Die baden-württembergische Landesgartenschau hatte kaum ihre Pforten geöffnet, als sich im April 1986 jene Katastrophe ereignete, vor der Umweltschützer immer gewarnt hatten: der Reaktorunfall von Tschernobyl. Die Themen der Ökostation waren mit einem Schlag aktueller denn je: hier wurde ökologisches Leben sinnlich erfahrbar gemacht. Heide Bergmann vom Leitungsteam der Ökostation:
"Wir wollten den Menschen nicht nur vermitteln, dass die Umwelt bedroht ist und wie schlecht es steht, sondern wir wollten zeigen, was jeder selbst tun kann, um Natur und Umwelt zu schützen oder ökologisch oder im Einklang mit der Natur zu leben. Dass wir die Menschen wirklich befähigen, selbst etwas in die Hand zu nehmen und selbst etwas zu verändern. Das war von Anfang an unser Ziel: einfach praktischen Umweltschutz zu zeigen."
Doch dieser Traum schien nach nur zehn Monaten ein jähes Ende zu nehmen: im Februar 1987 zerstörte ein Brand das Naturhaus bis auf die Grundmauern; die Ursache wurde nie geklärt. Es dauerte mehr als vier Jahre, bis das Haus wieder aufgebaut war - mit Hilfe von Versicherungsgeldern, der Stiftung Naturschutzfonds und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz, der die Trägerschaft übernahm. 1991 wurde die Neueröffnung gefeiert, vier Jahre später dann der nächste Schicksalsschlag: im November 1995 wurde unmittelbar vor der Station eine 26-jährige Praktikantin erschossen, auch dieser Fall ist bis heute ungeklärt; die Ökostation blieb daraufhin drei Monate geschlossen. Die inhaltliche Arbeit aber ruhte nie. Vor allem am Programm feilte das Leitungsteam, zu dem auch Ralf Hufnagel zählt:
"Wenn man die alten Programme anschaut, Vortragsreihe A, Vortragsreihe B, Vortragsabend, Vortragsabend - wissen Sie, da kriegt man heute keinen mehr hinterm warmen Ofen hervor. Da muss man sich andere Dinge einfallen lassen. Wenn wir vor drei Wochen hier "Birds and Breakfast", eine Vogelstimmen-Wanderung morgens um sechs am Sonntag hatten, und es waren über 30 Leute da, dann ist das toll. Und es gibt gleichwohl gute Möglichkeiten, heute die Leute zu Veranstaltungen zu bringen. Aber das ist eben anders als früher."
Ein Schwerpunkt liegt bei Kindern und Jugendlichen. Über 50.000 haben die Ökostation bereits besucht, dort gegärtnert, Frösche beobachtet oder gelernt Abfall zu vermeiden. Neben der Umweltpädagogik spielt bürgerschaftliches Engagement eine immer wichtigere Rolle. So beteiligt sich die Ökostation etwa an einer städtischen Aktion, bei der Bürger die Schulhöfe von Müll befreien, oder an einem Bürgerforum zur Rettung eines verschmutzten Sees. Immer wichtiger auch das Thema Nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen wurde die Ökostation im vergangenen Jahr als offizielles Projekt ausgezeichnet. Kein Zweifel: das ehemalige Alternativprojekt ist in den 20 Jahren seines Bestehens professionell geworden und hat international Schule gemacht; jedes Jahr kommen zahlreiche Besuchergruppen aus aller Welt. Von der Skepsis am Anfang spüre sie heute nichts mehr, sagt Heide Bergmann:
"Es gab auch sehr viel kritische Anmerkungen damals, eher Skepsis oder Misstrauen, ob denn die Ökos zurück in die Steinzeit wollen – mit diesem Haus aus Naturmaterialien oder mit Vollwertküche. Das Bewusstsein ist einfach fortgeschritten und die Akzeptanz von Ökologie. Wir sind nicht mehr so in einer Exotenecke, sondern Ökologie gehört zumindest bei uns in Freiburg schon zum guten Ton. Ich denke, dazu haben wir auch ein Stück beigetragen."
"Wir wollten den Menschen nicht nur vermitteln, dass die Umwelt bedroht ist und wie schlecht es steht, sondern wir wollten zeigen, was jeder selbst tun kann, um Natur und Umwelt zu schützen oder ökologisch oder im Einklang mit der Natur zu leben. Dass wir die Menschen wirklich befähigen, selbst etwas in die Hand zu nehmen und selbst etwas zu verändern. Das war von Anfang an unser Ziel: einfach praktischen Umweltschutz zu zeigen."
Doch dieser Traum schien nach nur zehn Monaten ein jähes Ende zu nehmen: im Februar 1987 zerstörte ein Brand das Naturhaus bis auf die Grundmauern; die Ursache wurde nie geklärt. Es dauerte mehr als vier Jahre, bis das Haus wieder aufgebaut war - mit Hilfe von Versicherungsgeldern, der Stiftung Naturschutzfonds und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz, der die Trägerschaft übernahm. 1991 wurde die Neueröffnung gefeiert, vier Jahre später dann der nächste Schicksalsschlag: im November 1995 wurde unmittelbar vor der Station eine 26-jährige Praktikantin erschossen, auch dieser Fall ist bis heute ungeklärt; die Ökostation blieb daraufhin drei Monate geschlossen. Die inhaltliche Arbeit aber ruhte nie. Vor allem am Programm feilte das Leitungsteam, zu dem auch Ralf Hufnagel zählt:
"Wenn man die alten Programme anschaut, Vortragsreihe A, Vortragsreihe B, Vortragsabend, Vortragsabend - wissen Sie, da kriegt man heute keinen mehr hinterm warmen Ofen hervor. Da muss man sich andere Dinge einfallen lassen. Wenn wir vor drei Wochen hier "Birds and Breakfast", eine Vogelstimmen-Wanderung morgens um sechs am Sonntag hatten, und es waren über 30 Leute da, dann ist das toll. Und es gibt gleichwohl gute Möglichkeiten, heute die Leute zu Veranstaltungen zu bringen. Aber das ist eben anders als früher."
Ein Schwerpunkt liegt bei Kindern und Jugendlichen. Über 50.000 haben die Ökostation bereits besucht, dort gegärtnert, Frösche beobachtet oder gelernt Abfall zu vermeiden. Neben der Umweltpädagogik spielt bürgerschaftliches Engagement eine immer wichtigere Rolle. So beteiligt sich die Ökostation etwa an einer städtischen Aktion, bei der Bürger die Schulhöfe von Müll befreien, oder an einem Bürgerforum zur Rettung eines verschmutzten Sees. Immer wichtiger auch das Thema Nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen wurde die Ökostation im vergangenen Jahr als offizielles Projekt ausgezeichnet. Kein Zweifel: das ehemalige Alternativprojekt ist in den 20 Jahren seines Bestehens professionell geworden und hat international Schule gemacht; jedes Jahr kommen zahlreiche Besuchergruppen aus aller Welt. Von der Skepsis am Anfang spüre sie heute nichts mehr, sagt Heide Bergmann:
"Es gab auch sehr viel kritische Anmerkungen damals, eher Skepsis oder Misstrauen, ob denn die Ökos zurück in die Steinzeit wollen – mit diesem Haus aus Naturmaterialien oder mit Vollwertküche. Das Bewusstsein ist einfach fortgeschritten und die Akzeptanz von Ökologie. Wir sind nicht mehr so in einer Exotenecke, sondern Ökologie gehört zumindest bei uns in Freiburg schon zum guten Ton. Ich denke, dazu haben wir auch ein Stück beigetragen."