Mittwoch, 24. April 2024

Nach Umweltkatastrophe
Umweltministerin Lemke eröffnet Oder-Konferenz zum Schutz des Flusses

Zum Auftakt der Oder-Konferenz im brandenburgischen Schwedt hat Bundesumweltministerin Lemke dazu aufgerufen, mehr zum Schutz des Flusses zu unternehmen.

06.06.2023
    Brandenburg, Schwedt: Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin, spricht auf der Oder-Konferenz. Im vergangenen Sommer war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen.
    Oder-Konferenz in Schwedt. (Patrick Pleul/dpa)
    An dem Treffen nehmen Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Verbänden und Wirtschaft teil. Im vergangenen Jahr waren durch einen massiv gestiegenen Salzgehalt in der Oder hunderttausende Fische und andere Lebewesen verendet. Das Ökosystem gilt weiterhin als schwer geschädigt. Lemke sieht vor allem Polen in der Pflicht: Das Nachbarland müsse etwas gegen das Einleiten von Salz in die Oder unternehmen. Die Grünen-Politikerin kündigte im rbb an, morgen mit ihrer polnischen Amtskollegin Moskwa darüber zu reden. Moskwa hatte ihre Teilnahme an der Oder-Konferenz aus Termingründen abgesagt.
    Lemke bezeichnete die Zusammenarbeit mit Polen als teilweise schwierig und zäh, weil es unterschiedliche Ansichten gebe. Aktuelle Messungen zeigten, dass der Salzgehalt in der Oder weiter zu hoch sei. Dazu werde es wärmer, die Wasserstände sänken und die Bedingungen für unkontrolliertes Algenwachstum stiegen. Hinzu komme der weitere Ausbau der Oder, der von einem polnischen Gericht zwar verboten worden sei, was von den Behörden aber ignoriert werde.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.