Gemeinsame Stellungnahme
Umwelt- und Agrarverbände kritisieren die Pläne der EU-Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik

Zahlreiche Umwelt- und Agrarverbände haben in einer gemeinsamen Stellungnahme die Pläne der Europäischen Kommission für die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik kritisiert.

    Ein Maisfeld, mit jungen Pflanzen, wird mit Gülle gedüngt, Gülleselbstfahrer, bei Geldern, NRW.
    Mehrere Verbände kritisieren Pläne der EU für die künftige Agrarpolitik. (pa/Jochen Tack)
    In dem Papier, das unter anderem vom BUND, Greenpeace, der Deutschen Umwelthilfe sowie zahlreichen Bio-Lebensmittelverbänden mitgezeichnet wurde, heißt es, ohne erhebliche Nachbesserungen drohe eine massive Wettbewerbsverzerrung.
    Zudem würden ausgerechnet die landwirtschaftlichen Betriebe geschwächt, die ressourcenschonend wirtschaften. Die Verbände kritisieren, dass künftig wieder mehr Gelder für reine Flächenprämien vorgesehen seien, nicht aber für ökologische Mindeststandards, die Klima- und Artenschutz dienen. Dies ignoriere Empfehlungen unter anderem der Wissenschaft und gefährde die gesellschaftliche Akzeptanz der Agrarzahlungen. In der Stellungnahme verweisen die Verbände auch auf den aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur zum Zustand der Umwelt in Europa.

    Naturschutzring: Renationalisierung zulasten der Umwelt

    Der Geschäftsführer des Deutschen Naturschutzrings, Schöne, beklagte im Deutschlandfunk eine zunehmende Re-Nationalisierung. Demnach dürften die EU-Staaten künftig wieder selbst über Naturschutzmaßnahmen entscheiden. Viele Staaten könnten dann nach dem Motto verfahren "so wenig Umwelt wie möglich", um keine Wettbewerbsnachteile zu erleiden. Dieser "grundsätzliche Denkfehler" werde sich dramatisch auf die Umwelt auswirken, warnte Schöne. Es sei wichtig, dass die EU wieder mehr Vorgaben mache und die Gelder gezielt für Fördermaßnahmen für Natur- und Umweltschutz einsetze.
    Die Europäische Kommission will den Bauern in der EU künftig weniger Geld fest zusagen. Wie aus einem Haushaltsvorschlag der Brüsseler Behörde hervorgeht, sollen Landwirten für den Zeitraum 2028 bis 2034 nur etwa 300 Milliarden Euro zugesichert werden - und damit mehr als 20 Prozent weniger als in der laufenden siebenjährigen Budgetperiode veranschlagt. 
    Die EU-Kommission will außerdem den Geldtopf für die Agrarpolitik mit Budgets für andere Politikbereiche zusammenlegen.
    Diese Nachricht wurde am 02.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.