"Triclosan wird zunehmend verwendet, so in den letzten 3-4 Jahren in vielen Produkten des öffentlichen Verbrauchs, zum Beispiel Reinigungsmittel, Waschmittel, Seife, Shampoos, aber auch in Textilien, und Kunststoffen, auch in der Zahnpasta kann es vorkommen."
Ingrid Noeh, Leiterin des Fachbereichs Umweltprüfung beim Umweltbundesamt in Berlin hält den vielfältigen Einsatz des weißlichen Pulvers Triclosan, das antibakteriell wirkt, für problematisch. Denn der Stoff reichert sich in der Natur und im menschlichen Organismus an, er wird also nicht abgebaut.
"Man hat es in Fischen gefunden, und auch in Pflanzen, die in Kläranlagen wachsen. Man hat es inzwischen auch im Menschen gefunden, im Blut und in der Muttermilch. "
Am Fraunhofer-Institut für Molkekularbiologie und angewandte Ökologie in Schmallenberg forscht Heinz Rüdel darüber, wie sich Triclosan in Fischen anreichert. Die Ergebnisse aus dem Zeitraum von 1994 bis 2003 sind alarmierend.
"So haben wir beispielsweise bei der Saale festgestellt, dass die Belastung der Brassen dort innerhalb von 10 Jahren um 500 % zu genommen hat. Das war eine überraschende Erkenntnis. Im Rhein und in der Saar, haben wir bei den Untersuchungen dort festgestellt, dass die Konzentrationen um 100-200% angestiegen sind."
Die EU-Umweltkommission hält den Stoff zwar für umweltgefährdend. Dennoch ist Triclosan eine zugelassene Chemikalie. Laut Auffassung des Scientific Committee, das in der EU die Schädlichkeit von Chemikalien prüft, gibt es derzeit nicht genügend wissenschaftliche Belege, um es zu verbieten, wie das Umweltverbände seit Jahren fordern. Auch Ingrid Noeh vom Umweltbundesamt sieht noch viel Forschungsbedarf in Sachen Triclosan.
"Was wir finden, ist, dass Triclosan und noch stärker sein Umwandlungsprodukt Methyltriklosan sich in der Umwelt findet. Wir wissen aber noch nicht genau, was die Wirkung ist. Es kann gewässerschädigend sein, es bringt Algen um, es bringt Bakterien um. Was es genau auf Dauer für die Umwelt bedeutet, ist noch nicht nachgewiesen worden. Es steht aber zu befürchten, dass sich dauerhafte ökosystemare Veränderungen entwickeln."
Das haben auch die deutschen Waschmittelhersteller eingesehen und sich dazu verpflichtet, vorsorglich auf den Einsatz der Chemikalie zu verzichten. Der Gesamtverband der Textil- und Bekleidungsindustrie sieht dagegen keinen Handlungsbedarf, wie Dana Kruse vom Referat Umwelt erklärt. Es gäbe keinen Grund dafür, Triclosan zu vermeiden. Denn Erkenntnisse über negative Auswirkungen des Stoffes lägen nicht vor. Immerhin wurden in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungen veröffentlicht, die schädliche Wirkungen auf den Menschen nicht ausschließen. So kann Triclosan unter anderem Haut- und Augenreizungen hervorrufen und sich unter UV-Licht, folglich bei Sonneneinstrahlung, zu krebserregendem Dioxin verwandeln. Umwelt- und Verbraucherorganisationen empfehlen darum, Textilien mit chemischen Ausrüstungen gegen Schweißgeruch zu meiden.
Auch Jürgen Kundke, Sprecher des Bundesinstitutes für Risikobewertung, kann die Verwendung von Triclosan in Textilien nicht gutheißen. Das Bundesinistitut ist in Deutschland zuständig für die Bewertung von Chemikalien.
"Wir sind der Meinung, dass grundsätzlich gar keine bakteriziden Stoffe in Textilien einzusetzen sind. Und uns sind keine Studien bekannt, dass der Stoff in den Mengen, in denen er in Textilien eingesetzt wird, der Effekt der erzielt werden soll, dass heißt die Vernichtung der geruchsbildenden Bakterien tatsächlich auftritt."
Demnächst will sich das Bundesinstitut für Risikobewertung mit den Verbänden der Textilindustrie zusammensetzen, um den weiteren Einsatz von Desinfektionsmitteln in Textilien zu erörtern. Neu bewertet wird Triclosan frühestens 2009 – im so genannten REACH-Verfahren der EU. Zumindest bis dahin kann der Stoff ohne große Restriktionen weiter eingesetzt werden.
