Schulhefte sind Wegwerfprodukte – jedenfalls die meisten. Besonders schade, wenn dafür Bäume gefällt werden. Dabei gibt es genügend Alternativen, doch die sind oft schwer zu finden - so jedenfalls die Erfahrung von Friederike Farsen der Umweltexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
"Leider haben wir festgestellt, dass Frischfaserhefte gerade im Eingangsbereich sozusagen verramscht werden. Sie fallen drüber, während das Recyclingheft hinten im Regal liegt, man sich bücken muss. Da ist dann auch nicht ganz klar, welches Heft gekauft wird. Man muss sagen, vor 20 Jahren war es einfacher ein umweltfreundliches Heft zu bekommen, da waren 50 bis 70 Prozent der Schulhefte aus Recyclingpapier, das Angebot ist dann auf fast fünf Prozent zurückgegangen, heute sind es gerade zehn Prozent"
Hefte aus 100 Prozent Altpapier kann man zum Beispiel am Blauen Engel erkennen. Friederike Farsen:
"Das ist das Beste aus unserer Sicht, nicht nur weil es die höchsten Umweltkriterien hat, sondern weil es von einer unabhängigen Stelle vergeben wird und kein Hersteller eigenes Siegel ist. Zudem spart es auch noch Energie und Wasser, es kann bis zu 50 Prozent weniger Energie verbraucht werden im Vergleich zu Heften aus frischen Fasern und weniger Schadstoffe gelangen in das Abwasser."
Wer ein Schulheft kauft, kann in Sachen Umwelt aber auch hereinfallen. Auf Siegel, die umweltfreundlich klingen, aber nur Selbstverständlichkeiten bescheinigen. So zum Beispiel die Bezeichnung "holzfrei". Viele Kunden denken, dass dafür keine Bäume gefällt werden, aber das Gegenteil ist der Fall: Für holzfreies Papier werden besonders viele Bäume gefällt – so die Verbraucherzentrale. Der Begriff besagt nur, dass keine verholzten Bestandteile für die Produktion verwendet worden sind. Bei manchen Siegeln bescheinigen sich Unternehmen die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte selbst - "Weltpark Tropenwald" oder "Aqua pro Natura" sind Beispiele dafür.
"Das sagt einmal es ist chlorfrei gebleicht, das ist aber in Europa Standard, das andere spricht dafür, dass kein Tropenwald in diesen Heften ist, wofür es nicht steht ist dass zum Beispiel Wälder aus dem Norden Europas oder dem Norden Amerikas Holz für unsere Papierindustrie liefern, und da kann auch Holz aus den Urwäldern drin stecken. Es ist nicht wirklich transparent, man findet auch im Internet wenig dazu."
Neutralere Informationen liefert nach Ansicht der Verbraucherzentrale das FSC-Siegel, allerdings sind die Anforderungen hier nicht so hoch. Es wird vom Forest Stewardship Council, vergeben, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um umweltverträgliche Waldwirtschaft kümmert. Es wird auch für Papier aus Frischholz vergeben und bescheinigt unter anderem, dass das Holz nicht aus Raubbau stammt. Deutschland ist übrigens einer der Weltmeister im Papierverbrauch, circa 240 Kilogramm sind es pro Kopf, pro Jahr.
Es könnte mehr Altpapier sein – kritisiert das Unternehmen Venceremos. Es stellt Schulhefte aus 100 Prozent Altpapier her. Paul Königsmann ist Sprecher.
"Die Mode aus diesem Thema ist raus. In den 80er-Jahren war das n Modethema mehr. Wenn wir Bestellungen von Schulen bekommen, sind das Lehrer, die in den 80er-Jahren Schüler waren, die das initiieren. Die Schüler selbst haben emotional kein Interesse."
Von der Papierqualität ist ein Heft aus 100 Prozent Altpapier kaum von einem aus Frischholz zu unterscheiden. Trotzdem bestellen die Schulen kaum noch Recyclinghefte.
"Heute haben wir ein hochmodernes Papier, die Stiftung Warentest hat unsere Produkte untersucht und mit gut bewertet, heute kratzt kein Füller, heute ist es so weiß wie weißes Papier, nur da hat man dann irgendwelche Gegenargumente, die eigentlich nicht mehr ziehen."
Auch preislich gibt es kaum einen Unterschied. In einigen Läden werden allerdings Schulhefte zu drei Cent verkauft – ohne Siegel – ohne Herkunftsangabe. Friederike Farsen:
"Wenn da kein Hinweis auf die Papierqualität ist, dann lieber die Finger davon lassen. Man kann nicht sagen, wie die Papierqualität ist, man kann nicht sagen, wie es gebleicht worden ist. Es ist wirklich kein empfehlenswertes Papier."
