherweise gar nicht unter die Gebührenpflicht, weil sie durch die Sozialklauseln, die im Gesetz vorgesehen sind und die in der Rechtsverordnung ganz konkret definiert werden, gar nicht gebührenpflichtig werden.
Die massive Kritik aus dem Wissenschaftsministerium hat an der Fachhochschule Köln Wirkung gezeigt. Gegenüber Campus und Karriere verweigerte die Hochschule heute jede Stellungnahme. Gestern hieß es noch, die Langzeitgebühren seien schon über das Landeshochschulgesetz abgesichert. Deswegen sei eine Rechtsverordnung nicht mehr nötig. Mittlerweile aber heißt es nur noch: Kein Kommentar. Dabei lehnen selbst Betroffene wie Marco Schneider die Langzeitgebühr nicht generell ab.
Was ich gerechtfertigt finden würde, ist, wenn jemand wirklich aufgrund des Studentenstatus über die zwölf Semester kommt. Aber als wirkliche Strafe sehe ich das wirklich, wenn man aus Neigungsgründen gewechselt hat. Weil, da wird man wirklich bestraft.
Spätestens bis September, hat das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium angekündigt, soll die fehlende Rechtsverordnung in Sachen Langzeitgebühren nachgereicht werden. Und erst dann wird auch feststehen, ob tatsächlich alle 3500 Studierenden, die jetzt die unerfreuliche Post bekommen haben, auch tatsächlich 650 Euro bezahlen müssen.