Ingrid Noeh, Leiterin des Fachbereichs Umweltprüfung beim Umweltbundesamt in Berlin hält den vielfältigen Einsatz des weißlichen Pulvers Triclosan, das antibakteriell wirkt, für problematisch. Denn der Stoff reichert sich in der Natur und im menschlichen Organismus an, er wird also nicht abgebaut.
"Man hat es in Fischen gefunden, und auch in Pflanzen, die in Kläranlagen wachsen. Man hat es inzwischen auch im Menschen gefunden, im Blut und in der Muttermilch. "
Am Fraunhofer-Institut für Molkekularbiologie und angewandte Ökologie in Schmallenberg forscht Heinz Rüdel darüber, wie sich Triclosan in Fischen anreichert. Die Ergebnisse aus dem Zeitraum von 1994 bis 2003 sind alarmierend.
"So haben wir beispielsweise bei der Saale festgestellt, dass die Belastung der Brassen dort innerhalb von 10 Jahren um 500 % zu genommen hat. Das war eine überraschende Erkenntnis. Im Rhein und in der Saar, haben wir bei den Untersuchungen dort festgestellt, dass die Konzentrationen um 100-200% angestiegen sind."
Die EU-Umweltkommission hält den Stoff zwar für umweltgefährdend. Dennoch ist Triclosan eine zugelassene Chemikalie. Laut Auffassung des Scientific Committee, das in der EU die Schädlichkeit von Chemikalien prüft, gibt es derzeit nicht genügend wissenschaftliche Belege, um es zu verbieten, wie das Umweltverbände seit Jahren fordern. Auch Ingrid Noeh vom Umweltbundesamt sieht noch viel Forschungsbedarf in Sachen Triclosan.
"Was wir finden, ist, dass Triclosan und noch stärker sein Umwandlungsprodukt Methyltriklosan sich in der Umwelt findet. Wir wissen aber noch nicht genau, was die Wirkung ist. Es kann gewässerschädigend sein, es bringt Algen um, es bringt Bakterien um. Was es genau auf Dauer für die Umwelt bedeutet, ist noch nicht nachgewiesen worden. Es steht aber zu befürchten, dass sich dauerhafte ökosystemare Veränderungen entwickeln."
Das haben auch die deutschen Waschmittelhersteller eingesehen und sich dazu verpflichtet, vorsorglich auf den Einsatz der Chemikalie zu verzichten. Der Gesamtverband der Textil- und Bekleidungsindustrie sieht dagegen keinen Handlungsbedarf, wie Dana Kruse vom Referat Umwelt erklärt. Es gäbe keinen Grund dafür, Triclosan zu vermeiden. Denn Erkenntnisse über negative Auswirkungen des Stoffes lägen nicht vor. Immerhin wurden in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungen veröffentlicht, die schädliche Wirkungen auf den Menschen nicht ausschließen. So kann Triclosan unter anderem Haut- und Augenreizungen hervorrufen und sich unter UV-Licht, folglich bei Sonneneinstrahlung, zu krebserregendem Dioxin verwandeln. Umwelt- und Verbraucherorganisationen empfehlen darum, Textilien mit chemischen Ausrüstungen gegen Schweißgeruch zu meiden.
Auch Jürgen Kundke, Sprecher des Bundesinstitutes für Risikobewertung, kann die Verwendung von Triclosan in Textilien nicht gutheißen. Das Bundesinistitut ist in Deutschland zuständig für die Bewertung von Chemikalien.
"Wir sind der Meinung, dass grundsätzlich gar keine bakteriziden Stoffe in Textilien einzusetzen sind. Und uns sind keine Studien bekannt, dass der Stoff in den Mengen, in denen er in Textilien eingesetzt wird, der Effekt der erzielt werden soll, dass heißt die Vernichtung der geruchsbildenden Bakterien tatsächlich auftritt."
Demnächst will sich das Bundesinstitut für Risikobewertung mit den Verbänden der Textilindustrie zusammensetzen, um den weiteren Einsatz von Desinfektionsmitteln in Textilien zu erörtern. Neu bewertet wird Triclosan frühestens 2009 – im so genannten REACH-Verfahren der EU. Zumindest bis dahin kann der Stoff ohne große Restriktionen weiter eingesetzt werden.