"Leider haben wir festgestellt, dass Frischfaserhefte gerade im Eingangsbereich sozusagen verramscht werden. Sie fallen drüber, während das Recyclingheft hinten im Regal liegt, man sich bücken muss. Da ist dann auch nicht ganz klar, welches Heft gekauft wird. Man muss sagen, vor 20 Jahren war es einfacher ein umweltfreundliches Heft zu bekommen, da waren 50 bis 70 Prozent der Schulhefte aus Recyclingpapier, das Angebot ist dann auf fast fünf Prozent zurückgegangen, heute sind es gerade zehn Prozent"
Hefte aus 100 Prozent Altpapier kann man zum Beispiel am Blauen Engel erkennen. Friederike Farsen:
"Das ist das Beste aus unserer Sicht, nicht nur weil es die höchsten Umweltkriterien hat, sondern weil es von einer unabhängigen Stelle vergeben wird und kein Hersteller eigenes Siegel ist. Zudem spart es auch noch Energie und Wasser, es kann bis zu 50 Prozent weniger Energie verbraucht werden im Vergleich zu Heften aus frischen Fasern und weniger Schadstoffe gelangen in das Abwasser."
Wer ein Schulheft kauft, kann in Sachen Umwelt aber auch hereinfallen. Auf Siegel, die umweltfreundlich klingen, aber nur Selbstverständlichkeiten bescheinigen. So zum Beispiel die Bezeichnung "holzfrei". Viele Kunden denken, dass dafür keine Bäume gefällt werden, aber das Gegenteil ist der Fall: Für holzfreies Papier werden besonders viele Bäume gefällt – so die Verbraucherzentrale. Der Begriff besagt nur, dass keine verholzten Bestandteile für die Produktion verwendet worden sind. Bei manchen Siegeln bescheinigen sich Unternehmen die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte selbst - "Weltpark Tropenwald" oder "Aqua pro Natura" sind Beispiele dafür.
"Das sagt einmal es ist chlorfrei gebleicht, das ist aber in Europa Standard, das andere spricht dafür, dass kein Tropenwald in diesen Heften ist, wofür es nicht steht ist dass zum Beispiel Wälder aus dem Norden Europas oder dem Norden Amerikas Holz für unsere Papierindustrie liefern, und da kann auch Holz aus den Urwäldern drin stecken. Es ist nicht wirklich transparent, man findet auch im Internet wenig dazu."
Neutralere Informationen liefert nach Ansicht der Verbraucherzentrale das FSC-Siegel, allerdings sind die Anforderungen hier nicht so hoch. Es wird vom Forest Stewardship Council, vergeben, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um umweltverträgliche Waldwirtschaft kümmert. Es wird auch für Papier aus Frischholz vergeben und bescheinigt unter anderem, dass das Holz nicht aus Raubbau stammt. Deutschland ist übrigens einer der Weltmeister im Papierverbrauch, circa 240 Kilogramm sind es pro Kopf, pro Jahr.
Es könnte mehr Altpapier sein – kritisiert das Unternehmen Venceremos. Es stellt Schulhefte aus 100 Prozent Altpapier her. Paul Königsmann ist Sprecher.
"Die Mode aus diesem Thema ist raus. In den 80er-Jahren war das n Modethema mehr. Wenn wir Bestellungen von Schulen bekommen, sind das Lehrer, die in den 80er-Jahren Schüler waren, die das initiieren. Die Schüler selbst haben emotional kein Interesse."
Von der Papierqualität ist ein Heft aus 100 Prozent Altpapier kaum von einem aus Frischholz zu unterscheiden. Trotzdem bestellen die Schulen kaum noch Recyclinghefte.
"Heute haben wir ein hochmodernes Papier, die Stiftung Warentest hat unsere Produkte untersucht und mit gut bewertet, heute kratzt kein Füller, heute ist es so weiß wie weißes Papier, nur da hat man dann irgendwelche Gegenargumente, die eigentlich nicht mehr ziehen."
Auch preislich gibt es kaum einen Unterschied. In einigen Läden werden allerdings Schulhefte zu drei Cent verkauft – ohne Siegel – ohne Herkunftsangabe. Friederike Farsen:
"Wenn da kein Hinweis auf die Papierqualität ist, dann lieber die Finger davon lassen. Man kann nicht sagen, wie die Papierqualität ist, man kann nicht sagen, wie es gebleicht worden ist. Es ist wirklich kein empfehlenswertes Papier."