Abgabe auf Einwegflaschen
Umwelthilfe fordert Regierung zum Handeln gegen Verpackungsmüll auf

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr gegen Verpackungsmüll zu unternehmen. Deutschland sei mit 237 Kilogramm Verpackungsmüll je Bürger pro Jahr im europäischen Vergleich Spitzenreiter, sagte die Geschäftsführerin der Organisation, Metz, mit Verweis auf Angaben des Statistischen Bundesamts.

    Gelbe Säcke mit Plastikmüll und Verpackungsmüll hängen an einem Zaun vor einem Mehrfamilienhaus.
    Auch Plastik heizt das Klima an. (picture alliance / dpa / Christian Charisius)
    Umweltministerin Lemke sei aufgefordert, Mehrwegquoten für Getränke, Milch und Wein einzuführen. Nötig sei auch eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einwegflaschen, Dosen und Getränkekartons. Metz monierte, die Händler kämen gar nicht oder nur in Trippelschritten zu weniger Verpackungsmüll. Die Umwelthilfe sprach von einem "Verpackungswahnsinn". "Zwischen nachhaltigen Werbeversprechen und Verpackungspraxis klafft bei Supermärkten und Discountern seit Jahren eine riesige Lücke".
    Wie in den vergangenen Jahren waren laut der Organisation insgesamt rund zwei Drittel an Obst und Gemüse nur eingepackt zu kaufen. Die meistgenutzte Getränkeverpackung sei weiter die Einwegplastikflasche, bei Lidl und Aldi gebe es gar keine Mehrwegflaschen.
    Ein EU-Gesetz schreibt Deutschland vor, den Verpackungsmüll bis 2040 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Dafür sollen etwa Plastikverpackungen für Obst und Gemüse verboten werden. Das gleiche gilt für leichte Plastiktüten in Supermärkten. Papierverpackungen bleiben grundsätzlich erlaubt.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.