"Clement schwieg, wo er hätte sprechen müssen, und er sprach, wo er besser geschwiegen hätte. So ließ der Minister die Gelegenheit ungenutzt, den Koalitionsfraktionen vor Augen zu führen, welchen Belastungen der schwache Aufschwung ausgesetzt wird, wenn die Ausbildungsabgabe kommt und der grüne Umweltminister seinen energiepolitischen Crashkurs fortsetzt. Statt dessen bejubelte Clement einen Tarifabschluss, der die Arbeitsplätze der Metallunternehmen noch schneller ins Ausland treibt. Wirtschaft und Arbeitnehmer haben ihren Anwalt in der Regierung verloren."
'Der Löwe brüllt nicht mehr' titelt die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND:
"Seinen ersten Auftritt im Bundestag nach dem großen Beben in der SPD hatte Wolfgang Clement durchaus verheißungsvoll begonnen. 'Der Horizont reißt auf', rief der Wirtschaftsminister gestern ins Plenum. In nur wenigen Monaten, so prophezeite er, werde die politische Debatte in Deutschland ganz anders geführt als jetzt - mit sehr viel mehr Selbstbewusstsein, weil die Konjunktur dann angesprungen sein werde. Doch zu mehr als ein paar Sätzen über den erhofften Aufschwung oder den erfolgreichen Metall-Tarifabschluss fehlte Clement offenbar die Kraft."
Das Düsseldorfer HANDELSBLATT warnt die Europäer vor der Annahme, dass der Export Konjunkturmotor bleiben werde:
"Die Folgerung ist klar: Die Leitzinsen müssen weiter runter, damit die lahmende Binnennachfrage mehr Schub erhält. Die EZB scheint dies verbal bereits vorzubereiten. Nach der seit zwei Wochen verwendeten Sprachregelung ist der hohe Euro auf einmal kein Problem mehr. Vielmehr dämpfe er den Preisdruck und erlaube so, 'die Zinsen niedrig zu halten' - oder zu senken, darf man ergänzen. Der neue, ungewöhnliche Tenor erleichtert es der EZB, auf einen weiter steigenden Euro mit einer Zinssenkung zu reagieren, ohne in den Ruch zu kommen, die Geldpolitik an wechselkurspolitischen Zielen auszurichten."
Kommentar-Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ist auch der für Montag angekündigte UMTS-Start des weltgrößten Mobilfunkbetreibers Vodafone:
"Mit dem Coup sichert sich der Konzern die Aufmerksamkeit in der Branche und stichelt gegen die Konkurrenten. Das ist aber der einzige Vorteil des Vorpreschens. Auf Dauer wird Vodafone wie die anderen Netzbetreiber kämpfen müssen, um aus UMTS in Deutschland ein rentables Geschäft zu machen. Die Milliarden-Investitionen für die Lizenz bleiben eine schwere Bürde."
'Der Löwe brüllt nicht mehr' titelt die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND:
"Seinen ersten Auftritt im Bundestag nach dem großen Beben in der SPD hatte Wolfgang Clement durchaus verheißungsvoll begonnen. 'Der Horizont reißt auf', rief der Wirtschaftsminister gestern ins Plenum. In nur wenigen Monaten, so prophezeite er, werde die politische Debatte in Deutschland ganz anders geführt als jetzt - mit sehr viel mehr Selbstbewusstsein, weil die Konjunktur dann angesprungen sein werde. Doch zu mehr als ein paar Sätzen über den erhofften Aufschwung oder den erfolgreichen Metall-Tarifabschluss fehlte Clement offenbar die Kraft."
Das Düsseldorfer HANDELSBLATT warnt die Europäer vor der Annahme, dass der Export Konjunkturmotor bleiben werde:
"Die Folgerung ist klar: Die Leitzinsen müssen weiter runter, damit die lahmende Binnennachfrage mehr Schub erhält. Die EZB scheint dies verbal bereits vorzubereiten. Nach der seit zwei Wochen verwendeten Sprachregelung ist der hohe Euro auf einmal kein Problem mehr. Vielmehr dämpfe er den Preisdruck und erlaube so, 'die Zinsen niedrig zu halten' - oder zu senken, darf man ergänzen. Der neue, ungewöhnliche Tenor erleichtert es der EZB, auf einen weiter steigenden Euro mit einer Zinssenkung zu reagieren, ohne in den Ruch zu kommen, die Geldpolitik an wechselkurspolitischen Zielen auszurichten."
Kommentar-Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ist auch der für Montag angekündigte UMTS-Start des weltgrößten Mobilfunkbetreibers Vodafone:
"Mit dem Coup sichert sich der Konzern die Aufmerksamkeit in der Branche und stichelt gegen die Konkurrenten. Das ist aber der einzige Vorteil des Vorpreschens. Auf Dauer wird Vodafone wie die anderen Netzbetreiber kämpfen müssen, um aus UMTS in Deutschland ein rentables Geschäft zu machen. Die Milliarden-Investitionen für die Lizenz bleiben eine schwere Bürde."