Auf den ersten Blick ist es ein Hotel wie jedes andere auch. Dunkle Eichenverkleidung, Marmortresen, goldene Schlüssel am Brett, im Kamin knistern und knacken ein paar Scheite.
"Wir gehen einmal hier gerade durch nach draußen ein Stück."
Die Besonderheit steht im Keller.
"Da wollen wir mal eben im Heizungskeller gucken."
Hoteldirektor Stefan Struck deutet auf vier grüne Kästen, jeder so groß wie eine Waschmaschine.
"Ja, das sind jetzt die vier Blockheizkraftwerke, die 22 Kilowattstunden an Strom erzeugen. Primär erzeugen die erst einmal Wärme und das Abfallprodukt Strom wird also direkt bei uns im Haus eingespeist, sodass wir also den Strom für uns direkt hier selber nutzen."
Nicht nur das effiziente Heizsystem brachte dem Landhotel Struck bei Attendorn in Nordrhein-Westfalen den Titel Klimahotel ein. Aber mit ihm fing für den Hotelier alles an. Er und 350 weitere Lizenznehmer aus dem Gastgewerbe betreiben seit 2001 das Portal für umweltfreundliches Reisen Viabono, das auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz gegründet wurde. Unter diesem Dach entstand 2010 die Marke Klimahotels. Dazu Stephan Krug, Geschäftsführer von Viabono:
"Klimahotels sind Hotels, die einen CO2-Fußabdruck gemacht haben. Ein CO2-Fußabdruck ist eine Art Bilanz, mit der wir erheben, wie viel CO2 pro Übernachtung entsteht. Und dann können wir sagen, ist dieses Hotel klimafreundlich oder ist dieses Hotel nicht klimafreundlich, und ordnen das dann in Klimaeffizienzklassen ein."
Die Skala geht von A bis F. Das Landhotel Struck befindet sich mit seinen insgesamt 338 Tonnen CO2 im Jahr am oberen Ende. Nur Hotels der Klasse A und B können Klimahotels werden. Der Anspruch der Klimahotels ist auf der einen Seite, die Emission an Kohlendioxid so weit wie möglich herunterzuschrauben. Das Ziel ist völlige Klimaneutralität, also ein Wert von null.
"Völlig klimaneutral, das geht einfach nicht. Sie haben immer Heizung. Auch wenn Sie Ökostrom beziehen, haben Sie einen Rest an Emission. Die Lebensmittel müssen herangekarrt werden und so weiter und so fort. Sie haben immer einen kleinen Betrag an CO2-Emission, den Sie nicht vermeiden können. Und dieser unvermeidbare Rest, der wird dann kompensiert im Rahmen von zertifizierten Projekten."
CO2-Emissionen haben überall auf der Welt die gleiche Wirkung auf das Klima. Deshalb macht es keinen Unterschied, wo auf der Erde die Klimahotels kompensieren. Ihnen stehen drei Projekte in China, Vietnam und Panama zur Auswahl. Das Landhotel Struck hat sich für ein Aufforstungsprojekt in Panama entschieden, weil hier nicht nur ein Ökosystem auf ehemaligen Brachflächen wieder entsteht, sondern zudem die einheimischen Arbeiter einen fairen Lohn erhalten. Um den Kohlendioxid-Ausgleich für die Klimahotels kümmert sich die Organisation CO2OL, sprich COOL. Nina Nürnberg von CO2OL:
"Dort wird dann nachweislich eine bestimmte Menge an CO2 durch das Wachstum der Bäume gebunden. Und es gibt Standards, wie zum Beispiel den CarbonFix-Standard, der durch externe dritte Organisationen verliehen wird, die dann vor Ort sich das anschauen, prüfen, wie viel CO2 gebunden wird, und dieses validieren."
Pro Tonne CO2, welche das Landhotel Struck ausstößt, werden in Panama drei bis vier Bäume gepflanzt. 1,6 Hektar Wald gingen für das vergangene Jahr auf das Konto Struck, das macht 953 Bäume. Aus Erfahrung weiß der Verbraucher, dass Öko auch kostet. Jedoch mitnichten soviel, wie man glaubt, rechnet Stephan Krug von Viabono vor.
"Die CO2-Emissionen pro Übernachtung liegen zwischen 20 und 70 Kilogramm. Und eine Tonne CO2-Kompensation, sprich Wiederaufforstung, kostet zehn Euro. Und da können Sie halt hochrechnen, 20 bis 70 Kilogramm kosten dann zwischen 20 und 70 Cent pro Übernachtung."
Nicht nur der Ausgleich durch Klimazertifikate muss bezahlt werden, sondern auch die Anschaffung klimafreundlicher Systeme für Wasser und Wärme sowie die Hausisolierung. Weniger CO2-Ausstoß heißt aber meist gleichzeitig auch geringere Kosten, zum Beispiel für Energie, sodass laut Viabono-Chef Krug, der Gast nicht mehr bezahlt als in üblichen Hotels. Wer jetzt denkt, Hotelurlaub im Klimahotel bedeutet kalt duschen, vegetarisch essen und Wollpulli überziehen, den könnte die Quintessenz überraschen. Denn man kann klimaneutral leben, ohne auf einen hohen Standard zu verzichten.
"Wir gehen einmal hier gerade durch nach draußen ein Stück."
Die Besonderheit steht im Keller.
"Da wollen wir mal eben im Heizungskeller gucken."
Hoteldirektor Stefan Struck deutet auf vier grüne Kästen, jeder so groß wie eine Waschmaschine.
"Ja, das sind jetzt die vier Blockheizkraftwerke, die 22 Kilowattstunden an Strom erzeugen. Primär erzeugen die erst einmal Wärme und das Abfallprodukt Strom wird also direkt bei uns im Haus eingespeist, sodass wir also den Strom für uns direkt hier selber nutzen."
Nicht nur das effiziente Heizsystem brachte dem Landhotel Struck bei Attendorn in Nordrhein-Westfalen den Titel Klimahotel ein. Aber mit ihm fing für den Hotelier alles an. Er und 350 weitere Lizenznehmer aus dem Gastgewerbe betreiben seit 2001 das Portal für umweltfreundliches Reisen Viabono, das auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz gegründet wurde. Unter diesem Dach entstand 2010 die Marke Klimahotels. Dazu Stephan Krug, Geschäftsführer von Viabono:
"Klimahotels sind Hotels, die einen CO2-Fußabdruck gemacht haben. Ein CO2-Fußabdruck ist eine Art Bilanz, mit der wir erheben, wie viel CO2 pro Übernachtung entsteht. Und dann können wir sagen, ist dieses Hotel klimafreundlich oder ist dieses Hotel nicht klimafreundlich, und ordnen das dann in Klimaeffizienzklassen ein."
Die Skala geht von A bis F. Das Landhotel Struck befindet sich mit seinen insgesamt 338 Tonnen CO2 im Jahr am oberen Ende. Nur Hotels der Klasse A und B können Klimahotels werden. Der Anspruch der Klimahotels ist auf der einen Seite, die Emission an Kohlendioxid so weit wie möglich herunterzuschrauben. Das Ziel ist völlige Klimaneutralität, also ein Wert von null.
"Völlig klimaneutral, das geht einfach nicht. Sie haben immer Heizung. Auch wenn Sie Ökostrom beziehen, haben Sie einen Rest an Emission. Die Lebensmittel müssen herangekarrt werden und so weiter und so fort. Sie haben immer einen kleinen Betrag an CO2-Emission, den Sie nicht vermeiden können. Und dieser unvermeidbare Rest, der wird dann kompensiert im Rahmen von zertifizierten Projekten."
CO2-Emissionen haben überall auf der Welt die gleiche Wirkung auf das Klima. Deshalb macht es keinen Unterschied, wo auf der Erde die Klimahotels kompensieren. Ihnen stehen drei Projekte in China, Vietnam und Panama zur Auswahl. Das Landhotel Struck hat sich für ein Aufforstungsprojekt in Panama entschieden, weil hier nicht nur ein Ökosystem auf ehemaligen Brachflächen wieder entsteht, sondern zudem die einheimischen Arbeiter einen fairen Lohn erhalten. Um den Kohlendioxid-Ausgleich für die Klimahotels kümmert sich die Organisation CO2OL, sprich COOL. Nina Nürnberg von CO2OL:
"Dort wird dann nachweislich eine bestimmte Menge an CO2 durch das Wachstum der Bäume gebunden. Und es gibt Standards, wie zum Beispiel den CarbonFix-Standard, der durch externe dritte Organisationen verliehen wird, die dann vor Ort sich das anschauen, prüfen, wie viel CO2 gebunden wird, und dieses validieren."
Pro Tonne CO2, welche das Landhotel Struck ausstößt, werden in Panama drei bis vier Bäume gepflanzt. 1,6 Hektar Wald gingen für das vergangene Jahr auf das Konto Struck, das macht 953 Bäume. Aus Erfahrung weiß der Verbraucher, dass Öko auch kostet. Jedoch mitnichten soviel, wie man glaubt, rechnet Stephan Krug von Viabono vor.
"Die CO2-Emissionen pro Übernachtung liegen zwischen 20 und 70 Kilogramm. Und eine Tonne CO2-Kompensation, sprich Wiederaufforstung, kostet zehn Euro. Und da können Sie halt hochrechnen, 20 bis 70 Kilogramm kosten dann zwischen 20 und 70 Cent pro Übernachtung."
Nicht nur der Ausgleich durch Klimazertifikate muss bezahlt werden, sondern auch die Anschaffung klimafreundlicher Systeme für Wasser und Wärme sowie die Hausisolierung. Weniger CO2-Ausstoß heißt aber meist gleichzeitig auch geringere Kosten, zum Beispiel für Energie, sodass laut Viabono-Chef Krug, der Gast nicht mehr bezahlt als in üblichen Hotels. Wer jetzt denkt, Hotelurlaub im Klimahotel bedeutet kalt duschen, vegetarisch essen und Wollpulli überziehen, den könnte die Quintessenz überraschen. Denn man kann klimaneutral leben, ohne auf einen hohen Standard zu verzichten.